Prolog Teil 3

5.6K 191 3
                                    

Nach drei Stunden, in welchen Klaus wahrscheinlich noch ein wenig das Haus verwüstete, erwachte das kleine Mädchen in seinen Armen. „Hey!", begrüßte er sie leise, „Könnte ich mal kurz aufstehen?" Zögerlich nickte sie und rutschte von seinem Schoß. „Ich geh mich mal kurz waschen, bin gleich wieder da." Er verschwand schnell um sich das Blut vom Mund zu waschen und sich was neues anzuziehen, damit er sie nicht zu lange allein ließ, denn wer konnte schon wissen wann Klaus wieder da sein würde.
Ihre Augen strahlten, sobald sie ihn erblickte. Aber er ging einfach an ihr vorbei zur Tür, was sie ihn etwas enttäuscht hinterher blicken ließ.
„Na komm schon Süße, wir müssen los!" Dies musste er ihr nicht zweimal sagen, denn sofort kam sie auf ihn zu gestürmt und ergriff seine Hand. Kurz zuckte Kol zusammen. Sie klammerte sich förmlich an ihn, denn er war der einzige Halt den sie hatte. Nach einer Weile, den sie auf dem Weg zur Stadt gingen brach er das Schweigen.
„Wie alt bist du?"
„10 wieso fragt ihr?"
„Es ist doch bestimmt schwer für ...", er unterbrach sich selbst, sie hat es bestimmt noch gar nicht registriert, dass sie nun eine Weise war und sich mit einem heulenden Kind wollte er sich auch nicht herumschlagen, da gefiel sie ihm so wie sie gerade war viel besser, „Ich bin Kol!", wechselte er schnell das Thema.
„Kira, freut mich euch kennen zu lernen!" Ergriff ihre andere Hand, welche sie ihm entgegenstreckte und gab ihr mit einem frechen Funkeln in den Augen einen Handkuss, wie er es bei allen Frauen tat.
„Die Freude ist ganz meinerseits!"
„Schleimer!", neckte sie ihn. So langsam schien sie aus sich herauszukommen, was ihm einen belustigten Laut entlockte.
„Wo bringt ihr mich hin?"
„Zu deiner neuen Familie!" Abrupt blieb sie stehen und starrte ihn ängstlich und entsetzt an.
„Ich will aber keine neue Familie! Ich will bei dir blieben!"
„Ich komme dich so oft es geht besuchen! Versprochen!" Damit ließ sie sich erweichen und folgte ihm wieder, aber auf dem Rest des Weges blieb es still. Das Licht der Sonne brach durch das Blätterdach und zeichnete tanzende Lichtpunkte auf den Waldboden. Auf ihrem Weg versuchte sie diesen spielerisch immer wieder auszuweichen und wäre beinahe hingefallen, als sich einer der Lichtpunkte in ihre Richtung bewegt hatte und sie schnell ausweichen wollte, wenn Kol sie nicht festgehalten hätte.
„Pass auf!", lächelte er sie an.
„D-Danke!"
„Wir sind bald da!", erklärte er und deutete auf ein Haus etwas abseits der Stadt. Es hatte einen großen Vorgarten, hauptsächlich gepflastert und von Pflanzen eingerahmt. Es machte einen sehr harmonischen Eindruck.
„Meine Schwester Rebekah erwartet uns schon!", erklärte er ihr ehe er wieder einmal gegen die Haustür klopfte. Fast schon erwartete er wieder seine Schwester, aber dieses Mal öffnete ihnen eine ältere, freundlich wirkende Frau.
„Ah, sie müssen der werte Bruder von Miss Mikaelson sein. Kommen sie rein!"
„Danke." Er schob Kira an ihr vorbei ins Haus.
„Kol?!", hörte er auch schon die liebliche Stimme seiner Schwester.
Genervt verdrehte er die Augen: Wer sonst! Etwa sein Bruder? Der wusste wohl kaum, dass sie hier waren!

Als sie in den Raum traten, erhob sich seine Schwester sofort. „Ah, du bist wohl die Kleine, die meinem Bruder den Kopf verdreht hat!" „Hey!", beschwerte sich dieser auch sogleich, „Das hört sich ja so an, als würde ich mich an Minderjährigen vergreifen!" „Wer weiß!?", neckte sie ihn weiter. „Tja, Schwesterherz. An mein Aussehen kommt keiner ran, nicht einmal du. Ich kann halt jede haben." Ein abfälliges Schnauben kam von ihr und ein belustigtes Kichern von Kira, welche sich aber noch fester an Kol klammerte und ihm etwas näher kam, als Rebekah sie giftig ansah. „Nun gut, beeile dich. Wir müssen wieder daheim sein, bevor Nik etwas merkt!" Somit verschwand sie auch schon. „Miss Pasert!?" „Ja? Kann ich etwas für sie tun?" „Kira? Miss Pasert wird ab heute auf dich aufpassen! Okay?" Traurig nickte sie. „Schön!" Er wandte sich wieder der alten Dame zu. „Sie werden meinen Bruder niemals ins Haus bitten! Er ist böse und ist nicht gut für euch." „Ich werde Klaus niemals hereinbitten. Er ist böse und will uns nichts Gutes.", wiederholte sie monoton.
Erstaunt sah Kira ihn an. Doch als er das Haus durch die Haustür verließ, löste sie sich aus ihrer Starre und stürmte ihm hinterher. „Kol!!!", schrie sie ihm verzweifelt hinterher und fiel ihm um den Hals, als er sich zu ihr umdrehte. „Bitte!, flehte sie, „Bitte geh nicht! Verlass mich nicht! Ich hab doch nur dich!" Sie fing an zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Auch er presste sie fest an sich, hatte die Arme um ihren kleinen Körper geschlungen, wie sie um seinen Hals. „Ich komme morgen wieder, okay?" Er spürte das heftige nicken an seiner Schulter und musste lächeln. Ihre Tränen versiegten und als sie sich beruhigt hatte lehnte sie sich in seinen Armen zurück, um ihm in die Augen zu sehen. „Ver..*schnief* Versprochen?" Sein Lächeln wandelte sich in ein breites Grinsen und er nickte. „Ja, fest versprochen!" Bevor er sie herunter ließ und sie wieder zum Haus rannte, gab sie ihm noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange.

Beschützer (OC x Kol FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt