Verbindung

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Vor der Tür war ein Fluchen zu hören, bevor die Tür aus ihren Angeln flog und durch den halben Raum bretterte. Einige Splitter der Tür bohrten sich in des demolierte Gemälde hinter der entkräfteten Gestalt.

Innerhalb weniger Sekunden hing sie nicht mehr, sondern lag auf einem der cremefarbenen Sofas.

"Jetzt verstehe ich so einiges. Kiki, was ist das nur?", flüsterte ihre Retterin, die sich bereits daran machte ihr den Pfahl aus dem Bauch zu reißen. Ein kurzes schmerzhaftes Gurgeln. Mehr bekam sie Kiki nicht zustande. Der andere in ihrer Lunge wurde nur vorsichtig bewegt, da er viel zu schnell ein Loch in ihr Herz reißen könnte. 

Nach dem Kiki die Möglichkeit hatte zu heilen und wieder in der Lage war ihre Augen zu öffnen, setzte sie sich auf und sah in die blauen Augen ihrer Retterin.

"Rebekah.", brachte sie mit einem erleichterten Lächeln zu stande. "Wie hast du mich gefunden?"

"Naja, du hast da eine Blutsverwandte Doppelgängerin, ich habe einen Bruder der - ganz offensichtlich - an dich gebunden ist...", sie deutete auf des die Stellen mit dem getrockneten Blut, "... und es gab eine nicht zu übersehende Spur, die merkwürdiger weise nur ich verfolgt habe."

"Und wieso sind die anderen nicht auch hier?"

"Weil der Ortungszauber uns in eine komplett andere Richtung geleitet hat. Solange hier also keiner ist, würde ich gerne den ungestörten Moment nutzen und selbst ein paar Fragen stellen." Rebekahs Blick verfinsterte sich. "Warum Kira? Warum hasst du plötzlich Kol? Weswegen hilfst du uns und was steckt hinter dieser Schmerz Intuition Vergangenheitsübertragungs Sache zwischen dir und Kol? Ich meine mal ehrlich, für einen Vampir deines Alters wirst du ihn wohl kaum kommen hören, wenn er dabei ist aus seinem Zimmer die Treppe herunter zu huschen."

"Woher..." Wollte Kiki geschockt wissen. In ihr regte sich etwas, das sie schon lange nicht mehr kannte: Furcht. Keine alles zerfressende Angst. Nein, die kante sie zur Genüge. Sondern die Furcht davor was sie erwarten könnte, wenn ihre Identität nach 500 Jahren wieder eine Bedeutung für jemanden bekam.

"Deine wunderschönen kristallklaren blauen Augen, die damals meinen Bruder in ihren Bann gezogen haben. Ich fand es damals verrückt, dass er das Gefühl hatte sich in ein kleines Kind zu verlieben. Ich meine du warst 10 und er ... über 500 Jahre Alt. Also..."

Kiki legte ergeben ihren Kopf auf die Sofalehne und schloss kurz ihre Augen. Diesem Gefühl konnte sie sich auch später stellen, denn nun nahm sie die Erinnerung an ein ganz anderes ein: Liebe.

"Das Gefühl hatte ich damals auch.", lächelte sie verträumt. "Ich hatte Todesangst, vor 500 Jahren eingesperrt in dieser Kiste in Bulgarien. Klaus hatte bereits alle aus meiner Familie abgeschlachtet und in seinem rasanten Rausch hatte er mich wohl übersehen. Ich war also immer noch am Bangen bis plötzlich mein Schutz aufgerissen wurde, als ich Kol das erste Mal in die Augen sah, konnte ich alles vergessen. Da war kein Massaka, keine Angst, kein Schmerz, aber  die Sicherheit, die ich spürte, war... unbeschreiblich schön, genau so wunderschön wie der Mann vor mir. Das war der Moment in dem mir egal war, was er mit mir vorhatte. Wenn er mich getötet hätte ... wäre es mir egal gewesen. Das was ich anfänglich für eine Schwärmerei gehalten hatte wuchs und wuchs immer mehr und als er mich plötzlich im Stich ließ und Klaus steckte wo ich war, konnte ich diesem Gefühl endlich Einhalt gebieten. Es machte Hass und Enttäuschung Platz. Aber trotz allem hörten seine Bilder der Vergangenheit nicht auf mich zu verfolgen, also versuchte ich sie durch Zeichnungen aus meinen Gedanken zu verbannen. Es ist, als würde mich irgendetwas dazu drängen wollen zu ihm zurück zu kehren, dem entsprechend spüre ich auch seine Nähe. Dieses an mir zehrende Gefühl, von ihm angezogen zu werden. Ich wünschte ich könnte mich endlich von ihm lösen, aber nun habe ich etwas anderes zu berichtigen. Dies hat für mich jetzt Priorität.", endete sie, stand halb torkelnd auf und begab sich mit einem letzten Blick auf die nachdenkliche Rebekah richtung Augang.

Mitten im Türrahmen hielt Rebekah sie zurück. "Welche Priorität?"

"Wie nennt ihr es noch gleich? Ach ja, für immer und ewig. Ich möchte gerne mein für immer und ewig schützen, bevor ich mich darum kümmere von Kol los zu kommen."

Damit verschwand sie, bevor Rebekah ihr hätte folgen, geschweige denn ihren Irrtum hätte berichtigen können. Kol hatte sie nicht verraten und erst recht nicht mit Absicht im Stich gelassen. Klaus war der Übeltäter, er ganz allein. Und sollte sie jemals erfahren, dass Elijah abenfalls seinen Anteil hatte an Kols Erdolchung würde ihr gesammtes Bild, dass sie von ihnen hatte zusammenbrechen.

Die Gestallt die draußen verborgen zwischen den Bäumen wartete konnte noch immer nicht so recht glauben, was sie gehört hatte.  

Beschützer (OC x Kol FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt