Kapitel 31: Die Frage nach dem Warum

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Liz

Nach einer ganzen Weile, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt und einigen Unmengen an Taschentüchern später, ist mein Kopf immer noch auf Jasons Schoss, aber meine Tränen sind aufgebraucht. Ich richte mich langsam auf und er schaut mich lieb an.

„Sag jetzt nichts und bilde dir nichts darauf ein; ich bin einfach am Ende, das ist alles."

„Und ich bin einfach nur für dich da, das ist alles. Hast du Hunger?"

„Ich weiss nicht... vielleicht schon?"

„Komm in die Küche, wir machen uns was zu essen."

Er zieht mich hoch und bis in seine Küche, wo er den Kühlschrank nach was Essbarem absucht und so was wie Schnitzel findet. Er gibt mir Kartoffeln zum schälen und schneiden und ich massakriere sie mehr als irgendwas anders.

„Liz... was... was ist gestern geschehen?"

„Das hast du selbst beobachtet und verhindert!"

„Nein ich meine... davor."

„Ich will nicht darüber reden."

„Du solltest aber. Ich will dich echt nicht an anderweitige Hilfe gegen deinen Willen ausliefern, aber du solltest wirklich reden, das ist sonst nicht gut."

„Du kannst mein scheiss Leben eh nicht ändern, es geht dich nichts an. Du kannst mir nicht helfen."

„Ich habe dir bereits dein Leben gerettet."

„Nein, du hast mich nur zurück in meinen Albtraum katapultiert!"

Das Messer geht auf die Kartoffel und auf meinen Finger nieder, doch das ist mir egal.

Jason sieht dass ich blute, reisst meine Hand von der Kartoffel weg und geht mit mir in sein Badezimmer.

„Du hast ein ernsthaftes Problem. Du musst mit mir reden!"

„Ich muss mit niemanden reden!"

„Willst du mich echt dazu bringen psychologische Hilfe zu holen?"

„Willst du damit androhen mich in die Klapse einzuweisen?! Bitte sehr, mach doch. Ganz ehrlich, es hält mich eh nichts mehr hier! Gar nichts! Ich habe schon alles verloren. Mir wurde alles zerstört. Alles ohne Ausnahme. Ich habe gar nichts mehr! Also liefre mich doch in die Klapse, wenn du mich für so einen Psycho hältst."

„Genau das will ich ja nicht, darum will ich ja, dass du dich mir anvertraust und wir gemeinsam eine Lösung finden."

„Du willst, dass ich mich dir anvertraue, damit du mein Held wirst, damit du mich rumbekommst!"

„Nein Liz, ich will, dass du dich mir anvertraust, weil ich mir Sorgen um dich mache, weil du mir was bedeutest und ich eben nicht einfach will, dass du in der Klapse oder in anderweitiger Behandlung landest, die du nicht akzeptierst. Ich möchte dir helfen."

„Ich brauche niemandes Hilfe. Mir wurde jahrelang nicht geholfen und ich lebe immer noch."

„Aber du würdest ohne mich nicht mehr leben!"

„Halt die Fresse!"

Ich schlage ihm eine Ohrfeige und er hält beschwichtigend die Hände hoch.

„Okay okay... das war zu viel, tut mir leid, das hätte ich wirklich nicht sagen dürfen... Mann, ich weiss einfach nicht, was ich tun soll."

„Ja das kann ich dir auch nicht sagen, obwohl ich dir empfehlen würde, mich einfach in Ruhe zu lassen und nicht den Retter zu spielen, denn du bist verdammt schlecht darin."

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