Epilog: Zwei Monate später

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Liz

Gerade habe ich die letzten paar Töne meines eigenen Song ins Mirko gesungen, da bricht die kleine Menge auch schon in grossem Applaus aus. Wir sind nun schon seit zwei Monaten unterwegs und mal abgesehen von den ersten paar Wochen in denen ich Jason noch stark vermisst habe, war es eine sehr gute Zeit. Es macht einfach bloss Spass; Reisen, singen, reisen, singen, das Tourleben an sich mit den Jungs.

Wir geniessen jede Minute davon und fühlen uns wirklich wie kleine Rockstars, auch wenn wir erst in sehr kleinem Rahmen auftreten und spielen aber hey, jeder hat mal klein angefangen.

Nur noch manchmal denke ich daran, was anders gelaufen wäre, wenn ich nicht so blind und stur gewesen wäre. Ob ich mit Jason zusammengekommen wäre, ob das überhaupt funktioniert hätte... ich weiss es nicht.

Ich bin mittlerweile Backstage und klatsche mit den Jungs ab.

Wir sind alle total verschwitzt, eine Stunde lang auftreten ist wahnsinnig anstrengend, aber das merkt man erst danach. Wir müssen wieder in den Tourbus, morgen Abend haben wir schon den nächsten Auftritt.

Unser Team wird sich gleich nachher daran machen, die Bühnentechnik und alles abzubauen.

Kurze Zeit später bin ich schon mit einem Fuss im Tourbus, als ich da plötzlich denke, dass ich Jasons Stimme meinen Namen schreien höre.

Aber das ist nicht das erste Mal, dass dies vorkommt.

Mein Unterbewusstsein wünscht sich wohl immer noch, dass ich ihm so viel wert bin, dass er mir tatsächlich folgen würde oder so ein Quatsch, aber das passiert nicht wirklich.

Aber ich höre ihn immer noch und schliesslich stubst mich Dean an und weist auf ein Geländer in der Nähe, wo ich unseren Securitymann sehe, wie er tatsächlich Jason in Schacht hält. Dieser wehrt sich und versucht ihm wohl zu erklären, dass er kein verrückter Stalker oder so was ist, was natürlich nicht wirklich glaubwürdig rüberkommt.

Mein Herz schlägt mittlerweile unkontrollierbar. Ich habe keine Ahnung, was er hier macht. Ich weiss nur, dass er wirklich hier ist, denn auch Dean hat ihn gesehen.

„Worauf wartest du noch, das ist doch dein Freund oder nicht? Solltest du ihn nicht mal von dem Securitymann befreien gehen?"

Und da gehe ich doch bemüht ruhig, wenn auch innerlich total aufgeregt zu den beiden rüber.

„Es ist in Ordnung Estevan, er ist harmlos."

„Das glaube ich ja eher weniger. Es ist nicht das erste Konzert, wo er versucht an Sie ranzukommen Miss Rogers. Der war bis jetzt jedes Mal so aufdringlich, aber er ist noch nie so weit gekommen wie heute."

„Wie bitte? Er war bis jetzt bei jedem Konzert hier? Also hatte ich teilweise doch keine Halluzinationen?"

„Wohl eher nicht. Ich würde sagen, er ist wirklich gefährlich und ich führe ihn jetzt weg. Gehen sie lieber auf Abstand."

„Nein er ist nicht gefährlich. Lassen sie ihn gefälligst los!"

„Sie wissen nicht, was sie tun, solche Stalker sind unberechenbar."

„Dieser nicht!"

„Na gut.. aber ich bleibe hier direkt bei ihnen."

„Wie sie meinen."

Estevan lässt Jason los und dieser versucht sofort mehr oder weniger elegant über das Geländer zu kommen, wobei er ausrutscht und auf dem Boden landet. Ich helfe ihm hoch.

„Alles in Ordnung?"

Als Antwort nimmt er mich einfach in seine Arme und hält mich fest.

„Jetzt schon."

Nach einer Weile lässt er mich wieder los.

„Tut mir leid, für diesen etwas strangen Auftritt hier."

„Was machst du überhaupt hier?"

„Ich versuche dir etwas zu beweisen."

„Wie meinst du das?"

„Ich versuche dir zu beweisen, dass ich es wirklich ernst mit dir meine... warte mal."

Er kramt in seiner Tasche und gibt mir einen Stapel von Fotos.

„Sieh sie dir an."

Ich schaue sie mir durch und erkenne mich auf der Bühne in den unterschiedlichsten Destinationen, besser gesagt in allen Orten unsrer bisherigen Tour.

„Du bist... du bist mir an jedes Konzert gefolgt?"

„Ich war an jedem eurer Konzerte ja und ihr werdet übrigens immer besser."

„Aber... hast du denn nicht noch deinen Job in der Bank oder so?"

„Ich habe den Job dir zu beweisen, dass ich es wert bin mir zu vertrauen und in letzter Zeit wollte ich des Öfteren mal zu dir durchdringen, aber ihr habt wirklich gute Security hier."

Ich kann nicht anders als ihn als Antwort einfach nur noch zu küssen.

Die Schmetterlinge in meinem Bauch getrauen sich anständig zu fliegen und Jason zieht mich näher an sich.

Leider werden wir unterbrochen von Dean, der sich demonstrativ räuspert.

„Ich will diese zwei Turteltäubchen ja nicht unterbrechen, aber wir müssen weiter der nächste Auftritt wartet."

Jason und ich lösen uns wieder ein wenig voneinander.

„Ich werde auf jeden Fall da sein. Ich werde noch an jedem weiteren Konzert sein."

Als Beweis zeigt er mir eine Hand voll Tickets.

Gott ist das süss... vielleicht gibt es Filmhappyends ja doch auch im wahren Leben.

„Also kommst du jetzt Rebel?"

„Jaa gleich."

„Wenn du dich so ungern von ihm trennen möchtest, wir haben ja noch ein Platz im Bus frei. Er kann auch noch ein bisschen mitfahren, wenn er möchte?"

„Echt jetzt?"

Ich schaue Jason fragend an.

„Aber nur, wenn ich auch endlich mein erstes anständiges Date mit dir bekomme."

„Dafür werden wir schon Zeit finden."

„Na dann."

Er nimmt meine Hand und gemeinsam steigen wir in den kleinen Tourbus ein.


THE END


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