kapitel 16

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Arm in Arm liegen Louis und ich immer noch nackt auf dem Sofa und genießen die Stille, die entstanden ist.

Jeder hängt seinen Gedanken nach und das Einzige, an was ich denken muss, ist, dass ich Montag wieder so weitermachen wie zuvor.

Louis streicht sanft über meinen Arm und mein Kopf ruht auf seiner Brust. Ich lausche seinem Herzschlag und lächle leicht.

»Woran denkst du?«, fragt er mich und durchschneidet somit die Stille.

Schulternzuckend antworte ich ihm: »An Montag.«

»Wieso an Montag?«, fragt er und alleine am Ton seiner Stimme kann ich heraushören, dass er schmunzeln muss. »Ich meine, wir haben noch Freitag, zwar ist es fast Mitternacht, aber immer noch Freitag.«

»Du weißt ganz genau, wie das Montag ablaufen wird«, murmle ich und sehe ihn dann an. »Montag werde ich dich wieder so gut wie ignorieren, Louis. Ich möchte nicht, dass Brooke irgendeinen Verdacht hat, ich meine, du kennst sie länger als ich - vermutlich nicht all zu gut - und müsstest wissen, dass sie viel redet, wenn der Tag lang ist. Außerdem meinte sie doch zu mir, dass sie glaubt, dass du ein Verhältnis zu einer Schülerin hast und diese Schülerin bin ich, ausgerechnet ihre Freundin.«

»Dann zeigst du mir wieder die kalte Schulter«, schlussfolgert er und ich nicke. »Hör mal, Esra, das muss doch nicht die ganze Zeit so sein, ich meine, du-«

»Nein, Louis, das wäre zu auffällig«, unterbreche ich ihn. »Niall weiß ja, was zwischen uns lief. Er denkt, da läuft nichts mehr, weil ich dachte, dass du und ich - wir - es auf das eine Mal belassen, aber-«

»Ich kann nicht die Finger von dir lassen«, fällt mir Louis ins Wort und streicht zärtlich über meine Hüfte bis hin zu meinem Oberschenkel weiter zu meiner Mitte, sodass ich eine Gänsehaut bekomme. »Du bist so schön, Esra.«

Ich schließe meine Augen und konzentriere mich auf seine Berührungen. Eine Gänsehaut breitet sich aus und ich lächle leicht vor mich hin, was er bemerkt.

»Hat dich jemand schon mal so berührt?«, fragt er leise und fährt langsam mit dem Finger in Richtung meiner Mitte. Ihm würde es gefallen, wenn ich »Nein« sagen würde, aber es hat mich jemand schon mal so berührt, so wie er es tut.

»Ja«, sage ich und beobachte seine enttäuschte Mimik. »Aber es hat sich noch nicht so gut wie jetzt angefühlt.«

Ein Lächeln schleicht sich dann doch noch auf seine Lippen und mit diesen wundervollen Lippen liebkost er meinen Hals. Genießerisch schließe ich die Augen und gebe mich ihm völlig hin.

- next day -

Lächelnd betrachte ich Louis noch für eine Weile, ehe ich mich vorsichtig von ihm löse und dann aufstehe.

Er dreht sich murrend um und mein Lächeln verwandelt sich sofort in ein Grinsen.

Leise ziehe ich mich an, ehe ich nach einem Zettel und Stift suche. Es dauert etwas, bis ich die besagten Dinge gefunden habe. Schnell schreibe ich ihm eine Notiz, dass ich verabredet bin und wir uns entweder heute Abend oder morgen sehen.

Sobald ich beim Haus meiner Großeltern angekommen bin, schlucke ich schnell meine benötigten Tabletten und  gehe dann ausgiebig schön duschen. 

Nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mir Unterwäsche und einen bequemen Jumpsuit an und föhne mir dann die Haare. Schließlich habe ich mich ein bisschen geschminkt und stecke mein Handy und Geld in die Tasche des Jumpsuits.

Als es an der Tür klingelt, ziehe ich mir schnell flache, bequeme Schuhe an und laufe hinunter.

Katarzyna lächelt mich an. »Pünktlich«, bemerke ich lächelnd und ziehe die Tür hinter mir zu. »Der Plan ist so: frühstücken, shoppen und dann... spontane Dinge, oder?«

»Nette Begrüßung, dir auch einen guten Morgen«, lacht Katarzyna. »Ja, der Plan ist so richtig. Ich finde, wir schauen im Kino irgendeinen coolen Film an, Miss Bodyguard zum Beispiel, hab den Trailer dazu gesehen und der ist witzig.«

»Einverstanden«, nicke ich, hake mich bei Katarzyna unter und gehe mit ihr los. 

Irgendwann auf dem Weg zu einem Bäcker sagt sie zusammenhangslos: »Danke, dass du mich so lieb aufnimmst. Die Anderen haben mir so gut wie noch gar nicht ihre Aufmerksamkeit geschenkt.«

»Verstehe ich nicht«, sage ich daraufhin. »Du bist ein nettes und hübsches Mädchen. Das haben die Anderen noch nicht erkannt. Zudem brauchst du dich nicht dafür zu bedanken, ich meine, ich habe hier bisher - mit dir - drei Freunde. So toll bin ich jetzt auch nicht.«

- later - 

»Wir sehen uns Montag!«, ruft mir Katarzyna hinterher, als sich unsere Wege an einer Kreuzung trennen. Ich drehe mich kurz zu ihr um und winke nochmals, ehe ich meinen Weg fortsetze. Soll ich gleich einfach bei Louis vorbeischauen? 

Die Straße, in der meine Großeltern (und Louis) wohnen, kommt immer näher und ich denke weiterhin nach. Soll ich gleich einfach oder lieber nicht, bevor ich mich in eine peinliche Situation hineinreite? 

Wäre es besser, wenn ich morgen vorbeischaue oder soll ich ihn doch erst Montag wiedersehen?

Eigentlich sollte ich ihn ja nur in der Schule sehen, nicht privat. Er dürfte mir eigentlich nie wieder so nah sein wie gestern. Das darf er einfach nicht. 

Warum ausgerechnet musste er sich als meinen Lehrer entpuppen? Wäre er es nicht, dann wäre es um einiges leichter gewesen, aber nein, das Schicksal denkt sich immer irgendetwas aus, was das alles ganz und gar nicht einfach macht. 

Ich dachte mir zu Anfang, dass ich jemand Nettes kennengelernt hatte, mit den man sich treffen kann, beziehungsweise mit den etwas mehr hätte sein können. 

Vielleicht haben Louis und ich dieses »Mehr«, aber sowohl ich als auch er wissen, dass das nicht sein darf. Weil ich seine Schülerin bin und er mein Lehrer ist.

Ich kann mir auch echt keinen anderen Jungen aussuchen, oder? Immer muss es diese Probleme geben. Irgendwie. 

»Hey Schönheit, was bist du so in Gedanken versunken?«

Verwundert schaue ich auf und sehe direkt in Louis' wunderschönes Gesicht. 

»Das nächste Mal, wenn ich aufwache, hätte ich gerne, dass du noch da bist. Kommst du mit rüber?«, fragt er mich mit einem charmanten Lächeln. 

»Ja, warte kurz, ich möchte meine Sachen ins Haus bringen, dann kann ich rüberkommen«, erwidere ich daraufhin und deute auf die drei Tüten in meiner Hand. 

»Was hast du dir denn so Schönes gekauft?«, fragt er mich mit einem frechen Grinsen. 

Mit einem leichten Lächeln wende ich mich der Haustür zu und stecke den Schlüssel ins Schloss. »Einen Jumpsuit für den Sommer, Unterwäsche, einen Rock und ein Oberteil, ein Kleid und ein paar Kosmetiksachen.«

»Ich würde ja sagen, dass du mich mal ein Blick auf deine Unterwäsche werfen lassen sollst, aber ich bezweifle, dass du das wirklich machen würdest«, meint er und ich drehe mich zu ihm um. Dieses Grinsen macht mich verrückt. Im positiven Sinne. 

Ich beschließe einfach bei seinem kleinen Spiel mitzumachen und grinse: »Mal sehen, vielleicht lasse ich dich einen Blick darauf werfen. Am Besten noch, wenn ich es anhabe.«

Louis beißt sich auf die Unterlippe, dann drehe ich mich wieder um und gehe ins Haus hinein. Ich höre seine Schritte und dann schließt er die Tür. Vorsichtig umschließt seine Hand mein Handgelenk und zieht mich sanft zu sich heran, dann legt er seine Hände an meine Hüfte und küsst mich liebevoll, was mir beinah den Atem raubt. 

BlackheartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt