kapitel 03

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»Wo hast du gelernt so zu zeichnen?!«, fragt mich Brooke und schaut mich mit großen Augen an. »Blacky, das ist geil!«

»Warte, stopp. Hast du mich gerade Blacky genannt?«, frage ich mit gerunzelter Stirn nach und sie grinst mich schief an. »Meine Großmutter war eine große Künstlerin für mich. All ihre Bilder waren umwerfend und ich wollte auch so toll sein.«

»Ich muss es deinen Zuschauern zeigen!«, meint Brooke und hält wenig später meine Zeichnungen in die Webcam.

»Brooke!«, zische ich und reiße ihr die Zeichnungen weg. »Ich zeige meinen Zeichnungen sonst niemanden, Mann!«

»Aber sie sind zu schön, um der Welt vorenthalten zu werden«, meint Blondinchen schmollend. »Das ist wirklich tragisch, Blacky.«

»Falls du es vergessen hast; mein Name ist Esra und du brauchst mich Blacky nennen«, meine ich und fahre mir durch die Haare, nachdem ich meine Zeichnungen weggepackt habe. »Auch wenn Blacky von meinem Nachnamen Blackheart abgeleitet ist.«

»Dein Nachname ist echt der Wahnsinn, warum ist deiner so toll?«, fragt Brooke seufzend. »Ich heiße nur Brooke Brennan.«

»Erinnert mich an Dr. Brennan«, grinse ich und sie schaut mich irritiert an. »Ich glaube, dass ist die Braunhaarige von Bones, diese Krimiserie oder so.«

»Ich gucke kein Fernsehen«, meint Brooke lächelnd und ich grinse.

»Ich auch nicht mehr«, meine ich. »Außer zu Weihnachten. Ansonsten schaue ich nur Filme, beziehungsweise DVDs.«

»Was guckst du alles?«, fragt mich Brooke und ich deute auf mein Regal, der voll mit DVDs ist. Brooke steht auf und stellt sich davor. »Step Up, Step Up to the Streets, Step Up 3D, Step Up Miami Heat, Honey, Honey 2, Go for it, Mit dir an meiner Seite, Groupies bleiben nicht zum Frühstück, Twilight, New Moon, Eclipse, Breaking Dawn, alle neun Staffeln von One Tree Hill, Dark Shadows, The Vampire Diares, Pretty Little Liars ... das ist schon eine große Menge, Es.«

»Da stehen auch noch Spiele für die Wii und PS2«, weise ich sie darauf hin und sie nickt. »Ich habe mal eine Frage.«

»Hau raus«, meint Brooke und lässt sich wieder neben mich auf mein Bett fallen. »Übrigens; ich mag deinen Geschmack, was deine CDs angeht.«

»Danke«, sage ich schnell und räuspere mich dann kurz. »Habt ihr irgendeine Mannschaft an der Schule?«

»Ja, die Fußballmannschaft«, meint sie schulternzuckend. »Mr. Gale und Mr. Tomlinson trainieren sie. Ich bin Cheerleaderkapitänin. Warst du mal Cheerleader?«

»Ja, bei der Basketballmannschaft von meiner alten Schule«, lächle ich schwach. Meine Mutter hat mir verboten weiterhin Cheerleader zu sein, nachdem ich eine bestimmte Diagnose bekommen habe. Mein Vater weiß auch davon Bescheid, aber er liebt mich zu sehr als mir meinen Wunsch auszuschlagen. »Ich habe es immer so unwahrscheinlich geliebt ein Cheerleader zu sein.«

»Warum bist du kein Cheerleader mehr?«, fragt mich Brooke. »Ach, bestimmt wegen dem Umzug... ich habe einen Vorschlag.«

»Und der Vorschlag ist was?«, frage ich schmunzelnd und strecke mich kurz. »Solange ich keinen Striptease hinlegen muss, ist, denke ich mal, alles in Butter.«

»Du sollst doch keinen Striptease hinlegen, Es. Ich habe eher an ein kleines Vortanzen gedacht«, meint Brooke und ich halte in meiner Bewegung inne. »Ich bin Cheerleaderkapitänin. Wenn mir deine Bewegungen gefallen, dann bist du sofort bei den Cheerleadern aufgenommen. Oh - und ich kann dich ohne Probleme fördern, wenn du gut, aber nicht gut genug bist - oder ich mache dich zum Co-Captain.«

»Vortanzen? Kein Problem. Co-Captain? Hast du eine Vollmeise?«, frage ich mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.

Sie schaut mich schräg an: »Das heißt dann wohl nein?«

»Ich bin gerade mal den ersten Tag da gewesen, du folgst mir bis nach Hause und dann sagst du einfach mal so eben hier, dass du mich auch ohne weiteres zum Co-Captain machst?«

»Ja, warum nicht? Zeig was du drauf hast!«, meint Brooke und klatscht in die Hände.

Grinsend gehe ich an meinen Laptop und mache ein Lied an. Dann spule ich es etwas vor und zeige meine alte Cheerleaderchoreographie. Sie ist nicht immer gut gewesen, weshalb ich meine eigenen Moves mit einbringe.

»Wow, wow, wow«, meint Brooke irgendwann und ich halte inne. »Das ist richtig gut!«

»Findest du? Ich fand die Moves immer eingerostet«, scherze ich etwas, doch Brooke sieht mich weiterhin ernst an.

»Die Moves sind wirklich eingerostet, beziehungsweise alt, aber du kannst sie total elegant und sexy rüber bringen, das ist so genial, Es«, schwärmt Brooke und sieht mich verträumt an. Das macht mir ehrlich gesagt Angst, doch ich lächle sie mit einem übertriebenen Lächeln an. »Du bist im Team, Esra!«

»Wow«, lache ich und lasse mich auf mein Bett fallen. »Vielen Dank, das bedeutet mir viel.«

»Dir ist Cheerleading wichtig, oder?«, fragt sie nach und ich nicke. »Hast du Cheerleading nur wegen dem Umzug aufgegeben oder steckt da noch mehr dahinter?«

»Nicht so wichtig«, lächle ich sie an und sie nickt nur.

Dann räuspert sie sich: »Nun gut, Esra. Morgen um 12 Uhr ist Training. Wundere dich nicht, die Jungs vom Fußballteam sind auch dort, aber sie trainieren, genauso wie wir. Deine Uniform werde ich dir morgen geben. Uhm... ich muss jetzt leider auch los. Wir sehen uns morgen, ich hole dich um 7:30 Uhr ab. Ich finde alleine aus dem Haus raus.«

»Ja, gut«, lächle ich. »Bis morgen - und nochmal vielen Dank, dass ich in die Mannschaft darf.«

»Wir haben nach einer Person gesucht, doch keiner der Interessentinnen waren gut genug«, meint Brooke. »Wir sehen uns.«

»Bye«, verabschiede ich mich und drehe mich auf meinen Bauch, während Brooke aus meinem Zimmer verschwindet. Es dauert auch nicht lange, bis ich das Zuknallen der Tür höre.

Ächzend richte ich mich auf und setze mich an meinen Schreibtisch, direkt an meinen Computer und somit vor die Cam. Ein Chat hat sich geöffnet und ich runzle die Stirn.

Rovers2412: Ein junges Mädchen auf dieser Seite kann manchen älteren Männern einiges erleichtern, hast du schon mal daran gedacht, Esra?

EsJaBlack: Wer zur Hölle bist du?

Rovers2412: Nicht so wichtig. Du solltest aufpassen, was du vor der Kamera machst ;)

EsJaBlack: Oh glaub mir, ich weiß, was ich machen kann und was nicht. Ich mache definitiv nichts unanständiges. Schreib mir nie wieder!

Sofort schließe ich den Chat wieder und stehe auf, ehe ich zu meinem Bett laufe und mich darauf fallen lasse - wie so oft.

Seufzend öffne ich meine Schublade vom Nachtschrank und hole meine Tabletten heraus. Eine Tablette lege ich mir auf die Zunge und spüle sie dann mit einem Schluck Wasser hinunter, ehe ich die Flasche - die neben meinem Bett steht - zudrehe und die Tabletten wieder verstaue.

Schließlich gehe ich hinunter und suche Sachen zusammen, um irgendetwas für mich und meinen Vater zu Essen zu machen.

BlackheartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt