Eine Schneeflocke landete sanft auf meiner nackten Hand und ich beobachtete, wie sie langsam dahinschmolz. Ich saß neben Adrian auf einer Bank im Innenhof, weil wir gerade Freistunde hatten und wir lästerten gemeinsam über die anderen Slytherins unseres Jahrgangs, Draco Malfoy, Pansy Parkinson und Theodore Nott, die sich ebenfalls dazu entschlossen hatten, die Möglichkeit zu nutzen und nach draußen zu gehen. Gerade stapften noch vier Gestalten in den Innenhof und gesellten sich zu ihnen.
Es waren Blaise Zabini, Terence Higgs, Daphnee Greengrass und...
Lorenzo Berkshire.
Er winkte mir zu.
Ich wich seinem Blick aus und ignorierte ihn.
Adrian lachte spöttisch. "Bei Merlin. Der Typ ist so peinlich"
Plötzlich wurde ich sauer auf ihn, ohne mir erklären zu können, wieso.
"Halt den Mund, Adrian. Das sagst du nur, weil du gerne zu denen gehören würdest. Du bist doch genau wie alle anderen. Wärst gerne beliebt. Hör auf, immer zu tun, als hätten wir beide etwas gemeinsam. Denn das haben wir nicht. Ich habe es mir ausgesucht, Einzelgängerin zu sein."
Ich fühlte eine Art Genugtuung in mir aufflammen, als Adrian beleidigt aufstand und zurück ins Schloss ging.Kaum war er weg, gesellte sich jemand anderes zu mir.
Blaise hatte sich den Umhang bis zur Nasenspitze gezogen und bibberte vor Kälte.
Ich kannte ihn schon seit Kindheitstagen, seine Mutter war eine Zeit lang mit meinem Onkel zweiten Grades, bei dem ich gelebt hatte, während meine Eltern in Askaban waren, zusammen gewesen. Sie hatte ihn wieder verlassen, als wir zehn Jahre alt waren, aber Blaise war immer noch der einzige, der wusste, was mit mir los war.
Er kannte mich aber auch gut genug, dass er nicht mit mir darüber sprach. Er respektierte, dass ich es nicht mochte, wenn Menschen meine Gedanken, Gefühle und Geheimnisse kannten und wir verbrachten nicht viel Zeit miteinander.
"Ich glaube nicht, dass ich den Test heute schreiben kann", scherzte er. "Ich kann höchstens als Eisblock ins Klassenzimmer gestellt werden"
Ich grinste. "Du wärst bestimmt eine reizende Dekoration"
Er wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment schrillte die Glocke und alarmierte uns, zu unserer nächsten Unterrichtsstunde zu eilen. Wir würden jetzt Zauberkunstprüfung haben, eine theoretische Version des späteren UTZ - Tests, die schon zu unseren Abschlussnoten zählte. Dementsprechend war die Anspannung zwischen meinen Mitschülern, die sich in letzter Sekunde noch mit aufgeschlagenen Büchern genug Wissen aneignen wollten, förmlich zu greifen.
Entspannt ließ ich mich im Klassenzimmer auf meinen gewohnten Platz in der letzten Reihe sinken und bereitete schon mal meine Schreibfeder und ein Tintenfass vor. Adrian war anscheinend schon über meine Worte hinweggekommen, denn er setzte sich neben mich. So lief das bei uns. Er wusste, dass er keine Entschuldigung meinerseits erwarten konnte, also kriegte er sich meistens schnell wieder ein.
Auf magische Weise erschienen vor uns die Tests und Flitwick ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabs unsere Taschen verschwinden. Wir würden sie nach der Stunde wiederbekommen, aber er wollte verhindern, dass einer von uns schummelte.
Ich lächelte amüsiert in mich hinein, bei dem Gedanken und setzte mit der Spitze meiner Feder auf dem Papier an.
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𝓽𝓱𝓮 𝓪𝓷𝓰𝓮𝓵 𝓲𝓷 𝔂𝓸𝓾 - Lorenzo Berkshire
FanfictionMadelyn Lestrange ist eine Einzelgängerin. Sie lässt niemanden an sich heran und tanzt immer aus der Reihe. Lorenzo Berkshire hingegen ist immer umgeben von seinen Freunden. Aber was, wenn da mehr ist? Wenn es doch etwas gibt, was die beiden verbind...