~𝟝. 𝔻𝕖𝕫𝕖𝕞𝕓𝕖𝕣~

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Genervt griff ich nach der roten Girlande

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Genervt griff ich nach der roten Girlande. Ich hatte es gestern nur geschafft einen kleinen Teil davon an die Wand zu heften. Wie sollte ich die vor Weihnachten noch aufhängen? Irgendetwas gab mir das Gefühl, dass Madelyn wusste, was der Trick dabei war, aber sie fand es immer noch viel zu witzig dazusitzen und mir beim Versagen zuzusehen, als mir zu helfen.
Heute hatte sie es erst anscheinend gar nicht für notwendig empfunden, zu erscheinen, denn Snape hatte sie zwanzig Minuten zu spät in die Halle gezerrt und einen der Hauselfen, die um diese Uhrzeit geschäftig durch den Saal rannten und das Abendessen vorbereiteten, damit beauftragt Acht zu nehmen, dass sie nicht abhauen würde. Mich beschlich der Gedanke, dass das nicht das erste Mal sein würde.

Und da lag sie nun, die Füße elegant auf dem Tisch, und beobachtete den Nachthimmel an der Decke. Ich musste mich immer wieder zusammenreißen, damit ich nicht anfing, sie anzustarren. Denn Madelyn Lestrange war hübsch. Sie war anders, als alle Mädchen mit denen ich bis jetzt gesprochen hatte. Sie passte in keine Kategorie. Sie war ihre eigene Kategorie.
Alle paar Minuten führten wir ein kurzes Gespräch miteinander, aber sie erstickte fast jedes davon im Keim.

"Warum fasziniert dich der Himmel so?", fragte ich sie aus Langeweile.
Eine kurze Stille trat ein und ich dachte, sie würde nicht antworten, doch dann sprach sie.
"Ich glaube er ist eine Illusion. So wie all das hier. Ich meine, alles ist eine Illusion. Das Leben ist doch nicht echt. Was ist schon echt? Gefühle, Gedanken, ich denke, das kann nicht real sein. Dafür ist es viel zu verrückt"
Ich war sprachlos, was nicht oft vorkam. So eine ehrliche Antwort hatte ich nicht erwartet. Es überraschte mich, was für tiefgründige Gedanken im Kopf der Slytherin umherschwirrten.
"Warum schaust du mich so an, Berkshire? Ist das nicht das Normalste an mir? Das ist doch das, was jedes Mädchen am liebsten tut. Sich in Illusionen verlieren."
Ich riss mich schnell aus meinen Gedanken und sah Madelyn an. "Nenn mich doch Enzo"
"Träum weiter, Berkshire", spottete sie, aber ich hatte kurz das Gefühl, dass ihre Fassade einen kleinen Riss erhalten hatte.
Einen Augenblick später war das Gefühl fort.

Die Hauselfen strömten aus der Halle und nicht lange darauf ließen sich die ersten Schüler blicken. Bevor ich mich noch einmal nach ihr umsehen konnte, war Madelyn verschwunden.

𝓽𝓱𝓮 𝓪𝓷𝓰𝓮𝓵 𝓲𝓷 𝔂𝓸𝓾 - Lorenzo BerkshireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt