~𝟙𝟜. 𝔻𝕖𝕫𝕖𝕞𝕓𝕖𝕣~

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Ich starrte in den hölzernen, kunstvoll geschnitzten Spiegel

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Ich starrte in den hölzernen, kunstvoll geschnitzten Spiegel. Große, dunkel geschminkte Augen starrten mir entgegen und  dichte, kaffeebraune Locken umrahmten mein Gesicht. Vorsichtig strich ich sie auf die Seite und überprüfte meine blasse Haut nach Narben. Eine tadellose, selbstgefertigte Maske.

Ich fragte mich, ob Enzo mich hübsch fand und schlug mir bei dem Gedanken mit der Hand auf den Kopf. Wie tief war ich bitte gesunken? 

Schnell griff ich nach meiner Tasche und verließ meinen Schlafsaal, eilte in die große Halle, wo die meisten meiner Mitschüler schon dabei waren, ihr Frühstück zu verschlingen. 

In dem Moment, in dem ich Enzo am Slytherin - Tisch entdeckte, ergriff mich das plötzliche Verlangen, mich zu ihm zu setzen. Doch gerade als ich, ohne ein zweites Mal darüber nachzudenken, seinen Platz ansteuerte, kam mir jemand zuvor. 

Ein blondes Mädchen, dessen gelbe Hufflepuff - Kapuze beim Laufen auf und ab hüpfte, rannte auf den Brünetten zu. „Enzo! Du wirst nicht glauben, was passiert ist!" 

Aufgeregt sprang sie neben ihn auf die Bank und fiel ihm um den Hals. 

Ich hätte gerne behauptet, dass die Szene, die ich beobachtete, unnatürlich aussah. So, als würde keiner von den beiden in diese Situation gehören, als müsste jemand anderes an ihre Stelle. Aber die Art, in der Enzo lachend ihre Umarmung erwiderte war genau die, die man von ihm erwartete. 

Die zwei passten so ungezwungen zusammen, als wären sie dafür geboren worden. Und das mit ansehen zu müssen machte mehr mit mir, als ich es mir in meiner verwundbarsten Minute eingestanden hätte. 

Ich wusste, dass ich das genaue Gegenteil von Hannah Abbott war. Und so lange ich mich erinnern konnte, hatte ich daran gearbeitet, genau das aufrechtzuerhalten. 

Aber in diesem Moment bröckelte meine Maske. Zum ersten Mal, wollte ich nicht unantastbar und abweisend sein. Ich wollte geliebt werden. Von ihm.

Doch ich realisierte auch, dass es zu spät war. Es war zu viel passiert, meine Gefühle zu oft verletzt worden, als dass ich es wieder ungeschehen machen konnte. 

Ich würde niemals in der Lage sein geliebt zu werden. 

Meine Angst war zu groß.

Die Weise, in der Hannah davon erzählte, dass Ernie MacMillan sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Weihnachtsball gehen wollte, versetzte mir einen Stich in meinem Herz

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Die Weise, in der Hannah davon erzählte, dass Ernie MacMillan sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Weihnachtsball gehen wollte, versetzte mir einen Stich in meinem Herz. Ihre Augen leuchteten und ich fragte mich unwillkürlich, ob ich jemals etwas Ähnliches erleben würde.

Etwas Echtes. 

Etwas Erwidertes. 

Mein Blick schweifte durch die Menge, suchte nach Madelyn. Ich wollte mit ihr reden, das was gestern passiert war ungeschehen machen. Doch ich sah nur noch ihren Lockenkopf, der aus der Halle eilte.


𝓽𝓱𝓮 𝓪𝓷𝓰𝓮𝓵 𝓲𝓷 𝔂𝓸𝓾 - Lorenzo BerkshireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt