Der Schnee blieb an meinen Schuhen kleben und knirschte, während ich den Weg nach Hogsmeade ein paar Schritte hinter meinen Freunden einschlug.
Meine Finger froren in den Taschen meines schwarzen Winterumhangs aus teurem Stoff, der mich nicht wirklich wärmte.
Ich schnaubte, als ich daran dachte, wie meine Mutter im Sommer darauf bestanden hatte, diesen zu kaufen, anstelle von dem grauen, der gefüttert war und über diesem auch noch billiger.
"Du bist aus einem feinen Haus. Das muss man dir auch ansehen können.", hatte sie gesagt, während die Verkäuferin den dunklen Stoff in Seide eingewickelt hatte.
Ich hasste es, wie sehr sie darauf bestand, das ich als ihr ältester Sohn Pflichtbewusstsein erlernte. Ständig erinnerte sie mich daran, wie viel Verantwortung auf meinen jungen Schultern ruhte.
"Naa, hast du mich vermisst?"
Ich wusste unmittelbar, zu wem die Stimme gehörte und wirbelte herum.
"Maddy!"
Sie verdrehte die Augen, aber lächelte ein bisschen. "Wann hörst du eigentlich endlich damit auf, mich Maddy zu nennen?"
"Darauf kannst du lange warten", grinste ich.
Sie hatte sich bis zur Nasenspitze in ihren Schal eingewickelt und schaffte es trotzdem irgendwie, lässig zu wirken.
Doch in dem Moment, in dem ich unaufmerksam wurde, überraschte sie mich mal wieder mit ihrer Unberechenbarkeit.
Ein Schneeball landete mitten in meinem Gesicht.
Empört spuckte ich den Schnee aus und bückte mich, um ihr in der nächsten Sekunde einen Ball entgegen zu pfeffern.
Aber Madelyn war gerissen und wich mir gekonnt aus, nur um mich im nächsten Moment erneut zu attackieren. Diesmal war ich jedoch schneller und traf sie, worauf sie kichernd Rache nahm.
Wenige Minuten später lagen wir lachend und völlig durchnässt im Schnee. Ich stand auf und reichte ihr die Hand, und erstaunlicherweise ergriff sie sie und ließ sich von mir auf die Beine ziehen.
"Lass uns uns irgendwo aufwärmen gehen, ich erfriere sonst noch", schlug sie vor und ich stimmte zu.
Warme Luft stieg uns entgegen, als ich die schwere Tür zum Drei Besen aufzog. Wir waren nicht die einzigen gewesen, denen kalt gewesen war, unsere Mitschüler sammelten sich nur so an den Tischen.
Wir drängten uns durch eine Gruppe Ravenclaws und fanden zum Glück noch einen freien Tisch in einer hinteren Ecke. Madame Rosmerta schlug sich zu uns durch und zückte ihren Notizblock, um unsere Bestellung aufzunehmen.
Kaum war sie wieder gegangen, trat Schweigen zwischen uns ein. Ich trommelte mit den Fingern leicht auf die Tischplatte und sah im Augenwinkel, wie Maddy nervös auf ihrer Unterlippe herumkaute.
"Es war ganz witzig vorhin", versuchte ich vorsichtig und erwartete schon, dass sie lachen würde. Doch sie lächelte nur sanft und nickte. "Ja. Das ist wahr."
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𝓽𝓱𝓮 𝓪𝓷𝓰𝓮𝓵 𝓲𝓷 𝔂𝓸𝓾 - Lorenzo Berkshire
ФанфикMadelyn Lestrange ist eine Einzelgängerin. Sie lässt niemanden an sich heran und tanzt immer aus der Reihe. Lorenzo Berkshire hingegen ist immer umgeben von seinen Freunden. Aber was, wenn da mehr ist? Wenn es doch etwas gibt, was die beiden verbind...