Bam!
Und der junge Musiker war hellwach.
"Oh mein Gott, Stu! Warum rufst Du mich mitten in der Nacht an... wo bist Du nochmal??"
"Halt halt halt halt. Mitten in der Nacht? Ich muss doch sehr bitten! 4 Uhr war doch sonst auch kein Problem für dich"
Ed fasste sich an den Kopf und spürte wie langsam etwas aus seinem Innersten emporkroch. Er ignorierte es.
"Oh"
"Ja ist ja auch egal. Was machst Du bei Murray?"
"Übernachten"
"Och mann... warum denn?"
"Darf man nich mal seine Verwandten besuchen?"
"Doch. Klar-"
"Ja, okay! Frag mich doch nicht so aus! Ich konnte nirgends hin *gesäusel im Hintergrund*"
"Warst Du nicht bei den Gigs?"
"Doch"
"Und trotzdem. ..?"
"Ja mann mach kein Felsen aus einem Hügel"
"Hä?"
"Was ich meine ist... *stöhn* ach egal. Was ist mit dir? Was willst Du überhaupt? "
"Ich bin in London und wollte dich jetzt sehen. Ich hab da was ganz Fantastisches in Erfahrung gebracht und für Dich vorbereitet. Das heißt: Schwing deinen Arsch zu mir und zwar in 20 Minuten, klar?"
"WAS?!"
"Los los los ! Bloß keine Müdigkeit vortäuschen! "
"Du verarscht mich"
"Nein"
"Doch"
"Nö"
"Okok ich zieh mich um, bye"
"Ja hoppp !!"
"AUF Wiedersehen"
"Beei- *piiiep*"
Na toll.
Mit einem Sprung stand er auf seinen beiden Füßen und lief schnurstracks quer durch den Raum gerade auf die Badezimmertür zu. Eds Beine waren noch etwas wackelig aber das kümmerte ihn nicht weiter, so versuchte er sie einfach zu ignorieren. Im Bad stank es nach abgestandener Kotze, so stark, dass man sich locker gleich nochmal selbst hätte übergeben können.
In seinem Innersten spürte er abermals das Bedürfnis alles herauszulassen, dennoch hielt er sich bloß reflexartig die Nase zu und stolperte wieder hinaus. Tür zu. Atmen.
Er hob den Arm, den Zeigefinger in die Höhe, um etwas zu sagen, ließ es dann aber bleiben.
Zum Glück penn ich immer so schnell ein...
Ja, so war das. Besoffen war er nie lange, weil er entweder über der Kloschüssel hing oder einschlief und trotzdem empfand er dabei eine Art inneren Frieden. Wobei man hier wohl kaum von einem echten Frieden sprechen kann. Eher von einer Betäubung der Gedanken, die der Ursprung allen Gifts in unseren Leben sind.Ed änderte seinen Weg nun in die Küche, drehte dort den Wasserhahn auf und hielt sein müdes, angeschwollenes Gesicht unter den kühlen Strahl. Das Wasser belebte sanft seine Sinne, einmal verschluckte er sich und keuchte und hustete bis der Kreislauf auch so richtig in Schwung kam.
Er dachte daran, was passiert wäre, wenn er keinen Reflex zum Husten hätte. Wäre er jetzt tot? Gibt es sowas überhaupt? Menschen ohne Reflexe...? Wenn ja, hätte ihn jemand vermisst? Seine Eltern? Murray? Zola...?
Das er so nicht denken durfte wusste er genau, aber er konnte es auch nicht ändern. Traurig sein zerrt an Dir. Aber macht dich auf paradoxe Weise auch irgendwie glücklich und Du fühlst Dich geliebt. Der Hauptgrund ist aber wohl eher, nichts verändern zu müssen. Denn ja, was lief denn eigentlich so richtig schief in seinem Leben? Die Karriere? Die Freunde? Familie? Spaß?
Es lief nicht super, aber wer entscheidete denn, was super bedeutete?Ed kickte den Gedanken schnell aus seinem Kopf und trank stattdessen etwas von dem kalten Wasser, gleich darauf übergab er sich schwallartig über dem Spülbecken. Sein Hals brannte und jedes Mal Würgen brachte Erschrecken und starke Schmerzen mit sich, dennoch fühlte er sich dabei befreit und sauber. Sein Schmerzkörper war komplett bedient und seine Verzweiflung über alles deshalb lahmgelegt.
So kann ich aber nicht zu Stu.
Du musst.
Taumelnd riss er ein Handtuch vom Haken und fuhr damit durchs Gesicht. Er zog sich außerdem ein neues Shirt, seine Schuhe und eine Jacke an, bevor er losging. Vier uhr morgens ... verdammt der hat sie nicht mehr alle.
Mittlerweile war es zwanzig nach und der Weg von Murrays Wohnung bis zu Stus dauerte nun mit Bahnfahrt auch nochmal eine halbe Stunde. Es war so dunkel. Und so kalt.
Den Kopf ans Fenster gelehnt schloss er für einen Moment die Augen und vor seinem inneren Auge tauchten Bilder, Sequenzen auf. Großes, kaltes Eis, zerzauste schwarze Haare, eisblaue Augen, flackerndes Neonlicht, ein Raum. Ein hell beleuchteter Raum voll mit Uniformmännern und mittendrin er und seine Gitarre. 'Was haben sie dem Mädchen angetan?' 'Er liebt sie' 'Bitte adoptiere sie' 'Ihre Väter sind tot' 'agressiv....' 'verletzend...' 'Wenn Du das nicht packst, dann packt das keiner der Sheerans' 'Dein Sohn will nach London' 'Du warst super heute' 'Zauberhaare' 'Das mit dem kleinen Vogel- bitte sing das' 'Ich hab dich lieb' 'Warum tust du das?'
"Weil ich nicht weiß wer ich bin!", antwortete Ed der Stimme seiner Mutter und schreckte gleichzeitig aus seiner Trance hoch. Die nächste Station war die seine und halb durcheinander raufte er sich die Haare.
Er stieg aus.
100 Meter weiter erstreckte sich ein alter Altbau vor ihm, etwas, das Altbauten so an sich hatten.
Es genügte ein Klingeln und mit diesem nervigen Sirren öffnete sich die Tür und Ed konnte gefahrlos hindurchtreten. Hinter ihm wurde die kalte, klare Nacht zögerlich von winzigen Lichtbündeln durchbrochen."Komm rein", Stu trat neben seine Tür , sodass sein Lehrling hineintreten konnte ohne ihn umzurennen und er danach gleich die zu werfen konnte.
"Kannst Du bitte das Licht anmachen"
"Jahaa kein Stress...", grummelte er und stapfte durch den Flur.
"Ich mache Stress?", stöhnte Ed und beugte sich über seine komplett bescheuert zugebundenen Schuhe, bei denen es nun jede Menge Konzetration kosten könnte sie zu entknoten.
Was hatte er da bloß im morgendlichen Halbwahn veranstaltet?
Stuart kam mit einer Stehlampe zurück und steckte sie im Flur ein.
Ed sah zu ihm hoch. Er hatte sich in seinem Urlaub kaum verändert. Die Haarpracht wie immer, kein Stück größer oder bräuner geworden, vielleicht hatte er etwas tiefer sitzende Augenringe als sonst..."Was guckst Du so?" , unterbrach der Manager den Musiker bei seinen Gedanken.
"Ich krieg meine Schuhe nicht auf"
"Hä?"
"Die sind total verknotet schau"
"Warum das denn jetzt?"
"Ja warum hast nur ne Stehlampe in deiner Wohnung, hm?"
"Was hat das jetzt damit zu tun??" Stuart knurrte genervt, "egal lass sie einfach an und komm mit"
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Welcome back {Ed Sheeran FF}
RandomEd ist 19 Jahre alt, lebt in London und durchlebt eine nicht besonders gute Zeit. Eines nachmittag begegnet er einem kleinen Mädchen, genannt Zola. Gemeinsam verbringen die beiden eine wirklich fantastische Zeit doch irgendwann holt auch den jungen...