Stu hatte natürlich wieder einmal vorgesorgt und seinen kleinen, wuschelhaarigen Freund an der Nase herumgeführt.
"Warum hast Du einen riesigen schwarzen Tourbus?!", presste Ed mit hochgezogenen Schultern heraus. Das war ja wohl die Höhe! Da schickte er ihn völlig umsonst los, nur, damit er sich blamieren konnte und letztendlich stand hier schon ein Prachtexemplar.
"Naja riesig..."
"Sag mal, wie kommst du eigentlich darauf ich bräuchte ein Bus, hm?"
Stu kratzte sich am Kopf und gähnte laut. Alles in allem ähnelte er im entspannten Zustand einem kleinen Troll.
Dann setzte er zur Antwort an."Naja, ist doch ganz praktisch oder?"
"Nein! Wie teuer war der überhaupt? ! Ich kann doch alles von hier erreichen"
Da lachte sein Kumpel laut auf, fast so, als hätte Ed etwas Witziges gesagt. Dabei war er ganz und gar nicht witzig gestimmt. Oh nein. Er hatte in letzter Zeit keine gut Aura und definitiv kein zufriedenstellendes Inneres, weshalb ihm ganz und gar nicht zu Scherzen zumute war. Mürrisch verschränkte er die Arme, etwas, dass man bei ihm selten sah und ganz sicher nicht bei einem winzigen Dreck wie dem hier. Es ging schließlich nur um ein Auto...
"Aha und wie willst du das machen junger Freund?"
"Was?"
"Dir ist klar, dass Du , solltest nächste Woche siegen und einen Plattenvertrag bekommen, dass du auf den ganzen Konzerten in Irland spielen wirst und das sind drei Stück"
Eds Kinnlade fiel hinab. Das hätte man ja auch nicht mal vorher erwähnen können. Nein, Stu doch nicht.
"Was?!"
Ed fasste sich an den Kopf und setzte sich auf den Bürgersteig.
Verdammt. Das war einfach wieder zu viel auf einmal.
Wie sollte ein Mensch in der Lage sein so viel Informationen zu filtern und zu verarbeiten? !!!"Hör mal, Ed. Was ist los mit dir?"
"Nichts", brachte er hervor und wusste schon im selben Moment wie aufgebracht das klang. Ach verdammt.
Stu setzte sich zu ihm.
"Ed, ich weiß, Du machst eine schwere Zeit durch. Du willst unbedingt Musik machen, das weiß ich doch und das ist auch richtig. Deshalb hab ich ja meinen gesamten Urlaub für dich geschmissen. Um dir die Chance zu verschaffen, deinen Traum zu erfüllen. Weil das so etwas wie deine Bestimmung ist, verstehst Du mich? Du bist der talentierteste junge Musiker, den ich kenne und aus dem Grund darfst Du den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken! Du musst nur dahin gehen und dein Ding machen, dann hast Du den Erfolg schon in der Tasche ich sags dir. Kopf hoch! Ja, Du willst nicht nachhause ohne großen Erfolg gehabt zu haben. Ich weiß nicht warum Du dir einredest deine Eltern wären nicht stolz auf Dich oder warum Du so Angst davor hast ihnen zu begegnen. Sie lieben dich noch immer genauso wie vorher auch. Du bist Edward Christopher Sheeran. Ihr Sohn. Du musst ihnen nichts beweisen, Ed. Das musst Du niemandem, nicht mal mir oder deinem Cousin, haha. Früher hättest Du dich über diese Gelegenheiten gefreut... also sag schon, was liegt dir auf dem Herzen? Erzähl' es mir"
Ed sah ihm in die Augen und bemerkte wie seine Hände amfingen zu zittern. Er hatte etwas getroffen... einen wunden Punkt, der wie ein Welle von Schmerz durch ihn hindurchschmetterte.
"Stu... es ist... eine lange Geschichte. Okay, Du hast Zeit, ich weiß. Es ist so, dass es mir in letzter Zeit unheimlich schwer fällt... zu lieben. Die Musik zu lieben. Mich zu lieben. Das Leben... ich sehe nur schwarz. Überall. Die Welt um mich herum ist schrecklich kalt geworden und ich kann nichts dagegen tun. Es ist... es ist als würde ich am Boden liegen und keine Luft mehr bekommen. .. ich... ich... hab keine Hoffnung mehr. Mir ist, als bräuchte ich etwas oder jemanden um glücklich zu sein. Ich bin nicht vollständig"
Der vergleichsweise alte Mann drehte den Kopf zur Seite und knackte seinen Nacken mit einem Stöhnen durch. Knack. Knack . Dann sah er Ed wieder an.
"Nein, Ed. Das ist eine Lüge", er legte eine Pause ein, um sich am Kopf zu kratzen, "Siehst Du, dein ganzes Leben wird festgelegt von deinen Gedanken. Sie vergiften deinen Geist in gewisser Hinsicht.... naja, schau auf dein Leben und auf dich selbst und finde was Du aus den Augen verloren hast", er legte seine Hand auf Eds Schulter, "wenn Du es gefunden hast, haust Du sie Samstag garantiert um. Wenn nicht... brauchst Du gar nicht erst hinzugehen"
Mit diesen geraden, harten Worten stand er auf und ließ den jungen Mann auf dem Bürgersteig allein zurück. Ganz ganz toll.
Wer brauchte schon langwierige unverständliche Weisheiten von seinem Manager? Verdammt verdammt verdammt.Xxxxxxxxxxxxxxxxx
Zwei Tage später saß Ed mit seiner Gitarre auf der altbekannten Bank im Park, zupfte vor sich hin und dachte an Stu's Worte. Finden was er verloren hatte... ja, was hatte er denn verloren? Wonach musste er jetzt suchen? Wie beginnt man so eine Suche überhaupt? Erstmal schien es vielleicht wichtig sich darüber klar zu werden, was man eigentlich wollte. Musik machen und Geld damit verdienen. Das war jetzt schon mal ein Anfang. Aber woher kam dieses drückende, schwer lastende Gefühl? Was war das für eine kritisierende Stimme in seinem Kopf, die jeden seiner Schritte überwachte? Und verspürtr er da etwa... Sehnsucht?
"Was wäre wenn Zola heute bei mir wäre?", fragte er sich selbst und seufzte dabei tief. Er vermisste sie. Zu viele Wochen hatte er mit ihr verbracht und mittlerweile wehte ein kalter Novemberwind um seine Ohren. Sein Innerstes zitterte mit ihm. War es schon die ganze Zeit so kalt gewesen? Ed raufte sich die Haare und rieb schnaufend in seinem linken Auge herum. Danach legte er den Kopf auf seiner Gitarre ab und schwelgte in Erinnerungem. Aber ganz gleich wie lange ihre gemeinsame Zeit gewesen sein mochte, er hatte sich am ersten Tag auf genau dieser Bank in sie verliebt.
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Welcome back {Ed Sheeran FF}
RandomEd ist 19 Jahre alt, lebt in London und durchlebt eine nicht besonders gute Zeit. Eines nachmittag begegnet er einem kleinen Mädchen, genannt Zola. Gemeinsam verbringen die beiden eine wirklich fantastische Zeit doch irgendwann holt auch den jungen...