Zola hielt das Stück Papier in den Händen, entzifferte Wort für Wort. Die krakelige Schrift zu lesen war ein steiniger Weg aber doch noch gerade so zu schaffen.
"Was das ?", Anouschka war hinter sie getreten und blickte interessiert auf den Brief.
"Ist der von Ed?"
Zola antwortete nicht. Sie tat so als ob sie noch lesen würde, dabei zerfloss gerade etwas in ihrem Inneren, zerbrach, fiel hinab in die Tiefe oder wurde achtlos zertrümmert. Sie konnte nicht genau sagen was, oder warum oder wie, denn sie wusste nur das. Mit ihren zarten acht Jahren, erkannte sie sofort, dass etwas nicht stimmte, sowohl mit Ed als auch mit ihr und dem Kind hinter ihr. Wobei die hatte schon immer ne Schraube locker.
"Gar nichts", Zola drehte sich demonstrativ weg und lief weiter mit dem Zettel in der Hand Richtung Toilette.
"He! Warte doch...", Anouschka legte die Hand auf ihre Schulter und hielt sie leicht davon ab weiterzugehen, "tut mir leid"
Zolas Kopf hing hinunter, weshalb ein Augenpaar sich unter sie beugte.
"Alles okay?"
Sie überlegte. Nein. Es war gar nicht okay. Es war einfach nur scheiße. Nicht mehr nicht weniger. Die beiden Mädchen standen im Flur vor der Badezimmertür und weit und breit war niemand anderes zu sehen.
Auch Timothy, der nur jeden Dienstag und Donnerstag vorbeischaute und lecker Essen zubereitete, war schon wieder in der Küche verschwunden, obwohl er es gewesen war, der ihr den Brief in die Hand gedrückt hatte."Ja. Jetzt lass mich in Ruhe" , Zola stieß ihre Zimmergenossin von sich und lief nun wirklich auf Toilette, um allein zu sein. Einfach allein.
Wie kam sie überhaupt auf die Idee nach dem Brief zu fragen? Das ging sie doch gar nichts an. STAND DA ANOUSCHKA DRAUF? NEIN.
Zola setzte sich auf den Klodeckel und ließ die Beine baumeln.
Nachdenklich stützte sie das Kinn auf die Hand.
Ed war also auf Reisen. Er würde sie besuchen kommen. Sie war nicht alleine. Maija würde sie noch sehen. Und die anderen Kinder, die sie alle überhaupt nicht ausstehen konnte. Aber warum war er denn auch weg? Ohne sie? Wie hatte das alles nochmal angefangen... mit Musik. Und roten Zauberhaaren.xxxxxxxx
~~ Ed& Murray ~~ zuvor~~
"Jezz stehhh auff Ed" , murmelte Murray und wippte vor und zurück mit leicht aufgerissenen Augen, sodass er aussah wie ein total mieser Serienkiller, der definitiv besser in eine forensische Anstalt gepasst hätte als hier, vor Eds Augen.
"Eeeed" , stieß er aus und hockte noch immer wippend neben seiner Schulter, "Eeed"
Eds Augenlider waren so furchtbar schwer, dass er nicht wirklich vorhatte sie in nächster Zeit zu öffnen, geschweige denn sonst ein Lebenszeichen von sich zu geben.
Sein Hals war bis oben hin zugeschwollen, sein Rücken würde bei der kleinsten Bewegung zerbrechen wie der Kopf explodieren und seinen gesamten Inhalt auf dem Fußboden verteilen würde.Keine so schöne Vorstellung.
Was auch immer der Grund für Murrays Rumgesäusel war oder die Tatsache, dass er eindeutig auf dem Boden lag, es war ihm egal.
Das Gefühl sich Elend zu fühlen stieg in dieser unwissenden, benommenen Halbschlafphase schon so hoch an, dass ans Aufwachen nicht zu denken war. Lieber hörte er sich drei Stunden lang ein halb nacktes Murray Musical gespielt auf Bobby cars an, als jetzt die volle Wucht der Schmerzen zu spüren."Jezz wach doch ma aufff!! Eww Eddii komm schooon. Wass wiss su denn machn? Ohne mich? Hee? Dain Telefoon!" , sein Cousin packte ihn beim Kragen und schüttelte ihn mit aller verbliebener Kraft durch. Eds Träume verschoben sich. Rüttelten. Und zerbrachen schließlich.
"Dain Telefoon maann!"
Und Eds blaue Augen zeigten sich der Welt. Es war dunkel. Fast nur dunkel. Neben Murray brannte eine Schreibtischlampe- was auch immer die hier zu suchen hatte- mit der rechten Hand hielt er den Rotschopf und in der linken hielt er ein flimmerndes Handy.
Was für eine Szenerie.
"WAS IST DENN VERDAMMT!!!??", Ed schrie mit kratziger Stimme in den dunklen, fremden Raum, der Erinnerung an vorherige Ereignisse gänzlich beraubt.
Murray wich zurück wie ein eingeschüchterter Welpe und hielt ihm sein eigenes Handy hin.
"Da will dich je- jemand sprechn"
Aha.Mürrisch griff Ed nach seinem Handy, die Hand jedoch verschwand im Nichts und hielt beim ersten Versuch nur Luft in der Hand. Er stöhnte. Murray gluckste amüsiert auf und legte das Handy an sein Ohr.
"Der brauch nochn bischn dizzl! Kann nich ma sein Telefon anfassn!"
Ed schlug sich gegen den Kopf in der Hoffnung den Schwindel irgendwie loszuwerden aber aus unerfindlichen Gründen... wurde es nicht besser. Er wurde nur wütender und entriss seinem Cousin diesmal richtig sein Handy.
"Ja?", sagte er.
"Ed? Ed bist Du das?"
"Hm? Ja klar... was... was ist denn eigentlich ..."
"Wo bist Du, Ed? Was machst Du und warum ist Murray total besoffen?"
Das waren zu viele Fragen. Viel zu viele Fragen! Ed atmete aus und wechselte das Ohr.
Dann sah er zu Murray hoch und versuchte sich aufrecht hinzusetzen."Mach mal Licht an", befehligte er ihm.
"Was?", die Stimme am Hörer klang verwirrt und noch gestresster als ohnehin schon.
"Nichts gar nichts... also äh wer isn da jetzt überhaupt? "
Ein Stöhnen.
"Archg... Ed ich bins verdammt. Stuart. Wo. Bist. Du??!"
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Welcome back {Ed Sheeran FF}
AcakEd ist 19 Jahre alt, lebt in London und durchlebt eine nicht besonders gute Zeit. Eines nachmittag begegnet er einem kleinen Mädchen, genannt Zola. Gemeinsam verbringen die beiden eine wirklich fantastische Zeit doch irgendwann holt auch den jungen...