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Soziale Netzwerke haben sich in mein Leben geschlichen und alles andere daraus verbannt. Ich liege schon seit drei Stunden in meinem Sessel und „surfe" im Internet. Ich habe es nicht mal geschafft den Kopf zu heben um aus meinem Fenster zu gucken als ein Auto auf unsere Auffahrt gefahren ist. Es war mir auch ehrlich gesagt egal wer da kommt. Wahrscheinlich meine Mam. Sie ist in letzter Zeit ständig aus dem Haus. Ich bin so ziemlich immer alleine zuhause, was mir auch egal ist. Mein Dad ist in London um sich um irgendwelche „beruflichen Angelegenheiten" zu kümmern. So nennen wir das bei uns in der Familie. Vermutlich haben er und Mam sich schon lange getrennt und es nur noch nicht geschafft mir das zu sagen. Er ist jetzt schon seit über einem Jahr dort und war in der Zwischenzeit nur einmal hier. Zu meinem Geburtstag. Ich wollte ihn besuchen fahren, aber er sagt ich soll bei Mam bleiben. Als ich gesagt habe, dass wir zusammen kommen können hat er versucht das Thema zu wechseln was ihm nicht gerade gut gelungen ist. Als ich noch kleiner war hab ich viel Zeit mit meiner Familie verbracht, hauptsächlich mit Dad. Ich habe unsere schmalzigen Familientraditionen geliebt. Wir sind zum Beispiel jeden Freitag nach der Schule Eis essen gefahren und zwar immer wo anders. Wir sind praktisch schon durchs ganze Land gefahren nur um Eis zu essen. Mit Dad war's immer lustig. Er hatte immer gute Laune und am liebsten waren mir die Tage an denen ich mit ihm im Sommer auf der Terrasse Fußball geguckt habe. Wir haben den Fernseher so gedreht, dass man wenn man die Terrassentür aufmacht einen perfekten Blick hat. Wir haben es uns auf unserer Hollywood-Schaukel gemütlich gemacht und immer wenn ein Tor geschossen wurde sind wir aufgesprungen und eine Runde über den Hof gelaufen. Dabei war uns egal welche Mannschaft das Tor geschossen hat. In unserer Familie gab es immer Dad und mich und Mam und Maggie, meine Schwester. Dann kam der Tag an dem Dad gegangen ist und mich zurückgelassen hat. Seit dem Tag gibt es Mam und Maggie und Mich und das Internet.
Ich bin übrigens Aliana Namida Bakerson, aber alle nennen mich Ally. Mit alle meine ich alle außer Mam. Sie findet es auch nicht gut, dass ich so genannt werde. Wenn Dad mich mit Ally anspricht, was er immer macht, wirft Mam ihm tötende Blicke zu. Sie nennt meine Schwester auch Maggie obwohl wir alle immer Mags gesagt haben. Mittlerweile will sie ausschließlich Maggie genannt werden. Mein zweiter Vorname ist übrigens ein indianischer Name und bedeutet Sternentänzerin. Es war Opas Idee mir den Namen zu geben und ich finde das auch eigentlich ganz cool. Ich 17 Jahre alt und wohne in der Hölle, genannt Portsmouth.
Als Dad gegangen ist stand ich plötzlich alleine da. Ich hab mich gefühlt wie Aschenputtel, zurückgelassen mit der bösen Stiefmutter. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Mutter, aber ich war halt nie das Kind was seine Mutter braucht und sie hat mich auch nie gebraucht.
Ich stehe vom Sessel auf um mein Notizbuch aus meinem Schrank zu holen. Ich bin selbst überrascht, dass ich mich plötzlich bewege. Ich schlage es auf und lese meine Liste. Meinen Plan. Ich habe sie so oft gelesen ich kann sie schon fast auswendig.
DAS LEBEN
1. Zeige Selbstbewusstsein!
2. Weine niemals in Anwesenheit deiner Mutter oder Schwester. Verbringe allgemein möglichst wenig Zeit mit ihnen.
3. Wende dich mehr der Musik zu (oder anderen Dingen die nichts mit Mam und Maggie zu tun haben).
4. Strenge dich in der Schule mehr an.
5. Gehe auf eine Uni in London.
6. Gründe niemals eine Familie, damit deine Kinder nicht enttäuscht werden.
7. Sage nicht mehr zu allem Ja! (Bedenke deine Entscheidungen! Du kannst es dir nicht leisten unüberlegt zu handeln.)
8. Bleibe immer mit Claire in Kontakt und sei ihr eine genauso gute Freundin wie sie dir ist!
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Brad & Ally [Bradley Simpson] - German
Fanfiction" "Einmal ist Zufall. Zweimal ist Schicksal." Er lächelt mich an und ich schlage hektisch mein Songbuch zu. "Darf ich mich setzten?" " Allys Leben wird von Social Media geprägt. So kann der Realität ihres nicht lebenswerten Lebens entfliehen. Ein s...