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Auch wenn ich es nicht zugeben will, bekomme ich die dunklen Augen nicht mehr aus meinem Kopf. Es ist jetzt 2 Tage her und ich hatte viel mit meinem Dad aufzuholen, also eigentlich gar keine Zeit mir über sowas den Kopf zu zerbrechen, trotzdem habe ich mich in ruhigen Minuten dabei erwischt, wie ich an ihn gedacht habe. Jedes Mal wenn ich eigentlich schlafen sollte. Ich habe hier mein „eigenes" Zimmer. Eigentlich ist es das Gästezimmer, aber wie Dad gesagt hat: „Du kannst es dir gemütlich machen, einrichten wie du willst. Du wirst ja jetzt eine ganze Weile hierbleiben und immer wenn du mich besuchen kommst hast du dein eigenes Reich.". Ich weiß nicht warum es plötzlich, nach einem Jahr, in Ordnung ist, dass ich ihn besuche, aber es ist mir egal, denn ich bin glücklich.

Die beiden Tage die ich hier war habe ich mit Dad verbracht. Er hat sich extra für mich frei genommen. Am ersten Tag haben wir natürlich einen Stadtrundgang gemacht. Clichè? – Nein, denn der Rundgang war von Dad höchst persönlich und nur für mich! Wir sind mit den London typischen roten Bussen gefahren, haben den Schichtwechsel am Buckingham Palace mit angesehen und natürlich sind wir auch mit dem London Eye gefahren. Das war für uns beide das erste Mal. Auch wenn Dad hier wohnt, ist er noch nie damit gefahren. Ich denke wenn man hier wohnt, nimmt man solche Sachen gar nicht mehr wahr.

Heute muss Dad wieder Arbeiten, deshalb liege ich jetzt, um halb 12, immer noch im Bett. Da mein Bauch aber einfach nicht aufhört zu knurren, stehe ich auf um irgendwo was frühstücken zu gehen. Nach dem Duschen, flechte ich meine langen blonden Haare zu einem Zopf. Jetzt zu meinem Lieblingspart des Tages – Das Outfit aussuchen. Ich bin sehr Modeinteressiert um ehrlich zu sein. Ich könnte stundenlangen durch Modezeitschriften blättern, was ich auch tue. Ich ziehe meine Lieblings High-Wasted-Shorts mit einem dünnen grauen Pullover darüber. Ich nehme Handy, Kopfhörer und Songbuch und mache mich auf den Weg, während ich meine „All time low"-Playlist höre. Als ich aus Dad's Apartmentblock gehe kommt mir eine drückende Wärme entgegen. Viele Leute nervt diese Hitze doch ich liebe es.

Ich gehe durch die Straßen, unschlüssig wo ich essen gehen möchte, als ich plötzlich ein kleines Cafè entdecke. Da es schon fast eins ist, kann ich ohne Probleme mein Mittag essen, da sie kein Frühstück anbieten. Man fühlt sich dort sofort wohl. Es ist hell, groß und sehr offen. Trotz der Holzdielen wirkt es auf gar keinen Fall altmodisch. Ich bestelle mir einen belegten Croissant und einen Milchkaffee.

Ich schlage mein Songbuch auf und versuche ein paar Zeilen zu schreiben, als mir plötzlich ein Schatten das Licht wegnimmt. Ich schaue hinauf und sehe wieder direkt in die braunen Augen.

„Einmal ist Zufall. Zweimal ist Schicksal." Er lächelt mich an und ich schlage hektisch mein Songbuch zu. „Darf ich mich setzen?"

„Klar" Ich streiche mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und trinke meinen Kaffee. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich sagen soll.

„Was machst du hier in London." Er bestellt sich einen Kuchen und sieht mich dann wieder an. Regel Nr. 1 Ally! Zeige Selbstbewusstsein. Das machst du doch sonst auch.

„Ich besuche meinen Dad. Und du?" Ich fühle mich langsam wohler. Ich denke ich habe mich an seine verstohlenen Blicke und sein provozierendes Lächeln gewöhnt.

„Oh. Ich verbringe den Sommer mit meinen Freunden. Wo kommst du eigentlich her?"

„Portsmouth" ich verdrehe die Augen und er lacht ein wenig. „Und du aus Birmingham?"

„Mein Akzent hat mich verraten, oder?"

„Ja" wir beide lachen. Sein Lachen ist schön. Es ist echt.

„Wie lange bist du bei deinem Dad?" er spielt mit seinen Armbändern und ich frage mich, wozu zur Hölle, er diese ganzen Bänder trägt.

„Den ganzen Sommer"

„Findest du dann vielleicht demnächst mal Zeit mit mir Eis essen zu gehen?"

„Soll das etwa ein Date Sein Bradley?" Mein Selbstbewusstsein ist wieder da, als wäre es nie weggewesen. Was macht dieser Junge bloß mit mir?

„Ich muss mich doch irgendwie für den Unfall am Bahnhof bedanken." Er stütz sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab und kommt näher. „Du kannst es nennen wie du willst"

Ich stütze mich auch am Tisch auf und grinse ihn genauso herausfordernd an wie er mich.

„Kann ich dich anrufen?" Bradley hält mir sein Handy hin und ich sehe ihn einen Moment an bevor ich ihm sein Handy wiedergebe.

„Ich melde mich" er steht auf und geht. Ein paar Meter weiter sieht er auf sein Handy und lacht, vermutlich über den Namen unter dem ich mich eingespeichert habe. Er dreht sich um und zwinkert mir zu.

Brad & Ally [Bradley Simpson] - GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt