Was passiert mit mir?

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"Es geht hier nicht ums Schlagen, so wie du es vielleicht denkst. Ja klar, einige machen es deswegen, aber ich nicht. Ich fand das früher ziemlich krank und hab es nie verstanden, aber es steckt viel mehr dahinter. All das was du hier siehst, ist nur eine reine Nebensache", er zeigte durch den Raum auf die einzigen Stationen. "Was ist dann die Hauptsache?", fragte ich ihn. "Macht!"

Ich schaute ihn verwirrt an. "Wie meinst du das?"

"Ich meine was ich sage. Hier in diesem Raum habe ich Macht. Und zwar über alles." Ich hatte es noch immer nicht verstanden. Von welcher Macht sprach er? "Ich erkläre es dir. In der Bdsm Szene gibt es immer einen Starken und einen Schwachen. Der Starke hat die Macht über den Schwächeren, was ziemlich klar sein sollte. Der Schwächere übergibt die ganze Kontrolle über den Körper an den Dom und lässt ihn alles machen was er will. Geschlagen wird nur, wenn du dich nicht an die Regeln hältst." Ich unterbrach ihn. "Was? Was hast du da grade gesagt?"

"Ich sagte, dass du nur geschlagen wirst, wenn du dich nicht an die Regeln hältst. Denn du musst tun was ich dir sage." Wieder unterbrach ich ihn und er schaute verärgert.

"Ich Amelia Hatson werde mich niemals, solange ich bei Menschenverstand bin, jemanden unterwerfen und jemandes Sklavin sein!" Ich meinte es tot ernst, doch Logen lacht nur. Er lacht, warum lacht er, das ist doch gar nicht witzig. Seine Mine veränderte sich, seine Augen funkelten vor Lust und Verlangen und sein Mundwinkel zuckte zu einem verführerischen Lächeln. Logens Blick war tot ernst und so verführerisch zugleich, dass es mir Angst einjagte, oh lieber Gott, beschütze mich vor diesem Bösartigen Mann. "Ich habe dich nie darum gebeten meine Sklavin zu sein Amelia", er glitt seine Finger langsam über mein Gesicht und flüsterte dann: "Ich bezeichne dich lieber als meine Leibeigene, meine Sub."

Auf meinem Körper breitete sich eine Gänsehaut aus und ich konnte wieder seinen Duft riechen. Ich schloss die Augen und genoss für einen kurzen Moment den Augenblick, bevor ich wieder in Jenseits zurückkehrte. In meinen Augen sammelten sich die Tränen, doch ich kämpfte dagegen an. Die Worte meiner Mutter hielten mich fest. Bleib stark egal in was für einer kack Situation du gerade bist. Zeig keine Schwäche, denn das bringt die andern dazu dich schlechter zu behandeln. Selbst wenn du innerlich nicht mehr kannst, weine nicht, denn sonst werden sie niemals aufhören. Zeig ihnen das du stark bist. Lass dir nicht anmerken, dass du Angst hast und irgendwann werden sie Angst vor dir haben. Logen's Blick war wieder forschend, er betrachtete mich von oben, als wäre ich ein nichts und gleichzeitig das schönste was er je gesehen hatte. Dieser Blick faszinierte mich, sodass ich nicht mehr von seinem Blick stand halten konnte. Wir schauten uns beide in die Augen und ich konnte es nicht fassen. Gerade noch dachte ich, er wäre ein netter und charmanter Junge, jetzt sehe ich das Gegenteil in ihm. Böse und furchteinflößend. Ich wollte das ganze nicht. Das bin nicht ich. Ich will hier weg. Ich muss hier weg. Mein Herz schlug immer schneller und ich konnte mich selber atmen hören. Logens Blick veränderte sich, diesmal sah er verwirrt aus. Ich hörte ihn nur noch meinen Namen rufen und seine Hand an meiner Taille liegen. Dann war alles um mich herum verschwunden.

Als ich aufwachte, dachte ich, dass alles nur ein Traum gewesen ist. Doch ich irrte mich. Ich hatte meine Augen noch nicht einmal geöffnet, da schlug mein Herz schon wieder schneller. Ich lag auf einem Bett und um meine Handgelenke spürte ich etwas, dass meine Arme nach hinten zog. Langsam öffnete ich meine Augen und betrachtete die Ledermanschetten, die um meine Handgelenke gewickelt worden. Ich war gefesselt an einem Bett und Logen war nicht zu sehen. Sofort folgte ich meinem ersten Instinkt und versuchte meine Hände aus den Ledermanschetten zu lösen, doch dies gelingt mir nicht. Stattdessen fingen meine Hände an weh zu tun. Ich schaute mich um. Dieser Raum jagte mir Angst ein und ich hatte das Gefühl ich würde unter ständiger Beobachtung stehen. Mittlerweile kämpfte ich nicht mehr gegen die Ledermanschette an sondern wartete drauf, dass Logen das Zimmer betrat. Doch das tat er nicht. Ich wartete und wartete und irgendwann wünschte ich, ich würde Musik haben, was meine Stimmung ein wenig aufheiterte. Ich hatte zwar keine Angst mehr, da Logen nicht auftauchte, doch ich hatte auch Angst, dass er überhaupt nicht mehr auftauchen würde. Die Zeit verging so schnell wie in einer langweiligen Mathestunde.

Ein Schloss wurde auf gemacht und die Tür öffnete sich. Mein Blick wanderte neugierig dorthin. Logen schloss die Tür hinter sich und kam in langen Schritten zu mir, während er leicht lächelte. "Na, konntest du dich nicht befreien? Ich hatte das gehofft." Ich schaute ihn entsetzt an. Nun hatte ich keine Angst, nein, ich war stink sauer. "Das ist Entführung und Vergewaltigung was du da tust!" , schrie ich ihm entgegen. "Wenn ich hier raus bin werde ich es der Polizei melden und-" , er schnitt mir das Wort ab. "Und musst 10.000€ zahlen. Du hast die Schweigepflicht unterschrieben. Ich würde es mir an deiner Stelle noch einmal überlegen." Ich konnte es nicht fassen. Wie konnte ich nur so naiv sein und glaube, dass er nett ist?

Seine Mimik veränderte sich und wurde kalt. Er ging zum anderen Ende des Raumes und kam mit einer Peitsche zurück. "Das ist eine Peitsche aus Wildleder. Es war mal ein Hirsch. Weißt du auch, was man damit macht?" Er legte den Kopf schief und lächelte kurz. "Ab jetzt darfst du nicht mehr reden-" , ich schnitt ihm das Wort ab, da ich wusste, was gleich passieren wird. "Lass mich hier raus, lass mich gehen", schrie ich, doch ich hatte das Gefühl als würde man in dieser Situation gegen eine Wand brüllen. "Ich sagte du darfst nicht sprechen! Sonst werde ich dich mit dieser Peitsche schlagen und zwar doll, bis es blutet. Hast du verstanden?" Seine Stimme klang ernst, seine Mimik war es auch. Ich wusste, dass er es auch so meinte und meine Angst jetzt zu reden überschlug sich fast. Also war ich still und hörte ihm zu. "Sehr gut, geht doch." Er ging einmal um das Bett rum und schlug sich leicht mit der Peitsche in die Hand während er weiter sprach. "Ich erkläre dir jetzt die Spielregeln, die für unsere Sitzungen immer gelten werden. Du darfst nicht sprechen, nicht stöhnen. Du darfst mich nicht anfassen und was ganz wichtig ist. Du gehörst nur mir und lässt mich alles mit dir machen. Du wirst dich nicht wehren."

Er ging zu der Kommode und kam mit einer schwarzen Augenbinde zurück. "Ich hoffe du freust dich darauf , was gleich kommt." Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Dann machte er mir die Augenbinde rüber und ich sah nur noch schwarz. Ich spürte, wie er meine Kleidung langsam auszog. Jetzt hatte ich Angst. Ich bin gefesselt und kann nichts sehen, eingesperrt mit einem Psychopathen, der mich gleich vergewaltigt. Mir war kalt, denn ich war Nackt. Langsam fing er an meine Nippel zu liebkosten, erst samt und schön, sodass es mir beinahe gefallen hätte, doch dann biss er, sodass ich aufschrie. "SEI STILL", schrie er. Zuerst hörte ich einen lauten Klatsch, dann fing mein Bauch an zu brennen. Ich fing an zu weinen.

"Amilia, Amilia. Was ist los?" Ich spürte ein leichtes Rütteln an meinem Körper und öffnete die Augen. Logen saß vor mir, angezogen. Genauso wie ich. Alles war nur ein Traum, ich war eingeschlafen.

Solange wir schweigenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt