Eine kleine Mädchenpanne

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Mittlerweile sind 2 Wochen vergangen. Miley, Clara, Sima und ich sitzen in der Cafetaria und reden über die verschiedenen Jungs, die hier sind. Jede von ihnen hat ihren eigenen persönlichen Favoriten und schwören sich, dass sie, sobald sie 18 Jahre alt sind, sofort mit denen in die Kiste springen würden. "Meine Eltern haben erst geglaubt, dies wäre eine katholische Schule, da man hier erst mit 18 Jahren was mit Jungs anfangen darf, dabei darf man bei katholiken nur Kolitus betreiben, wenn man Kinder zeugen will. Das allerdings war meinen Eltern ziemlich egal. Sie versuchen alles, nur damit ich noch lange Jungfrau bleibe", sie nahm noch ein Bissen von ihrer Lasange als sie weitersprach. "Aber das können sich meine Eltern knicken. Sobald ich 18 bin steige ich sofort mit irgendeinem in die Kiste." Eine Weile schaute ich sie verwundert an. Ich bin 18 und ebenso Jungfrau, nur im Gegensatz zu ihr habe ich es nicht so eilig, vor allem wenn ich weiß, was hier alles in der Schule abläuft. "Möchtest du denn nicht lieber auf den richtigen warten oder dich zumindest in jemanden verlieben?", fragte Sima. Dieses Mädchen meint es echt mit jedem gut. "Nein, solange er gut aussieht bereue ich nichts. Und außerdem, habe ich schon in 5 Tagen Geburtstag." Sie klatschte sich in die Hände und freute sich ein Keks. Sie fingen an sich über ihre Geburtstagsfeier zu unterhalten und was wir ihr denn schenken sollen, doch ich hörte nicht zu, denn in genau diesem Moment kam Logen in die Cafetaria. Seine Haare waren ordentlich gestylet und wie immer saß sein Anzug wie angegossen. Ohne mir auch nur einen einzigen Blick zuzuwenden, ging er an mir vorbei, direkt zu seinem Tisch. Was zum Teufel soll das bitte? Der Typ ignoriert mich nun schon seit er mir sein Geheimniss verraten hat. Er sagt mir ja nichteinmal mehr hallo. Ist das etwa so schlimm, dass ich geschockt von seinem Geheimniss war?

"Was hälst du davon Amelia?", fragte mich Clara. Erst jetzt kam ich in die Gegenwart zurück. "Tut mir leid, ich hab grad nicht zugehört, was sagtet ihr?" Ich löste den Blick von Logan und schaute sie an. In diesem Moment drehte sie den Kopf und lachte dann leicht. "Du stehst auf ihn, richtig?" Sie formolierte das weniger als Frage sondern eher als Feststellung. "Gar nicht war, ich frage mich nur warum er mich ignoriert. Ich hab ihm gar nichts getan", sagte ich mit voller überzeugung, obwohl ich glaube, dass man meiner Stimme anhörte, dass sie zitterte. "Wenn du nichts getan hast, hast du auch nichts zu befürchten. Frag ihn einfach was er hat, vielleicht war das alles ja ein Missverständniss." Ich nickte leise vor mich hin. "Vielleicht habt ihr ja Recht. Ich werde ihn darauf ansprechen", schwor ich hoch und heilig.

...ich habe ihn nicht angesprochen.

Ich quetschte mich in meinen Minirock und fing an mich zu schminken. Jetzt wo ich weiß, was mich gleich erwartet, hatte ich echt keine Eile zum Matheunterricht zu gehen und ich kam auch 10 min zu spät. Was mich allerdings noch mehr aufregte, dass wir Mathe hatten, war die Tatsache, dass ich neben Lukas sitzen musste. Eigentlich bin ich ja nicht die jenige, die gerne im Mittelpunkt steht, doch jetzt ging es nicht anders. Ich ging ins Klassenzimmer rein und setzte mich zu Lukas. Und obwohl ich versuchte mich so klein wie möglich zu machen, schaute mich jeder an. Selbst der Lehrer verstummte. Was war hier los? Ein paar Mädchen hinter mir kicherten. Ich schaute zu Clara, die mich geschockt ansah und ihr Bein streichelte. Ich wagte es Lukas einen kurzen Blick zu schenken, als der Lehrer mit dem Unterricht begann. Er schaute mich ebenfalls an und ich sah, wie er mit aller Kraft seine Lippen zusammenpresste, um nicht zu lachen. Da er in meinem Umkreis der einzige Vertraute war, fragte ich ihn. "Was ist denn los, warum haben mich grad alle so angeguckt?", versuchte ich so leise zu sagen, dass nur er das hören müsste. Er lachte kurz auf und sagte:" Anscheinend hattest du einen kleinen Unfall. Es ist schön zu wissen, dass du noch nicht geschwängert wurdest." Mit einem Kopfnicken wieß er auf meine Beine, die Blutüberlaufen waren. Jetzt begriff ich warum Clara ihre Beine so streichelte, die wollte mich auf meine Beine aufmerksam machen. Ich hatte meine Tage! Als mir bewusst wurde, dass ich nur einen Minirock trage und einen Tange drunter, begriff ich was passiert war. Immernoch schaute mich Lukas an und ich wurde rot. Das ist mir oberpeinlich.

Den Rest der Stunde schweigte Lukas, was ich auch gut so fand. Als es klingelte, packte ich so langsam meine Sachen zusammen, dass Mr. Gollon und ich alleine im Raum waren. Mit langen, langsamen Schritten kam er auf mich zu. "Ms. Hatson, ich weiß sie sind erst neu hier an der Schule, aber dennoch sollten sie sich mehr am Unterricht beteildigen. Ich möchte nähmlich nicht der Grund sein, warum sie druchfallen." Er lächelte und ich nickte nur. Dann stand ich auf und versuchte so selbstbewusst wie möglich aus dem Klassenzimmer zu gehen. Bis zur Tür spürte ich seinen Blick auf meinen Beinen.

In unserem Zimmer wartete Clara schon auf mich. "Oh Gott Amelia, dass tut mir ja so unendlich leid. Das war echt mega peinlich. Du, aber das ist gar nicht schlimm. Ich meine bald hat Miley Geburtstag und wenn sie ihre Party schmeißt, passiert bestimmt etwas, was noch peinlicher ist und jeder vergisst, was gerade war." Sie war mir keine große Hilfe. Ich wusch mir die Beine und steckte ein OB in meine Vagina. Hoffentlich erfährt Logan nichts davon. Dass wäre mir nämlich noch peinlicher.


Solange wir schweigenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt