Ja... du

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Jule
Es war so gegen 10 Uhr als ich immernoch auf Obi lag. Sie strich sanft durch mein Haar, als ich mit müder Stimme fragte: ,,Was wollen wir heute noch so machen?" Obi hörte kurz auf mich zu kraulen, weshalb ich sie mit einem bösen Blick anguckte. ,,Ist ja gut Madame... ich mache ja schon weiter", sagte sie und lachte dabei. ,,Also was wollen wir heute machen?", fragte ich wieder, aber diesmal etwas ungeduldig. ,,Weiß nicht... ich denke wir müssten mal einkaufen, wenn wir heute etwas zum Abendbrot essen wollen. Oder hast du schon andere Pläne für heute?" ,,Nö... bloß, dass wir noch ein bisschen im Bett liegen bleiben", sagte ich. Obi nickte und zog mich ein Stückchen höher zu sich. ,,Eyyy jetzt werden meine Arme aber kalt", meckerte ich rum. Obi musste wieder lachen und plötzlich schnappte sie mich und drehte mich nach unten. Ich hatte garkein Plan was sie vorhatte, deshalb fing ich ihren Blick auf und es funktionierte, denn wir verloren uns in den Augen der Anderen und Obi war wie in Starre. Sie bewegte sich garnicht mehr... man hörte sie nichtmal mehr atmen. Ich brach den Augenkontakt ab und Obi musste kurz überlegen, was sie zuvor machen wollte und dann, als es ihr wieder einfiel, begann sie mich wie verrückt zu kitzeln. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel gelacht und Obi machte immer weiter. Irgendwann flehte ich sie an, dass sie aufhört, weil ich nicht mehr konnte.

Lena
Jule endlich mal wieder so lachen zu hören, war das beste was ich seit langem gehört hatte. ,,Das hab ich vermisst! ", sagte ich und lächelte Jule an. ,,Ach was denn?", sagte sie, noch leicht außer Atem. ,,... dein Lachen...", antwortete ich. Jule begann leicht zu lächeln und es wurde für einen Augenblick leise zwischen uns. Jule zog mich auf sich drauf und gab mir einen leichten zarten Kuss auf die Lippen. Ich strich ihr vorsichtig eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr, während ich in meinem Bauch mal wieder dieses Gefühl von 10000 Schmetterlingen verspürte. ,,Na dann... wollen wir mal was frühstücken?" ,,Oh ja...die letzten Stunden waren echt sehr anstrengend", antwortete sie und zog beide Augenbrauen nach oben ,,... aber auch wunderschön", fügte sie noch hinzu. Während Jule in die Küche ging, blieb ich noch kurz auf dem Bettrand sitzen und guckte auf mein Handy. Poppi hatte uns allen geschrieben

Heyy Mädels :),
Ich hoffe ihr habt euch jetzt die paar Tage gut erholt, die es zur Winterpause noch nachträglich dazu gab und dass wir nach dem öffentlichen Training jetzt wieder mit voller Leistung starten können.
Bis Bald !

Ich persönlich freute mich schon sehr wieder richtig spielen zu können, denn auch wenn Ruhe wichtig ist, vermisste ich das Spielen immer in den Winterpausen. Das einzige was mich zögern ließ, war Jule. Ich hoffe wirklich, dass sie das schafft. Ich bin immer an ihrer Seite und versuche ihr natürlich bestmöglich durch die Situation zu helfen, aber am Ende muss Sie ihre Ängste überwinden, denn das kann ich ihr nicht abnehmen, auch wenn ich gern würde.

Jule
,,Frühstück ist fertig", rief ich in der Hoffnung, dass Obi mich oben hören würde. Und tatsächlich hörte ich sofort schnelle Schritte Richtung Küche. ,,Bin schon da!", sagte Obi mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Wir frühstückten schön und danach besprachen wir, was wir so alles einkaufen müssen. ,,Also aufjedenfall Obst, Gemüse, Hähnchen, Haferflocken und Mülltüten", zählte ich unter anderem auf. Obi schrieb fleißig mit und fragte ,,Noch irgendwas?" ,,Weiß nicht... brauchst du noch was", fragte ich zurück und Obi schüttelte nur den Kopf. ,,Na dann los geht's", sagte Obi und schon stand sie im Flur und zog ihre Schuhe an. Ich musste grinsen und machte mich dann auch fertig. Als wir beim Auto ankamen, öffnete Obi mir, wie eigentlich immer, die Tür und legte dann ihre Hand, während der ganzen Fahrt, auf meinen Oberschenkel. Als wir am Supermarkt ankamen, war zum Glück nicht so viel los, aber als ich aussteigen wollte, sagte Obi plötzlich ,,Stopp". Ich blickte sie erschrocken an und Obi öffnete die Tür, stieg aus, ging auf meine Seite, und öffnete mir die Tür. ,,Bitte sehr Madame", sagte sie mit einem breiten Schmunzeln. ,,Du weißt schon, dass du einen Knall hast und ich alt genug bin selbst eine Autotür zu öffnen oder?", sagte ich, obwohl ich es schon sehr süß fand. ,,Also erstmal wäre ich mir da nicht so sicher, weil du ziemlich tollpatschig bist und ich dir zutrauen würde, dass irgendetwas passiert, wenn du eine Tür öffnest und nein ich habe keinen Knall... nur eine Freundin, der ich manchmal eben zeige, dass ich sie sehr gern habe... " ,,Aha du hast mich also gern... das ist mir ja noch nicht aufgefallen", sagte ich lachend. ,,Ja du bist ganz okay", sagte Obi trocken und neckend und ich gab ich einen kleinen Schubser und wir gingen einkaufen.

Lena
Als wir endlich fertig mit einkaufen waren, beobachtete ich Jule kurz. Eigentlich war es wieder so wie früher... sie lachte und es scheint ihr gut zugehen. Aber ich hab trotzdem Angst, dass sie das alles nur spielt. Weil ich kenne Jule... Wir fuhren wieder nach Hause und begannen die Einkäufe einzuräumen. Als alles in den Schränken verstaut war, begonnen wir zusammen Abendbrot zu kochen. Wir hatten uns für Hühnchen mit Kartoffeln und Brokkoli entschieden und das obwohl wir beide es eigentlich hassten zu kochen. Jule und mir dauert es immer zu lange und wir hassten einfach warten. Aber als das Essen endlich fertig war, setzten wir uns auf das Sofa und schauten nebenbei noch einen Film. ,,Eyy Madame",sagte ich und Jule guckte mich mit großen Augen an. ,,Ist bei dir wirklich alles okay? " Jule wusste genau worauf ich hinaus wollte und sie stellte ihren Teller auf den Couchtisch und rückte ein Stück näher zu mir. ,,Obi... ich hab es in den letzten Tagen selbst versaut, weil ich nicht mit dir geredet habe, aber ich habe daraus gelernt und ich will, dass du mir vertrauen kannst und wenn was ist, dann rede ich mit dir... das verspreche ich dir, weil ich nicht will, dass wir dann wieder an so einem Punkt wie letztens landen"

Jule
Ich konnte Obi verstehen... ich meine ich könnte das ja alles auch spielen, damit unsere Beziehung nicht zuende geht... aber so ist es nicht. Ich schwöre mir, dass ich Obi immer von meinen Problemen erzählen werde, weil ich einerseits gemerkt habe, dass es mir hilft und andererseits, weil ich endlich verstanden habe, dass Kommunikation und Vertrauen das wichtigste ist. Ich werde mir diesen Fehler, dass ich es nicht eher begriffen habe, nie verzeihen, aber ich weiß dass Obi es tut und deshalb weiß ich einfach, warum ich mich in sie verliebt habe. Ich war voll in meine Gedanken abgeschweift, als Obi plötzlich sagte: ,,Hat dir eigentlich schon jemand mal gesagt, wie wunderschön du bist?" Ich spürte wie mein Herz schneller schlug und ich beugte mich ein Stück vor und küsste Obi intensiv. Als wir uns wieder lösten antwortete ich mit: ,,Ja...du"

Einfach - Schön - VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt