Wir sind fast pünktlich

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Lena
Es war kurz vor halb 6 und Jule und ich lagen auf dem Sofa, um nach dem Training ein bisschen zu entspannen, bevor wir los müssen. Jule lag in meinen Armen, hatte ihre Augen geschlossen und atmete ruhig ein und aus. Ich lag einfach nur ruhig da und betrachtete sie von oben bis unten. Jules blondes Haar schimmerte leicht in dem Sonnenlicht. Obwohl noch Winter war, war es heute ganz angenehm warm draußen und trotzdem ging mein Blick nur zu Jule. Ich streichelte mit meinen Daumen zart über ihren Arm und genoss diesen typischen Julegeruch. Ich blickte kurz auf mein Handy und sah, dass es kurz nach halb 6 war und ich Jule langsam wecken muss, weil sie noch duschen wollte, bevor wir zu Sveindis fahren. Ich hörte auf Jule zu kraulen und streichelte nun leicht über ihre Wange und sagte leise ,,Heyyy Julchen... aufwachen!" Jule schlug ihre Augen auf und drehte ihren Kopf in meine Richtung. ,,Naa du", sagte Jule gähnend. ,,Naa gut geschlafen Madame?" Jule blinzelte verschlafen und lächelte dann leicht. "Ja, ziemlich gut... das tat echt gut nach dem Training", murmelte sie und rieb sich die Augen. Sie richtete sich langsam auf und streckte sich ausgiebig. "Wie spät ist es?" fragte sie und gähnte erneut. Ich guckte erneut auf mein Handy. "Es ist fast dreiviertel sechs. Du wolltest doch noch duschen, bevor wir zu Sveindis fahren, oder?" Jule nickte und streckte ihre Arme über ihren Kopf. "Ja, stimmt. Danke fürs Wecken Obi". Sie kam ein Stück näher zu mir und drückte mir schnell einen Kuss auf die Lippen ohne dass ich ihn erwiedern konnte. ,,Eyyyy", sagte ich mit einem traurigen Blick. Jule stand einfach nur da und musste sich ein Lächeln verkneifen. ,,Aber ich muss noch duschen und wenn ich dich den Kuss jetzt erwiedern lassen hätte, dann schaffe ich das nicht mehr duschen zu gehen."

Jule
Obi starrte mich jetzt noch verliebter an. ,,Kann schon sein.. aber dann geh halt duschen", sagte sie und blickte auf ihr Handy. Natürlich war mir bewusst, dass Obi nicht sauer auf mich war und nur so tat, in der Hoffnung, dass ich noch kurz warte, bevor ich duschen gehe... ich kannte die Masche, denn ich machte es genauso. ,,Ich komme gleich wieder.", sagte ich. Sie starrte immernoch auf ihr Handy, aber als ich gehen wollte, guckte sie von ihrem Handy auf und sagte ,,okay bis gleich... aber beeile dich" Ich ging schnell ins Bad unter die Dusche und wusch auch meine Haare. Unter der Dusche konnte man immer über alles nachdenken... das mochte ich. Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und wickelte mir ein Handtuch um. Der Spiegel war beschlagen, weshalb ich mit meiner Hand über die Spiegelfläche wischte, und mein Spiegelbild betrachtete. Plötzlich spürte ich ich von hinten 2 Arme um meiner Hüfte. Ich schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf an Obis Schulter. Obis Arme waren um meinen Bauch geschlungen und ich liebte solche Momente mit ihr. Mein Kopf war in solchen Momenten einfach aus. Nach ein paar Minuten machte ich meinen Kopf wieder gerade und schlug meine Augen auf... und blickte meinem Spiegelbild wieder direkt in die Augen. Obi nahm meinen Blick war und drückte mich noch enger an sich. ,,Du bist wunderschön", flüsterte sie in mein Ohr. Sie nahm mein Kinn vorsichtig in ihre Hand und drehte es zu ihr und dann küsste sie mich.

Lena
Jules Lippen auf meinen zu spüren, war eines der schönsten Gefühle. Ich ließ ihr Handtuch aufgehen, sodass es auf den Boden fiel, und zog gleichzeitig meine Sachen aus. Jule guckte verwirrt ,,Was wird das?". ,,Ich will auch noch duschen... aber alleine macht es keinen Spaß", antwortete ich. Ich schnappte mir Jules Hand und zog sie wieder unter die Dusche. Es war wunderschön. Das Wasser prasselte sanft auf unsere Haut, während wir uns geradewegs in die Augen blickten. Unsere Blicke sagten mehr, als alles andere je könnte. Jule stellte sich an die Wand und ich stand vor ihr und blickte ihr einfach nur in die Augen, bis Jule begann mich zu küssen und ich es natürlich erwiederte. Nach einer ganzen Weile waren wir dann auch mal fertig mit duschen. Ich schnappte mir ein Handtuch und legte es über Jules Schultern und rubbelte sie vorsichtig ab. Dann wickelte Jule sich wieder in ihr Handtuch und begann mit ihrer Skincare, während ich mich auch abtrocknete. Ich cremte mein Gesicht schnell ein und machte aus meinen Haaren einen Dutt, während Jule immernoch mit ihrem Gesicht beschäftigt war. Ich schnappte mir eine der vielen Haarbürsten, die in unserem Bad lagen und unterbrach die angenehme Stille ,,Darf ich?", fragte ich. Jule nickte nur und ich begann ganz vorsichtig ihre Haare zu kämmen.

Jule
Nachdem Obi vorsichtig meine Haare gekämmt hatte, spürte ich eine tiefe Ruhe in mir einkehren. Ich schloss die Augen und genoss einfach den Moment, während Obi behutsam weiterkämmte. Als ich meine Augen wieder öffnete, lächelte sie mich an. ,,Ich fand das vorhin in der Dusche übrigens wunderschön", sagte sie leise. Ihre Worte brachten mich zum Lächeln und ich spürte, wie meine Wangen sich leicht röteten. ,,Ich auch... sehr sogar", murmelte ich, unfähig, mehr zu sagen. Obi legte die Bürste beiseite und nahm meine Hand. ,,Komm, wir sollten uns anziehen und dann losmachen, sonst kommen wir noch zu spät", sagte sie. ,,Wir kommen doch immer zu spät", sagte ich mit einem besserwisserischen Blick und musste mein Grinsen unterdrücken. ,,Nein... du kommst immer zu spät. Ich nicht!", entgegnete Obi. ,,Na und... du bist aber mit mir zusammen, also kommen wir beide zu spät!", antwortete ich scharf. Obi grinste mich an und ging dann aus der Tür.
Wir zogen uns beide einfach eine Jogginhose und ein Hoodie an, ich föhnte meine Haare noch schnell und wir packten beide Sachen für morgen und unsere Waschtaschen ein.

Lena
Ich guckte kurz auf mein Handy und erschrak, als ich die Zeit sah. ,,Jullleee !!! Es ist 19:20 Uhr!", schrie ich. Jule kam mit ihrer Tasche ganz locker in den Flur und sagte: ,,Naja... fast pünktlich oder nicht". Ich musste schmunzeln... es war typisch Jule dieser Kommentar. Wir zogen uns beide unsere Jacken und Schuhe an und gingen dann zum Auto. Ich hielt Jule natürlich, wie immer, die Tür auf und packte die ganzen Sachen ins Auto. Wir fuhren eine viertel Stunde bis zu Sveindís, also eigentlich ganz entspannt. Wir kamen zwar 40 Minuten später an, aber wie Jule sagt fast pünktlich
Wir klingelten und Sveindís machte uns direkt die Tür auf. Als wir an ihrer Wohnung ankamen, sahen wir schon die ganzen Schuhe im Flur stehen. ,,Und sind wir die letzten?", fragte ich. ,,Natürlich... aber wir haben auch nichts anderes erwartet", sagte sie lachend. Wir umarmten uns alle und dann gingen wir auch schon ins Wohnzimmer, wo die anderen schon warteten. Wir begrüßten uns alle und dann setzten wir uns auch mit auf die Couch. ,,Wir haben schonmal Pizza für uns bestellt", sagte Lynn und meine Miene verfinsterte sich. Beim Essen hört der Spaß auf, dachte ich mir. Ich wollte gerade was sagen, als Merle dazwischenredete und sagte: ,,Spaß... wir haben gewartet, bis ihr kommt. Aber wir haben uns schon unser Essen rausgesucht." Mein Gesicht entspannte sich wieder und ich guckte Lynn böse an. ,,Du bist echt fies...", sagte ich lachend und alle anderen lachten auch. ,,Was kann ich denn dafür, wenn ihr zu spät kommt und wir hier verhungern", entgegnete Lynn lachend. ,,Die Frage ist eher, wegen wem ihr zu spät seid", sagte nun Becks und alle guckten aufeinmal zu Jule. ,,Also nicht wegen mir", sagte Jule überzeugt.
,,Nein natürlich nicht...", entgegneten wir nun alle aufeinmal. ,,Können wir jetzt bestellen... ich hab Hunger", sagte Lynn quälend. ,,Ja klar... wenn die beiden nicht 40 Minuten später gekommen wären, hätten wir ja schon unser Essen", sagte nun Merle. ,,Ich zitiere nur mal Jule... wir sind fast pünktlich", sagte ich darauf und alle mussten lachen... auch Jule.

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