29 - Zwei Versprechen

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[Louis]

6 Monate später

"Lottie, hast du die Ansteckblume?"
"Natürlich. Sie ist...Moment...." Meine Schwester kramte in dem Beutel herum, den sie mitgebracht hatte. Ich fuhr zu ihr herum. "Lottie?"
"Ja, ja...Moment noch..." murmelte sie gestresst.
"Charlotte!" rief ich ungeduldig und sie sah mich mit einem mahnenden Blick an. "Jetzt komm mir nicht so! Ich habe sie einhundertprozentig eingepackt!" fauchte sie mich an. "Hör auf so gestresst zu sein, das ist ja furchtbar!"
"Ich heirate heute! Ich kann gestresst sein, wie ich will!" fauchte ich zurück und sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Und worüber willst du gestresst sein? Dass er nicht vorne stehen wird?" sagte sie sarkastisch und ich blickte zurück in den Spiegel und musterte den hellgrauen Anzug, den ich angezogen hatte, um heute den Bund fürs Leben mit Harry zu schließen. Er würde denselben tragen, denn wir hatten uns abgestimmt, wir wollten als Einheit in die Ehe gehen.

"Weißt du doch nicht. Vielleicht rennt er vorher weg." murmelte ich und war wirklich maximal gestresst. Meine Nervosität ließ mich zittern und ich war ein nervliches Wrack.
Lottie lachte auf. "Na klar, wenn er nicht kommt, dann bin ich die Königin von England. Wie bescheuert kann man eigentlich sein?"
Ich verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf, richtete die Krawatte noch einmal und sah dann wieder zu ihr. "Was ist jetzt mit der Blume, Charlotte?"
Sie zog sie aus einem anderen Beutel und kam zu mir. "Hier ist sie. Und nenn mich nicht so, sonst nenne ich dich ab sofort nur noch William!"
Kurz sahen wir uns finster an, dann schmunzelte ich und Lottie fing an zu grinsen. "Vollidiot. Wie hast du's bitte geschafft, Harry Styles zu kriegen?"
Ich lachte. "Meine Antwort ist nicht jugendfrei."
Sie schlug mir auf den Oberarm, befestigte die weiße Blume in der Tasche an meinem Revers und strich zweimal über den Anzug, dann sah sie mich lächelnd an. "Du wirst das packen. Ich bin an deiner Seite. Er wird da sein und er wird heulen, wenn er dich sieht. Wie ein kleiner süßer Schlosshund." Sie zog eine Schnute und ich musste wieder lachen, dann umarmte ich meine Schwester.
"Ich hab dich lieb, Lottie." sagte ich leise.
"Ich dich auch, Lou." antwortete sie mir und küsste meine Wange. "Jetzt aber los, Mister. Nicht, dass er noch Panik schiebt, weil du zu spät dran bist."

Ich nickte ernst und richtete noch einmal meine Haare, dann lief ich mit Lottie hinaus zum Auto und wir stiegen ein. Es war kein langer Weg von Anne's Haus bis zur Location, die ich mit Harry ausgesucht hatte. Wir hatten The Vicarage in Holmes Chapel gleich beim nächsten Besuch bei Anne gefunden, circa eine Woche nach Harry's Interview. Wir hatten uns sofort verliebt in das historische Gebäude, welches denkmalgeschützt war. Für die Zeremonie gab es den Garden Room, eine Art Wintergarten mit vielen Pflanzen darin. Harry und ich waren hin und weg gewesen von der romantischen, jedoch nicht zu kitschigen Umgebung. Als wir die Location gefunden hatten, ging der Rest ganz wie von selbst und nun, nur 6 Monate später, stand ich kurz davor, die Liebe meines Lebens endlich zu heiraten.

"Lou?" unterbrach Lottie meine Gedanken und ich sah zu ihr. "Hm?"
Sie runzelte die Stirn. "Bist du dir unsicher?"
Ich schüttelte sofort den Kopf. "Auf gar keinen Fall." sagte ich bestimmt und sie lächelte. "Dann solltest du wohl aussteigen. Wir sind da."
Mein Kopf fuhr herum und ich bemerkte, dass sie recht hatte. Wir standen vor dem weißen Gebäude mit der grünen Tür, welche umrankt war von Pflanzen. Es ging los. Harry war da drin und wartete auf mich. Ich musste lächeln. "Endlich." flüsterte ich beinahe schon ehrfürchtig und Lottie kicherte. "Verliebter Gockel."
Wir stiegen aus und ich sah nochmal zu ihr. "Grace ist bei Lewis sicher, ja?"
Sie sah zu mir. "Natürlich!" sagte sie und strich über ihren wachsenden Bauch. "Ist ne gute Übung." schmunzelte sie und ich lächelte sie liebevoll an. "Das stimmt. Mal sehen, ob sie ihm Stress macht."

Wir gingen in das Gebäude und dann direkt auf den Garden Room zu und da war er. Mein Verlobter lief nervös auf und ab vor dem Eingang und spielte mit seinen Fingern. Ich musste grinsen. Er schien genauso ein nervliches Wrack zu sein wie ich, das war deutlich zu erkennen. "Haz!" rief ich und er fuhr herum zu mir, seine Augen waren groß, doch als er mich sah, erschien das strahlende Lächeln auf seinem Gesicht. Das Lächeln, dass ich so sehr liebte.
"Hallo Baby! Da bist du ja!" sagte er und kam auf mich zu, wollte mich küssen, doch Lottie ging dazwischen.
"Na, na, na! Wer will denn hier vor dem Ja-Wort knutschen? Vergesst es!" sagte sie lachend und Harry sah schmollend zu ihr. "Auch Hallo an dich, Charlotte."
Meine Schwester schnaubte. "Ihr zwei...ihr Idioten!"
Wir lachten. Lottie hasste ihren vollen Namen, sie bekam jedes Mal eine Gänsehaut weil Mom uns nur mit vollen Namen angeredet hatte, wenn wir Mist gebaut hatten.
"Ich gehe jetzt rein und ihr kommt gleich nach, verstanden?" Lottie sah uns ernst an und wir nickten ihr zu. "Genau eine Minute nach dir. Deine pedantische Planung ist mir nicht entgangen, Schwesterherz."
"Sei froh, wenn du planen würdest, wärt ihr heute noch in London." entgegnete sie mir und verschwand im Garden Room, wo auch der Rest unserer Familien, sowie Freunde und Bekannte auf uns warteten.
Harry sah mich an. "Bist du bereit?"
Ich lächelte ihn an und nickte. "Mehr als das."
Wir setzten uns in Bewegung, dann stoppte ich ihn doch noch einmal. "Haz?" Er sah zu mir und wirkte sofort beunruhigt. "Ja?" fragte er vorsichtig.
Ich schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. "Ein winzig kleiner Kuss noch vorher? Sieht ja keiner..."
Harry schmunzelte, legte die Hand an meine Wange und küsste mich zärtlich, ich erwiderte sofort und seufzte in den Kuss. "Geht's dir jetzt besser?" flüsterte er gegen meine Lippen, sofort nickte ich. "Ja. Danke."

How To Love Your Enemy | Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt