Barefoot on Grass

Späte Stunden der Zweisamkeit

Fasziniert betrachtete sich Sirius im Spiegel. Der enge Stoff des Kleides passte wie angegossen an seinen Körper, schien regelrecht nur für ihn bestimmt gemacht worden zu sein.

Der Pencilskirt befand sich eng an seiner Taille angeschmiegt, ließ seinen Beinen dabei dennoch genug Platz zum Bewegen, der Gürtel mit der auffälligen, aber nicht allzu störenden Schnalle passte mit seinen leicht dunkleren Rotton perfekt in die Szenerie des aus Stoff bestehenden Kunstwerkes und auch der wunderschöne spitzere Ausschnitt, samt der seitlich an den Armen liegenden Trägern des Kleides hatten sich perfekt an Sirius' schlanke Statur angepasst.

Wenn nun noch seine Haare etwas länger gewesen wären, er ein edles Paar Ohrringe besessen und sich ein Lippenstift mit dem genau richtigen Farbton auf seinen Lippen befunden hätte, wäre alles wirklich mehr als nur perfekt gewesen.

Doch auch ohne die gewünschten Accessoires sah er gut aus. Verdammt gut.

Voller Aufregung atmete der Schwarzhaarige noch einmal durch, bevor er schließlich durch die leicht verkratzte Holztür den kleinen Raum verließ.

,,Und? Was sagst d-"

Wie unter Hypnose starrte Remus Sirius an, als dieser mit ungesund schnell klopfenden Herzen langsam auf ihn zutrat.

,,H-Hab ich dir eigentlich schonmal gesagt, dass du der eleganteste Mensch der Welt bist?"

,,Nein, ich glaube nicht."

,,Du bist der eleganteste Mensch der Welt. Ach was sage ich, du bist ein Engel! Ein wahrhaftiger Engel."

Sirius merkte wie sich seine Lippen zu einem dankbaren Lächeln formten, während er Remus verliebt ansah.

Dass ausgerechnet dieser Mann, dieser unfassbar hübsche und intelligente Mann diese Worte zu ihm sagte, bedeutete ihm unfassbar viel. Wenn nicht sogar alles.

,,Wirklich, das Kleid wirkt so, als ob es nur für dich gemacht wurde."

,,Nicht wahr? Es ist einfach perfekt."

,,So wie du."

,,Du Schleimer."

Belustigt schlug Sirius Remus - welcher mittlerweile seine Arme um den Körper des Schwarzhaarigen gelegt hatte - sanft mit seinen Fingerknöcheln gegen die Schulter, bevor er lächelnd seine Hand an dessen Wange legte und zu einem liebevollen Kuss ansetzte.

Es war wirklich bizarr.

Noch vor ein paar Minuten hatte sich Sirius wie der größte Versager gefühlt, der nichts richtig machen konnte, nicht geliebt wurde und der es eigentlich gar nicht verdient hatte am Leben zu sein, doch nun kam es ihm so vor, als ob ihn nichts aufhalten könnte und er alles schaffen würde, was auch immer er sich in den Kopf setzte.

Selbst die Verwirklichung seines ganz bestimmten Wunsches.

,,Mh, lass uns ein Foto machen! Als Erinnerung", schlug Remus auf einmal aufgeregt vor, löste sich schnell wieder von seinem Gesprächspartner und begann sanft damit ihn zu dem kleineren Esstisch zu ziehen, auf dem tatsächlich eine Kamera lag.

Sirius nickte begeistert, wartete vorerst jedoch auf weitere Anweisungen des wirklich unfassbar vielseitigen Gärtners.

,,Okay, dann... Stellen wir uns am besten vor den Spiegel!"

Glücklich nahm dieser seine Hand und zog ihn sachte in Richtung des besagten Gegenstandes.

,,Genau, du da und ich hinter dich."

Grinsend begann Sirius zu kichern, als Remus langsam seine Arme von hinten um ihn legte und anschließend lächelnd damit begann seinen Hals zu küssen.