𝐒𝐄𝐓 𝐌𝐄 𝐅𝐑𝐄𝐄【𝐓𝐚𝐞𝐠𝐢】 ✓

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ℐ'𝓂 𝓈ℴ 𝓁ℴ𝓃ℯ𝓁𝓎

Der Raum war dunkel. Fensterlos. Nichts als nackte Steinwände, kalter Steinfußboden und eine flackernde Glühbirne, die von der Decke hing.

An einer Wand waren zwei eiserne Ringe eingelassen worden, an denen man schwere Metallketten befestigt hatte. Eine regungslos Gestalt lag auf dem kalten Fußboden. Völlig entblößt. Nicht einen einzigen Fetzen Kleidung hatte man Taehyung gegönnt.

Er zitterte. Seine Zähne klapperten. Er hatte den Schwanz wärmesuchend um seinen Körper geringelt. Die samtenen Ohren waren flach angelegt.

Die Tür wurde aufgestoßen. Herr Lee betrat den Raum. Die Augen des Mannes waren voller Kälte und Wut. Er sprach kein Wort. Blickte lediglich auf den Hybriden herab, voller Verachtung und Abneigung. Taehyung war zu schwach und ängstlich den Blick zu erwidern.

Zwei schwarz gekleidete Männer traten hinter Herrn Lee in den Raum. Sie trugen schwere Peitschen. Aus schwarzem Leder. Ihre Mimik war nicht zu lesen, ihre Gesichter waren kalte, starre Masken. Auf einen Wink hin stellten sie sich neben dem Hybriden auf. Taehyung wimmerte. Ihre lackierten Schuhe glänzten.

Ein weiterer Wink. Lautes Schnalzen. Leder, das auf nackte Haut traf. Blut. Schreie. Herr Lee sah mit ausdrucksloser Miene zu. Taehyung spürte, wie eine Rippe brach. Es tat weh. Es tat unglaublich weh.

Und der Schmerz wollte gar nicht aufhören. Er wünschte sich Yoongi herbei. Doch Yoongi wusste nicht einmal, wo er sich befand.

Herr Lee ging vor ihm in die Hocke. Griff fest in das weiche, seidige Haar und zog seinen Kopf nach oben, sodass er gezwungen war den Herrn anzusehen. „Ich werde dich töten." Ein lautes Klatschen. Taehyung's Kopf flog zur Seite. „Aber ich werde es langsam tun. Du wirst Schmerzen erleiden. Sie werden so schlimm sein, dass du dir wünschen wirst tot zu sein. Ich werde dir das Leben so schlimm gestalten, dass der Tod wie das Paradies erscheinen wird."

Taehyung keuchte. Ob vor Angst oder Schmerz, konnte er selber nicht sagen. Wortlos erwiderte er den kalten Blick des Mannes. Tränen rollten über seine Wangen.

Ohne Vorwarnung ließ Herr Lee seinen Kopf los, so plötzlich, dass Taehyung mit dem Kinn auf dem kalten Steinboden aufschlug. Und dann verließen die drei Männer den Raum.

Taehyung weinte. Jeder Atemzug, jeder Schluchzer schmerzte wie die Hölle. Er wünschte sich in die kleine Wohnung, die er mit Yoongi teilte. Er wünschte sich den Älteren herbei. Damit er ihm sagen konnte, wie sehr er ihn eigentlich liebte.

Denn jetzt, wo er hier alleine lag, auf dem kalten Steinfußboden. Hier, wo keiner auch nur ein Fünkchen Wärme für ihn übrig hatte, begann Taehyung zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen, wie viel der Ältere ihn eigentlich bedeutete.

Aber das brachte ihm jetzt nichts mehr. Yoongi war nicht hier. Und wahrscheinlich würde er ihn auch nie wieder sehen, ja, er hoffte, dass der Ältere diesen Ort nicht finden würde. Zu seinem eigenen Wohl.

Denn würde Yoongi hier auftauchen, würde man ihn mit Sicherheit töten, nein, Taehyung wollte nicht, dass das geschah.

Und er fühlte sich fürchterlich einsam.