Chapter 24

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Mein Wecker klingelte. Ich stellte ihn aus und schlug die Bettdecke weg.
Ich war seit 2 Tagen zuhause und meine Eltern haben sich wirklich um mich gekümmert. Luke kam immer noch jeden Tag und war auch noch ziemlich misstrauisch meinen Eltern gegenüber. Die Jungs sind wieder von der Stufenfahrt da, waren aber noch nicht hier. Ashton nicht, weil Bryana da war. Calum nicht, weil seine Mom ihm nicht erlaubte rauszugehen. Und Michael hatte einfach keine Lust.
Ich stand vom Bett auf und schlurfte ins Bad. Ich machte mein Pflaster ab und zog mich aus. Dann stellte ich mich erstmal unter die Dusche. 20 Minuten später, stellte ich das Wasser ab, wickelte mir ein Handtuch um meinen Körper und ging in mein Zimmer um neue Klamotten zu suchen. Blink Shirt, graue Jacke, schwarze Shorts und schwarze Vans. Ich zog mich an und ging dann wieder zurück ins Bad um mir die Haare zu föhnen und meine Narbe wieder zuzukleben. Als ich auch damit fertig war, ging ich runter und dort saß mein Vater und trank in Ruhe seinen Kaffee. "Ich bring dich gleich zur Schule. Mom ist schon weg.", sagte er und schaute mich lächelnd an. "Wollte Luke nicht kommen?", fragte ich. "Ich hab ihm gesagt, ich bring dich. Er ist immer noch ziemlich misstrauisch mir gegenüber.", sagte mein Vater und trank einen Schluck aus seinem Kaffee. "Hier, Milch und Zucker sind schon drin.", sagte mein Dad und hielt mir eine Tasse hin. Ich lächelte nur schief. "Und was hast du heute für Unterricht?", fragte er mich neugierig. "Englisch, Spanisch, Sport und Literatur.", gab ich ihm als Antwort. "Ach so. Schön. Und freust du dich, deine Freunde wieder zu sehen?", fragte mich mein Vater weiter. Was ist mit dem los? "Jap.", antwortete ich knapp. "Ich muss, Dad.", sagte ich und trank den letzten Schluck aus meiner Tasse. "Ja, mach dich fertig und dann können wir los.", antwortete er mir. Ich packte meinen Rucksack und nahm ihn auf den Rücken. Dann ging ich die Treppe wieder runter.
"Ich hab heute Nachmittag frei, sollen wir was zusammen machen?", fragte mein Vater mich, als wir auf dem Weg zu Schule waren. Ich schaute aus dem Fenster und zuckte mit den Schultern. "Ja, du kannst mir ja schreiben.", sagte er und klang enttäuscht. "Jap.", antwortete ich nur knapp. Ich wollte nichts mit ihm machen. Zu groß war die Angst, dass er wieder ausrastet. "Da sind wir.", sagte mein Dad und hielt direkt vor dem Schultor. Luke stand schon dort und kam zum Auto meines Vaters. Er sah sauer aus. Luke öffnete meine Tür und hielt mir seine Hand hin. Ich schaute ihn verwirrt an, ergriff seine Hand aber dann. Wieso macht er das? "Mr. Kavanagh.", sagte Luke nur knapp. Luke zog mich aus dem BMW und küsste mich demonstrativ. Er schlug die Tür zu und zog mich zur Eingangstür. "Was soll das?", fragte ich sauer. "Merkst du nicht wie der sich bei dir einschleimt? Piercing, der bringt dich zur Schule. Der verarscht dich Sky.", sagte Luke. Verzweiflung lag in seiner Stimme. "Luke jetzt hör doch auf die ganze Zeit über meinen Vater zu lästern! Es sieht aus als ob er sich Gedanken gemacht hat. Er hat sich sogar frei genommen.", sagte ich. "Geht's denn?", schrie Luke mich an. "Ich dachte du bist nicht so naiv!", rief Luke weiter. Mit stiegen die Tränen in die Augen. "Ich glaub er hat sich geändert!", sagte ich unter Tränen. "Und ich werde heute mit ihm was machen!", sagte ich. "Mach doch was du willst, aber glaub nicht, dass ich dir noch einmal helfe!", rief Luke sauer und rannte die Treppe hoch in die Schule. Mir flossen die Tränen die Wangen herunter. Ich rannte auf die Toilette, kramte aus meinem Etui eine Rasierklinge raus und Schnitt mir immer wieder in den Arm. Ich fühlte den Schmerz, doch es tat alles nicht so weh wie die Worte die Luke mir gesagt hat. Luke. Der Junge den ich über alles liebte, der Junge der mich immer wieder gerettet hat. Hatte Luke vielleicht doch recht? Will sich mein Vater wirklich nur einschleimen? Hat er sich gar nicht geändert? Aber wieso sollte mein Vater so etwas machen? Fragen auf die ich keine Antwort hatte. Ich schluchzte und heulte ununterbrochen.
"Sky?", fragte jemand. Männlich, aber nicht Luke. Ich schaute hoch. Ashton. "Was machst du... Oh Shit. Hey Prinzessin. Hey, alles wird gut.", sagte Ashton, ließ seine Tasche fallen und kam zu mir. Er setzte sich neben mich auf den Boden und nahm mich in den Arm. "Gib mir die Klinge, Skyla bitte.", sagte er und nahm mir die Klinge aus der Hand. "Luke hat's uns gerade erzählt. Er ist genauso fertig wie du.", führte Ashton seinen Satz zu Ende. "Er ist doch Schuld an der ganzen Situation.", schluchzte ich. "Er macht sich Sorgen um dich, Skyla. Er will dich nicht nochmal so sehen wie letzte Woche.", versuchte mir Ashton die Situation zu erklären. "Du hast ihn in Perth nicht mit erlebt. Er hat geweint, so wie du jetzt. Er dachte du überlebst das nicht. Ich habe meinen besten Freund noch nie so gesehen. Schon gar nicht wegen einem Mädchen. Luke kann eigentlich keine Menschen hassen, er versucht immer was gutes in einem Menschen zu suchen, doch deine Eltern haben es wirklich geschafft, deine Eltern sind die ersten Menschen die Luke hasst.", sagte Ashton. Mir stiegen die Tränen wieder in die Augen. "Hey... Ihr solltet nochmal reden", sagte Ashton. "Was bringt mir das?", fragte ich traurig. "Ihr müsst wieder zusammen kommen. Suke muss doch wieder glücklich sein, zusammen.", sagte Ashton verzweifelt. "Suke?!", fragte ich leicht lachend. "Wir haben euch 'nh Shipname gemacht.", erklärte Ashton lachend. Ich lächelte schief. "Die nehm ich mit.", sagte Ashton und nahm meine Klingen. "Ich sag das du später kommst.", sagte Ashton, stand auf, nahm seine Tasche und ging aus der Toilette. Ich stand auch auf und ging zum Spiegel. Ich sah schrecklich aus. Meine Wimperntusche war verlaufen und ich war blass im Gesicht. Mein Arm war rot vom Blut. Auf einmal ging die Tür wieder auf. "Sky.", flüsterte eine Stimme. Luke. "Es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht so anschreien, aber ich wusste nicht mehr weiter. Ich hab Angst dich nochmal so zu sehen. Du bist das einzig Schöne in meinem Leben. Das einzige was ich wirklich an mir mag. Ich will dich nicht so sehen. Ich will nicht, dass dein Vater dich wieder so behandelt. Ich habe so Angst dich zu verlieren. Ich liebe dich Skyla Kavanagh.", sagte Luke unter Tränen. Ich konnte nichts sagen. Luke kam auf mich zu und nahm mich am Handgelenk. "Lass es.", sagte ich und zog den Arm weg. "Woher weist du überhaupt wo ich bin?", fragte ich. "Ashton hat's mir gesagt.", antwortete Luke. "Ich wollte dich nicht anschreien.", versuchte es Luke noch einmal. "Aber du hast es getan.", sagte ich leise. "Ich weis und es tut mir unendlich leid.", entschuldigte er sich jetzt zum gefühlt tausendsten Mal. Er nahm wieder meinen Arm. Ich kniff die Augen zusammen. Da ich vorm Spiegel stand, konnte Luke es auch sehen. Dann schaute er auf den Arm. "Skyla, nein. Sag bitte nicht, dass ich daran schuld bin.", sagte Luke traurig und schaute wieder auf meinen Arm. "Sorry Luke. Ich wusste kein anderen Ausweg.", beruhigte ich Luke. "Aber es war wegen mir! Weil ich dich angeschrien habe.", warf Luke sich vor. Ich drehte mich um und sah ihm in die Augen. Sie waren glasig, von den Tränen. "Ich hab mir geschworen, immer für dich da zu sein und jetzt? Jetzt hast du dich geritzt, wegen mir.", sagte er. "Nein Luke.", sagte ich und legte meine linke Hand an seine Wange und strich mit meinem Daumen seine Tränen weg. Ich schlang meine Arme um ihn. "Du bist ganz und gar nicht schuld daran. Ich bin einfach so. Immer wenn es Probleme gibt, lauf ich weg und greif zur Klinge.", sagte ich. Luke lächelte schief. "Ich liebe dich.", sagte ich. Er nahm mich in den Arm und hielt mich fest. "Ich liebe dich auch Skyla.", flüsterte er. Dann hob Luke mein Kinn hoch und legte seine Lippen auf meine.

Close as Strangers (5SOS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt