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Rita pov

Der nächste Tag bricht viel zu schnell an. Ich habe nicht lange geschlafen, da mich der Gedanke an Gally's Abreise wachgehalten hat. Immer wieder sehe ich ihn wegfahren und wie er mir noch zum Abschied winkt.

7:30 Uhr stehe ich dann gequält auf. Ich ziehe mich um und als ich in den Spiegel sehe, finde ich dunkle Augenringe auf meinem Gesicht vor. Ich seufze. Was eine Nacht.
Langsam gehe ich nach draußen und die warme Morgensonne scheint mir ins Gesicht.
Ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht.

Ich sehe mich um und kann erkennen das Gally's Zelt schon abgebaut wurde.
Ich gehe weiter zur Essenausgabe und hole Gally und mir einen Apfel.
Mein Blick sucht nach ihm und ich entdecke ihn bei unserem üblichen Platz.

Schnellen schrittes laufe ich zu Gally und ich setzte mich zu ihm. Den Apfel halte ich ihm vor die Nase und er bedankt sich mit einem kleinen Kuss auf die Wange. Augenblicklich muss ich lächeln.
Wir beide essen in aller Stille unsere Äpfel.
"Ich werde dieses Platz vermissen" seufzt Gally und schaut zum Horizont. Ich folge seinem Blick und meine Gedanken kreisen wieder zu dem Szenario von letzter Nacht.

"Hey, was ist denn los?" fragt er auf einmal besorgt und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Er wischt mit seinen Daumen über meine Wangen, die wohl tränenüberlaufen sind.
Ich hab nicht gemerkt dass ich wieder weine.

Er zieht mich dicht an sich ran. Ich schließe meine Arme um ihn und lege meinen Kopf auf seiner Brust ab. Dann fange ich an zu schluchzen. Ich will nicht das er geht. Wir kennen uns zwar erst sehr kurz aber ich mag ihn sehr und er mich wohl auch. Mehr als normal denn wir haben uns geküsst.
Wenn er fort ist, werden wir nie mehr gemeinsam an unserem Platz den schönen Sonnenuntergang ansehen können, nie mehr gemeinsam lachen oder einfach nebeneinander sitzen und die Anwesenheit des anderen genießen können. Wenn er erst einmal fort ist werden wir uns nie mehr wiedersehen.

"Ich will nicht das du mich verlässt" flüstere ich gegen seine Brust und vergrabe meinen Kopf noch mehr darin.
Mittlerweile ist das T-shirt etwas nass von den ganzen tränen, aber es scheint ihm wohl nichts auszumachen.
"Denkst du ich will die Person verlassen, die ich in so kurzer Zeit lieben gelernt habe. In dem Wissen das ich sie
vielleicht nicht mehr wiedersehen werde?" amtwortet er mir.
Ich hebe nun vorsichtig meinen Kopf und sehe
ihm in die Augen.

"Ich liebe dich auch, Gally" sage ich einfach nur und küsse ihn daraufhin. Er erwidert
sofort und fasst mit einer
Hand in meinen Nacken und drückt mich
näher zu ihm. Wegen des Luft mangels müssen wir uns nach einiger Zeit leider lösen.
Wir blicken uns schwer atmend an.
Eine Stimme reißt uns aus dem schönen Moment.
"Hey ihr zwei!-" ruft Vince zu uns hoch. Wir sehen zu ihm. "-Es ist so weit!" ruft er rauf und meine Stimmung hat wieder ihren Tiefpunkt erreicht.
Wir nicken ihm zu und stehen gemeinsam auf.

den Weg zum Wagen gehen wir Hände haltend. Ich bin noch nicht bereit ihn loszulassen.
Ich bin so in meinen Gedanken versunken das ich nicht mal gemerkt habe, dass wir schon beim Wagen angekommen sind.
Gally wird von allen verabschiedet, doch dabei lässt er meine Hand nicht einmal los.

Dann kommt der schlimmste Moment von allen. Unser Abschied. Ich blicke noch immer auf den Boden, denn ich würde
es nicht aushalten ihn anzusehen.
Doch er macht mir einen Strich durch die Rechnung.
Mit einem Finger schiebt er meinen Kopf hoch, so das mir keine andere Wahl bleibt als ihn anzusehen.
"Hör mir zu, ich glaube fest daran das wir uns eines Tages wiedersehen werden. Wenn wir uns dann wiedersehen werden wir beide am Sicheren
Hafen sein und glücklich miteinander werden. Ich liebe dich, Rita. Vergiss das nicht" sagt er mit hoffnungsvollem Ton und lächelt zum schluss.

"Ich hoffe es. Ich liebe dich auch, Gally und pass bitte auf dich auf" erwidere ich traurig.
Er beugt sich zu mir runter und küsst mich intensiv
und fordernd.
Ich erwidere ihn genau so stark, denn es könnte unser letzter
für eine lange Zeit sein.
Langsam löst er sich von mir und sieht mir noch ein letztes Mal in die Augen.

Er geht ein paar Schritte rückwärts und dabei rutschen seine Finger langsam aus meinen heraus. Um so größer
der Abstand wird, um so größer wird auch das Loch in meinen Herzen.
Seine Finger rutschen dann endgültig aus meinen und er dreht sich um, um in den Wagen zu steigen.
Die Tür wird hinter ihm geschlossen.

Der Motor startet und der Wagen rollt langsam vorwärts. Ich drehe mich blitzschnell um und dränge mich einen Weg, durch
die hinter mir stehenden Leute, hindurch.
Ich renne zu meinem und Gally's Platz auf dem Berg.
Oben angekommen, sehe ich wie der Wagen langsam aus meinen Sichtfeld verschwindet.
Ich winke noch und tatsächlich geht das Fenster runter und mein Freund winkt zurück.

Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen.

Eines Tages werden wir wieder vereint sein, egal wie lange es dauern möge....

|• Rita •|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt