Kapitel 2

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Als ich zwei Tage später von meiner Mutter geweckt wurde, breitete sich ein aufgeregtes Kribbeln in meinem Bauch aus. Heute war es so weit. Heute würde ich mein neues Zuhause kennenlernen, den Mann mit dem ich ab sofort zusammenleben würde.
Wie das Leben wohl mit einem Mann sein würde? Wäre es viel mehr anders als jetzt oder wäre der einzige Unterschied, dass ich vom Dorf in die Stadt zog? Heute werde ich es erfahren.

Als meine Mutter mich erneut zum 50 mal rief, eilte ich ins Badezimmer, wo ein Bad auf mich wartete. Als ich fertig war, kam meine Mutter erneut herein, um meine Haare zu richten. Mit einem heißen Eisen drehte sie meine Haare zu weichen Locken und machte etwas rosa Blush auf meine Wangen. Das grüne Kleid saß perfekt an mir und betonte meine zierliche Figur. Ich sah mich im Spiegel an und sah etwas erwachsener aus als sonst, aber immer noch wie ich, was mich erleichtert aufseufzten ließ.
Zufrieden nickte meine Mutter.

Unten angekommen warteten meine Geschwister und mein Vater auf mich. Ich umarmte meine kleine Schwester Shine am längsten. Wir verstanden uns immer am besten, früher als sie noch kleiner war, laß ich ihr immer Märchen vor. Wir sind beide sehr verträumt. Ich werde sie vermissen, dachte ich mir.
Ich umarmte noch Sparkle, meine jüngste Schwester und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Mein Vater lächelte mir zu und zog mich in eine kurze Umarmung und lies mich dann wieder los, wir hatten nicht die engste Bindung.

Danach verließ ich mit meiner Mutter das Haus und wir setzen uns auf die Bank vor dem Haus.
Ein letztes Mal schaute ich alles an. Die grünen Wiesen, die sich meterweit streckten, unsere paar Kühe und Hühner und die Weide, die ich so oft aus dem Fenster beobachtet hatte. Als ich die quietschenden Reifen einer Kutsche hörte, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sofort kam dieses nervöse Kribbeln in meinem Bauch zurück.

Die Tür der Kutsche öffnete sich und ein großer Mann stieg aus. Ich würde ihn auf Mitte 20 schätzen.
Seine Haare schimmerten in Kastanienfarbenem braun, während er überwiegend schwarz und braun gekleidet ist. Seine Augen sind ebenfalls dunkel und sofort fühlte ich mich leicht eingeschüchtert. Neben ihm sah ich ja aus wie ein kleines Mädchen, dachte ich und spürte, wie meine Wangen sich erröteten.
Der Blick des Mannes lag auf mir und ich wurde noch nervöser als ich war. Wir schauten uns an und ich musste den Blick senken, da er mich so einschüchterte. Ich merkte, wie der Mann auf uns zukam und hörte meine Mutter eine Begrüßung sagen, als der Mann sich räusperte und anfing zu sprechen.

Angel🪽🦢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt