Kapitel 9

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{Angel's Sicht}
Als ich am Morgen durch die Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht fielen, geweckt wurde, musste ich mich erstmal orientieren, wo ich war. Das Bett war viel weicher als mein altes. Ich stand auf und lief zum Fenster. Doch statt der Weide, die vor meinem Zimmer stand, blickte ich nun auf viele Häuser.

Was meine Familie wohl grade machte? Ob sie schon auf dem Hof arbeiteten? Und ob sie wohl auch an mich dachten und mich vermissten? Irgendwie fühlte ich mich grade so alleine und verloren.
Außerdem war ich immer noch verwirrt wegen gestern. Ich verstand Shadow nicht. Er küsste mich und dann sollte ich einfach in mein Zimmer und er war angespannt. Hatte ich etwas falsch gemacht? Bestimmt, ich wusste ja nicht einmal genau, was wir da taten.

Meine Gedanken wurden durch ein leises Klopfen an meiner Tür unterbrochen. Dorotha trat in mein Zimmer und lächelte mich leicht an.
,,Guten Morgen Miss Angel. Ich wollte ihnen Bescheid sagen, dass das Frühstück fertig ist und ich unten auf sie warten werde, dann zeige ich ihnen ihre Aufgabe für heute.''
Lächelnd antwortete ich: ,,Vielen Dank Dorotha, ich werde mich umziehen und dann nach unten kommen.'' Sie nickte und verließ mein Zimmer. 

Ich suchte mir ein schlichtes grünes Kleid heraus und dazu weiße Söckchen. Meine Haare kämmte ich und steckte sie zu einem Dutt zusammen, dass sie mir bei der Arbeit nicht im Weg sein würden.
Ich lief die Flure entlang und eine Treppe herunter, bis ich beim Speisesaal angekommen war.
Dort erwartete mich der herrliche Duft von heißer Schokolade und Pancakes mit Schokoladencreme.

Ich setzte mich und begann zu essen und trinken. Es schmeckte so gut, es war ja schließlich auch mein Lieblingsessen. Der Tag fing also schonmal gut an.
Als ich fertig war kam Dorotha herein und wir räumten den Tisch ab.
,,Möchte der Lord nichts essen?'', fragte ich verwundert.
Sie antwortete: ,,Er hat schon in der Frühe gegessen und ist am arbeiten. Der Lord stürzt sich immer in seine Arbeit. Meiner Meinung nach zu viel, das sage ich ihm auch immer. Aber wie Männer nun mal sind, ist er zu stur um es zuzugeben.''

Ich grinste sie an und wir wuschen das Geschirr. Doch ein trauriges Gefühl breitete sich in mir aus, da ich Shadow anscheinend erstmal nicht sehen würde.
Als wir mit dem Geschirr fertig waren, sagte mir Dorotha, dass ich das Esszimmer sauber machen sollte.

Ich war mit Putzzeug bewaffnet und machte mich an die Arbeit. Die Zeit verging schnell und ich war so in meine Arbeit vertieft, dass mehrere Stunden vergingen. Dorotha kam nach einiger Zeit, um nach mir zu sehen.
,,Na das sieht doch wieder hervorragend aus'', sagte sie zufrieden.
,,Der Lord möchte sie nun sprechen, ich bringe sie zu seinem Arbeitszimmer.''

Ein nervöses Kribbeln begann in meinem Bauch. Was wollte er von mir? Ob er über gestern reden wollte? Oder wollte er nur fragen, ob ich meine Arbeit bis jetzt gut machte?
Ich folgte Dorotha und wir kamen an einer robusten Holztür an. Sie klopfte und von drinnen hörte ich seine dunkle Stimme: ,,Herein.''

,,Na los Mädchen, geh schon rein. Ich bin in der Küche wenn du später wieder zu mir kommen sollst.'' Ich öffnete zaghaft die Tür und sah ihn an einem Schreibtisch sitzen.

Angel🪽🦢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt