Kapitel 4

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Ich blickte aus dem Fenster der Kutsche. Die Landschaft zog an mir vorbei, die Wiesen wurden immer weniger und es wurde immer stadtlicher.
Ich sah, wie die Häuser größer wurden, sie waren aus grauen Backsteinen gebaut und nicht wie bei uns aus Holz und Stroh. Auch die Dächer waren anders. Sie glänzten in der Sonne und waren aus Ziegeln.
Manche Häuser hatten auch andere Farben, sie waren in weiß oder blau, grün und sogar manchmal schlichtem rosa gestrichen.

Auf der gegenüberliegenden Seite sah ich die vielen Menschen in ihren bunten Kleidern herumlaufen.
Hier war alles so anders wie bei uns im Dorf. Es war ländlicher aber auch trister, die meisten Menschen dort trugen braune oder andere erdfarbene Töne.
Aber irgendwie mochte ich die Stadt jetzt schon, sie war so lebhaft.

Am Anfang der Fahrt hatte mir die ältere Dame, die mit uns in der Kutsche saß, sie hieß übrigens Dorotha, erklärt, was nun meine Aufgaben im Haus des Mannes wären. Ich sollte ihr beim Putzen und kochen helfen, da sie nicht mehr alles alleine schaffte. Ansonsten hätte ich meine Freizeit in der ich malen, backen, lesen oder schreiben durfte.
Anscheinend wusste der Lord von meine Mutter, was ich mochte.

Ich wusste nicht, wie ich ihn einschätzen soll. Wenn er nicht nett wäre, würde er mir doch nicht solche Freiheiten geben oder? Andererseits hat er kaum gesprochen seit wir losgefahren waren. Ich spürte nur immer wieder seine Blicke auf mir, was mich nervös machte. Ob er mich hässlich fand?
Warum denke ich überhaupt über so etwas nach, er möchte mich wahrscheinlich nur als die Haushaltshilfe von Dorotha, wozu auch sonst.

Ich merkte wie die Kutsche quietschend zum halten kam und blickte erneut aus dem Fenster. Ich sah ein großes, schönes Haus. Es war weiß gestrichen und hatte mehrere Balkone mit goldenen Details. Um das Haus herum waren ein paar Bäume, manche sahen sogar aus wie die Weide vor meinem Zimmerfenster.
,,Wow'', flüsterte ich erstaunt.
Ich hörte ein räuspern: ,,Und gefällt es dir?'', schmunzelte der Lord.

Ich nickte schüchtern und blickte auf meine Schuhspitzen. Die Tür öffnete sich und Dorotha stieg aus. Der Mann hob mein Kinn mit seinen Fingern an, so dass ich hochschaute.
,,Du brauchst keine Angst zu haben Kleines'', sagte er sanft und schaute mich an.
Ich flüsterte: ,,Okay'', weil ich nicht wusste was ich sagen soll. Er stieg nun ebenfalls aus und ich folgte ihm.

Angel🪽🦢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt