„Ich respektiere euch alle..."

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Am nächsten Tag...

Ja, die Zeit verging.
So auch langsam oder sicher der Urlaub, von Bella's Freunden. Daran dachte Bella an diesem Morgen aber erstmal nicht. Sie stand extra früh auf, machte ihr Bett und zog sich an. Als sie sich komplett fertig gemacht hatte ging sie hinunter, in den Saal.
Müde war sie nicht mehr, doch Étienne's Worte ließen sie nicht mehr los. Sie zogen sie in eine gedankliche Tiefe, die tiefer war als der Pazifik.
Unschön, am frühen Morgen so zu grübeln.
Nichtsdestotrotz ließ sich Bella davon nichts anmerken und ging nach unten.

Auch Étienne war schon auf, er redete unten mit Maria, und gab ihr klare Aufgaben.
Bella ging auf die beiden zu.

„Guten Morgen."
Sagte sie.

„Guten Morgen."
Freute sich Maria.

...

„Oh, du hast es ja doch rechtzeitig aus dem Bett geschafft. Das hätte ich nicht gedacht."
Sah er arrogant an ihr herunter.

„Ja, wie du siehst, stehe ich hier. Ausgeschlafen und pünktlich."
Grinste sie ihn böse an.

„Ihr wisst was ihr zutun habt. Bis dann."
Ging Étienne weg.

Bella sah ihm verwundert nach, doch konnte sich bereits denken, warum er so war.
Er bereute, was in der Nacht passiert war.
Nun hieß es stark bleiben dachte sie, er wird von nun an noch schlimmer und gemeiner zu ihr werden.
Maria merkte ihr das an.

„Ist alles gut?"
Fragte sie.

„Ja, alles bestens."
Lächelte Bella.

„Wirklich?"
Fragte sie mitleidig.

„Ja, alles gut. Wirklich."
Sah Bella Maria an.

„Okay. Wollen wir anfangen?"

„Klar. Wer macht was? Hast du schon eine Idee?"
Fragte Bella.

„Ich würde die Tische überall abwischen, dann die Regale und die Stühle. Du könntest überall die Räume durchfegen."
Nickte Maria.

„Das mache ich."
Schmunzelte Bella.

„Danke übrigens nochmal, dass du mir gestern Arbeit abgekommen hast. Die Pause hat mir sehr gut getan."
Lächelte Maria.

„Das habe ich doch gerne gemacht."
Sagte Bella.

...

„Sag mal, wo finde ich einen Besen und alles dergleichen?"
Überlegte sie.

„Komm mit, ich gebe dir alles."
Ging Maria vor.

Bella lief ihr nach, bekam dann von Maria einen Besen mit Handfeger und Schaufel ausgehändigt - Sie liefen zurück in den großen Saal.

„Na gut, dann lass uns mal anfangen. Ich bin drüben, weit weg, wenn du rufst, höre ich dich wahrscheinlich nicht. Also komm bitte direkt nachsehen, wenn du etwas hast."
Erklärte sie.

„Okay, du bei mir genauso. Wir werden das zusammen schaffen, heute, morgen und immer wieder."
Redete Bella ihr gut zu.

„Du bist süß."
Schmunzelte sie.

Und ging dann mit ihren Sachen fort.

Auch Bella nahm alles in die Hand und lief dann in einen Saal, den großen wollte sie zuletzt machen.
Und so fing sie an, alles fein säuberlich auszufegen. Eine mühsame Arbeit, die ihr jedoch nichts ausmachte - Sie nutzte lieber die Zeit und dachte weiterhin nach.
An schöne Dinge zum Beispiel. Étienne, gehörte für sie da auf jeden Fall nicht dazu. Seine Musik tat es aber, Bella lächelte.

Sie fegte und fegte, machte fast nie eine Pause.
Als sie gerade mit einem weiteren Saal fertig war, ging sie kurz in den großen. Helga und Heinz, das nette Ehepaar, befand sich gerade da drinnen.
Gemeinsam mit 4 weiteren Leuten, sie horchten und schauten umher.
Die 4 anderen Leute kannte Bella nicht.

„Hört ihr das?"
Fragte Helga.

„Was denn hören, mein Liebling?"
Fragte Heinz.

„Hier knackt was."
Sah sie sich um.

„Bist du dir sicher?"
Nahm er sie an der Hand.

„Ja Heinz! Seid ganz still, dann hört ihr es auch."
Flüsterte Helga.

...

„Ja! Eben habe auch ich es gehört."
Sagte Heinz.

„Was könnte das nur sein?"
Sah Helga zu den anderen.

Doch die zuckten nur mit den Schultern.

„Ist bestimmt der Kronenleuchter, dad alte Ding."
Sagte ein Mann.

„Da könntest du recht haben, Armin. Kommt, lasst uns schnell weitergehen."
Sagte seine Frau Ilse.

„Wir kommen ja schon."
Lachte Helga herzlich.

Dann verschwanden die 6 gemeinsam wieder. Bella hörte dem kurzen Gespräch zu, konzentrierte sich dann allerdings wieder aufs fegen.
Der nächste Saal stand an. Sofort ging sie hinein und machte auch ihn sauber, von Étienne wurde sie in Ruhe gelassen.

...

2 Stunden später...

Maria war fertig mit allem, sie ging Bella suchen. Als sie sie fand, bot sie ihr freundlich ihre Hilfe an.

„Soll ich dir helfen?"
Fragte sie.

„Nein, ich bin ja sowieso gleich fertig. Mir fehlt nur noch der große Saal, dass schaffe ich noch."
Pustete sie.

„Ich kann das auch für dich machen."
Nickte Maria.

„Nein nein, du tust schon genug hier. Lass mich das machen."
Sagte Bella.

„Sag mal, hast du Étienne gesehen?"
Fragte Maria.

„Nein. Weder gesehen noch gehört, warum?"

„Komisch, ich auch nicht. Nur heute morgen. Sonst sieht man ihn doch eigentlich immer?"
Fragte Maria.

„Ich weiß nicht wo er steckt, ist mir aber auch egal. Er ist sowieso nicht nett zu mir."
Antwortete Bella.

Étienne war da.
Er war immer da.
Nur sie sahen ihn nicht.

„Immer noch nicht?"
Sah Maria Bella an.

„Nein. Aber ist mir egal. Ich komme hier auch ohne ihn zurecht, immerhin kann ich jetzt mit eurem Besteck vernünftig essen."

„Das ist doch schön. Hat Étienne es dir gezeigt?"
Harkte Maria nach.

„Ja. Aber das war's auch. Wir gehen uns nur aus dem Weg, ich habe aber auch nicht das Interesse, dass sich unsere Wege kreuzen. Er ist einfach gemein."
Sagte Bella.

„Mir gegenüber geht sein Verhalten. Aber wie er mit dir umgeht, geht überhaupt nicht."
Fiel auch Maria auf.

„Aber was soll ich machen? Ich will keinen Ärger. Das bringt nichts. Also arrangiere ich mich damit einfach."
Seufzte Bella.

Étienne hörte ihnen zu.

„In deiner Situation vielleicht das beste was du machen kannst, du hast recht."

...

„Ich verstehe nicht, warum er zu dir so ist. Ja, du bist über unserem Wrack geschwommen und hast vielleicht auch die ein oder andere Sache über uns gesagt, die nicht in Ordnung war, aber deshalb so mit dir umzugehen? Das ist zu viel."
Sagte Maria.

„Schon okay. Wer bin ich schon, um hier unten etwas sagen zu können. Ich respektiere euch alle und es tut mir so leid, was jedem von euch passiert ist."
Nickte Bella traurig.

Maria lächelte daraufhin.

„Wir respektieren dich genauso. Wir alle außer Étienne."

„Er muss mich nicht akzeptieren. Das ist in Ordnung für mich."

Wütend ging Étienne heimlich wieder weg.

...

ÉTIENNEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt