„Was würde deine liebe Mama nur von dir denken?..."

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Das Gerede der Menschen wurde ruhiger, da alle mit dem Essen zutun hatten.
Étienne erzählte seinen verstorbenen Mitmenschen bereits, wer Bella war, und vor allem warum sie bei ihnen war. Seine bösen und abwertenden Worte brachten allerdings nur bedingt etwas, denn die verstorbenen Passagiere, schätzten Bella als liebes, nettes, junges Mädchen ein.
Ein Großteil von ihnen war übrigens schon älter, es gab damals wenige junge Menschen an Bord, außer die Arbeiter. Damals konnten sich diese Fahrt nur wenige leisten, vorübergehen, die Älteren.

Auch Bella fiel das auf, dass sie größtenteils von älteren Leuten umgeben war. Trotzdem tat ihr unendlich leid, was all diesen Menschen widerfahren ist - Alle bis auf einen.
Ihr fiel außerdem auch auf, dass kein Outfit so aussah, wie ihres. Die Damen am Tisch trugen im Gegensatz zu ihr schöne Kleider, die nur ein bisschen zerrissen waren. Und die Herren meistens einen schönen Anzug, oder einen edlen Frack.

Ihre Gedanken wurden jedoch von Étienne unterbrochen.

„Dein Kleid ist auch total schmutzig. Aber, mir soll das egal sein. In Zukunft passt du gefälligst auf, wo du hinläufst. Eine Dame läuft nicht durch eine Pfütze."
Sagte er zu ihr.

„Und ein Mann, ist niemals so scheußlich zu einer Dame, wie du es zu mir bist."
Sah sie ihm in die Augen.

...

„Vergiss nicht, dass du ein Eindringling bist. Du, hast dir das alles hier selber zuzuschreiben."
Sagte Étienne.

„Sie werden nach mir suchen. Daran glaube ich."
Sagte sie.

„Und finden, werden sie dich trotzdem nicht."
Schmunzelte Étienne.

„Woher willst du das wissen?"
Sah sie ihn wütend an.

„Weil dich in dieser Tiefe, niemand finden wird."
Antwortete Étienne, etwas essend.

...

„Lass mich doch einfach nachhause!"
Flüsterte sie.

„Nein. Oder willst du, dass ich all deine Freunde hole, und töte?"
Antwortete er.

„Nein."
Gab sie nach.

„Also. Du wirst dich an unserem Leben schon anpassen."
Sagte er.

„Wie denn? Zwischen uns liegt mehr als ein Jahrhundert. Wir leben in anderen Zeiten, ich weiß nicht mal, für was dieses ganze Besteck ist."
Sagte sie.

„Dann wirst du es lernen."
Sah Étienne sie an.

„Nein. Werde ich nicht."
Widersprach sie ihm.

„Ich habe langsam genug von deiner selbstsicheren Art. Wenn wir fertig mit dem Essen sind, gehst du auf den Zimmer. Für den Rest des Abends will ich dich dann nicht mehr sehen! Und in den nächsten Tagen wirst du hier aufräumen und putzen."
Sagte er unmissverständlich.

„Was? Das werde ich ganz bestimmt nicht tun! Ich bin nicht deine Bedienstete!"
Widersprach sie.

„Das mag vielleicht stimmen, aber eine Strafe verdienst du. Indem du diese Aufgaben tust, wird dir vielleicht bewusst, was du falsch gemacht hast."
Sah er sie streng an.

„Ich habe nichts falsch gemacht! Der einzige, der hier boshaft und gemein ist, bist du! Du behandelst mich schlimm, und bist zudem noch böse zu mir!"
Haute sie leicht auf den Tisch.

Die Leute, bemerkten das zum Glück
nicht groß.

„In den nächsten Tagen wirst du hier putzen, lernen wie man mit Besteck isst, lernen wie man sich zu benehmen hat und du noch viel mehr. Keine Widerworte."
Zeigte er mit seinem Finger auf den Tisch.

ÉTIENNEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt