„Er kriegt alles mit..."

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Am nächsten Tag...

Bella stand früh auf, und fing sich langsam an, daran zu gewöhnen. Voller Freude lief sie am Morgen im Schiff umher, an die gestrige Nacht denkend.
Als Étienne's Musik dann auch noch in ihren Kopf kam, lächelte sie.

Der Tag nahm seinen Lauf.

Bella und Maria putzten an diesem Tag die alte Bibliothek des Schiffes, sie war voller Gänge, alter Regale und verstaubter Bücher.
Eine wunderschöne, nostalgische Atmosphäre schwebte um die beiden herum, außerdem verstanden sie sich bestens.
Maria freute sich, eine Freundin in Bella gefunden zu haben - Bella ebenso.
Bella begann beim Putzen, eine Musik von Étienne's Piano zu summen.

...

„Was summst du denn da so schönes?"
Fragte Maria.

„Oh, dass hat Étienne letztens auf seinem Klavier gespielt. Mitten in der Nacht, ich bin davon wach geworden."
Antwortete Bell lächelnd.

„Wirklich? Ich habe das noch nie gehört. Aber ich weiß ja, dass er Klavier spielen kann."
Sagte sie.

„Er spielt wirklich schön, allerdings nur nachts."
Sagte Bella.

„Komisch. Letztens, als ich ihn traf, war er ziemlich wütend. Ich habe mich gar nicht getraut, ihn anzusprechen."

„Wirklich? Wann war das?"

„Vor zwei Tagen. Als wäre er bis auf's übelste beleidigt gewesen...Ganz komisch. Weißt du, was er hatte?"
Fragte Maria.

„Ich glaube, er mag es einfach nicht, dass Karl wieder da ist. So denke ich darüber."
Nickte Bella.

Doch Bella wollte noch einiges für sich behalten.

„Was hat das mit Karl zutun?"
Fragte Maria.

„Ich weiß es nicht."

„Hm, vielleicht weis ich es ja?"
Sagte Maria.

„Was meinst du damit?"
Fragte Bella, kurz mit dem Putzen aufhörend.

„Jeder weiß, dass Karl eigentlich freundlich ist. Er hat dich am Tisch so lieb angelächelt, Étienne hätte währenddessen explodieren können. Warum das so war, kann ich mir aber auch nicht erklären."
Sagte sie, Bella zuzwinkernd.

...

„Jaja, Étienne ist manchmal ein Rätsel. Und niemand kann es lösen. Oder doch?"
Fügte sie noch hinzu.

„Keine Ahnung."
Sagte Bella.

„Er war bestimmt eifersüchtig."
Lachte Maria.

„Aber doch nicht wegen mir?"
Lachte Bella.

„Doch. Doch doch."
Nickte sie.

„Nein."

„Glaub mir doch! Niemand ist seiner Musik jemals so nahe gekommen, wie du."

„Wirklich?"
Fragte Bella skeptisch.

„Ja. Er mag dich mehr, als er zugibt. Ich habe ihn durchschaut. Damit bin ich wahrscheinlich auch nicht die einzige."
Lachte Maria.

„Das er mich vielleicht mehr mag, muss nichts heißen. Ich glaube daran nicht."
Wies Bella alles ab.

„Hier unten ist was los, und das obwohl wir alle seit Jahren nicht mehr leben. Paradox."
Kicherte Maria.

Bella putzte weiter.

Plötzlich fiel ihr dabei ein altes Buch herunter.
Es landete aufgeschlagen auf dem Boden, als sie es gerade aufheben wollte warf sie einen Blick hinein, auf die jahrhundertalten, vergilbten Seiten.
Es war ein Buch, voller Schritte und Tipps rund ums Thema tanzen. Bella sah es sich genau an und begann dann, darin zu blättern.
Das war ihre Hoffnung, besser tanzen zu können als Étienne dachte.

ÉTIENNEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt