Kapitel 1 // Keine Ruhe

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Meine Ohren taten weh von dem ständigen Bbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
der Triebwerke des Flugzeugs. 

Mittlerweile hatten meine Sommerferien schon zwei Wochen weniger.

An dem Freitag, eine Woche vor dem Abschluss der 8.Klasse in Österreich, war noch am selben Nachmittag ein Brief gekommen, dass ich so eine Art Stipendium für irgendein hochqualifiziertes Internat in Amerika bekommen hatte. 

Zu dieser Zeit hatte ich zwar schon andere Ideen für meine weitere Schulkarriere, aber als meine Mom erfuhr, dass die Schule so weit weg war, ein Internat war und mir noch obendrauf ein drei Jahres Stipendium anbot, schickte sie sofort eine Zusage ab. 

Den Grund dafür, wie sie mir verklickern wollte, war der, dass die Situation zuhause immer angespannter wurde, weil meine Mom einfach keine Wohnung fand um von meinem Dad wegzuziehen, meine große Schwester im Herbst sowieso nach Stockholm gezogen wäre, wegen Uni-Kram, und mein kleiner Bruder die meiste Zeit bei Freunden war. 

So hatte sie einfach meinen hart erkämpften Platz an einer sehr angesehenen Schule bei uns einfach abgesagt und mich ohne zu zögern nach Amerika geschickt. 

Ätzend.

Jetzt hatte ich angeblich drei Jahre bei einer Gastfamilie Schrägstrich Pflegefamilie zu verbringen, in so einem winzigen Ort namens Jackson Hole, in Wyoming irgendwo in der Nähe der Rocky Mountains.

Ich sah mich um.

Dafür, dass immer noch fast zwei Monate Ferien sein sollten, sahen hier alle im Flugzeug ziemlich unmotiviert und depri aus.

Doch ich konnte es keinem übel nehmen.

Es war verdammt heiß und stickig hier drinnen. Obwohl wir in eine Region flogen, in der es angeblich zwei Drittel des Jahres schneien sollte.

Außerdem waren ungefähr 600 oder 700 Personen auf gerade einmal 200 oder 300 Quadratmeter oder so zusammengepfercht.

Zuerst hatte ich mich etwas auf den Flug gefreut.

Doch sobald ich endlich meine Sitzreihe gefunden hatte, war schon diese Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern, höchstens 8 oder 9 Jahre alt, die echt keine Manieren hatten, schon dort gesessen.

Als ich die Dame sogar nett und höflich gefragt hatte, ob sie bitte ihre Kinder einsammeln konnte, sodass ich mich an meinen Platz setzen konnte, hatte sie nur etwas gequält gelächelt und den Kopf geschüttelt. 

Es war klar wer in dieser Familie die Kontrolle hatte.

Und das war nicht die Frau.

Welche nicht mal alleinerziehend war, weil man einen Ring auf ihrem Ringfinger sah, der etwas zu groß war und so ständig hin und her rutschte, und darunter noch keine Abdrücke von längerem Tragen waren. 

Nicht einmal die Flugbegleiterin konnte etwas machen und bat mich einfach den Platz am Gang zu nehmen.

So lief alle zwei oder drei Minuten eine Flugbegleiterin oder irgendein Passagier neben mir vorbei.

Und die drei Menschen zu meiner rechten waren auch nicht viel besser.

Also Ruhe gleich Null.


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Das Erste Kapitel der neuen Reihe "Tiger Hope"!!

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~Coco

Woodwalkers | Tiger Hope -- Volume OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt