Keine acht Stunden später weckte mich ein spitzer Schrei.
Sofort schoss ich hoch, meine Haare aus dem Gesicht streifend war ich innerhalb von Sekunden an der Tür und stieß sie auf.
Mit wenigen Schritten war ich im Flur und über die Treppe hinunter.
Meine Fingernägel zogen sich zu Krallen und meine Sinne schärften sich.
Im Wohnzimmer, das mit dem Esszimmer verbunden war, sah ich mich gehetzt um.
Aber nichts verdächtiges war zu sehen.
Auch kein fremdes Geräusch oder ein fremder Geruch der einen Eindringling verriet.
"Ah, Conny! Guten Morgen!" Anna erschreckte mich fast zu Tode, als sie rasch aus der Küche kam.
"Conny passt doch oder?"
Als ich nickte verschwand die Sorgenfalte auf ihrer Stirn.
"Toll. Dann kannst du mir beim Mittagessen helfen? Melody ist schon bei einer Freundin, Donald in seiner Praxis und die Jungs schlafen beide noch."
Sollte wahrscheinlich wie eine Frage klingen, aber es war mehr eine Feststellung.
"Klar" murmelte ich als Antwort und bevor ich mich versah, stand ich in einer viel zu heißen Küche, vor einem viel zu heißen Herd und wendete Kartoffeln in einer Bratpfanne.
Etwa zwei Stunden später war das Essen endlich fertig und ich konnte den überhitzten Küchenraum verlassen.
Ein Gericht das nur aus Gemüse bestand stand einladend auf dem Küchentisch.
Marlon beschwerte sich noch heftiger als gestern, Melody, die inzwischen wieder da war, gab all ihren Brokkoli unter den Tisch zum Hund und Jay wurde ganz grün um die Nase.
Witzig eigentlich, seine Abscheu zu Gemüse.
Ganze vier Wochen voller Streite, Geschreie, Stress und so weiter und so fort später, in denen ich mich bei den Ralstons wie zu hause zu fühlen gelernt hatte, war es dann so weit.
Ich sollte von jemandem der Clearwater High abgeholt werden. Ich hatte einen Text auf mein Handy mit den genauen Anweisungen bekommen.
Überraschenderweise stand auch Jay neben mir mit einen Rucksack über der Schulter.
Wieso steht Jay hier neben mir?, dachte ich mehrmals.
Doch bevor ich ihn fragen konnte, tauchte ein etwas rostiger, blauer Van in der Einfahrt auf.
Ein extrem kräftig aussehender Mann, mittleren Alters, stieg aus dem Van und kam griesgrämig und ernst dreinschauend auf uns zu.
Da tauchte der Rest der Ralstons hinter uns auf.
"Und vergesst nicht, Freitag Abend in zwei Wochen kommt ihr beide wieder ja?!"
Jay nickte und viel Anna um den Hals. Dann Donald.
Ich lächelte nur, machte aber keine Anstalten sie ebenfalls zu umarmen.
Anna erwiderte das Lächeln und strich mir über den Kopf.
Donald klopfte mir auf die Schulter.
Ich fand es echt toll von ihnen, wie die Ralstons einfach so akzeptierten, dass ich Körperkontakt echt nicht leiden konnte.
Naja außer um mit jemandem zu Kämpfen, aber das mussten die Ralstons ja nicht wissen.
Marlon hatte ich schon eine ziemliche Portion Respekt mir gegenüber eingeflößt, als er versucht hatte, mich wie Jay mit seiner schrecklichen Musik zu erschrecken.
Seitdem machte er einen größeren Bogen um mich wenn ich schlechtere Laune hatte und war ausgesprochen nett zu mir.
Nur Melody hielt sich wie immer nie an das, was ich sagte oder worum auch immer ich sie bat.
Auch jetzt machte Melody es nicht ihrer Familie nach, nein.
Sie flitzte auf mich zu und bevor ich ausweichen konnte schlangen sich ihre kleinen, dürren Ärmchen schon um meine Taille und sie drückte ihr Gesicht in meinen Bauch.
Obwohl sie nur 8 Jahre jünger war, reichte Melody mir gerade mal bis zum Brustkorb.
"Du kommst wieder ja? Und dann musst du mir alles erzählen!" Wie ein aufgeregtes Jungtier sprang sie auf und ab.
"Aber klar doch" lächelte ich. Melody war wie die kleine Schwester die ich nie hatte. Naja ein kleiner Bruder und eine große Schwester waren auch toll, aber eine kleine Schwester hatte ich mir auch immer schon gewünscht.
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~Coco
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Woodwalkers | Tiger Hope -- Volume One
Фанфик"Shit" Ihre Fingernägel ziehen sich zu langen und scharfen Krallen, auf ihrem gesamten linken Arm wächst weißes Fell, das gelegentlich von schwarzen Streifen durchzogen wird. Das ist schon seit Monaten nicht mehr passiert. Eine unfreiwillige Verw...