20: die Liebe meines Lebens

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𝐓𝐨𝐦

„Wie? Effy ist weg?" fragt Bill völlig verwirrt. Ich werfe den Brief auf sein Bett und laufe nervös in seinem Zimmer hin und her. Nachdem Bill fertig gelesen hat, ist er aufgestanden und nahm mich fest in die Arme. „Wir finden sie... So weit kann sie nicht sein," versucht er mich zu beruhigen. „Sie hat's doch gesagt... Wir sollen ihr nicht hinterher," versuche ich durch meine Tränen zu sagen. „Shhh... Du willst sie doch wieder finden, oder?" „Ja..." „Also."

„Mama!" rufen Bill und ich sobald sie die Tür reinkam. „Na meine kleinen, wo ist den Effy?" „Weg, nach Berlin," sagt Bill. Ich muss erstmal die Luft anhalten um nicht wieder zu weinen. „Wieso?" „Sie fühlt sich hier fehl am Platz..." antwortet Bill erneut. „Es ist ihre Entscheidung, Jungs... Das müsst ihr akzeptieren." „Mama! Bitte! Wenn sie da wieder hingeht nimmt sie wieder..." „Was?" „Dann nimmt sie wieder Drogen..." sage ich. „Ihr habt mir eine Abhängige ins Haus geholt?!" fragt Mama laut. „Nein! Das spielt doch jetzt überhaupt keine Rolle!" ruft Bill. „Sie hat keine Drogen mehr genommen! Wegen Tom! Und er liebt sie, dass muss dir doch was wert sein!" „Tut mir leid Jungs, wenn ihr Effy hinterher wollt, müsst ihr das selber zahlen."
„Wir sind reich," murmle ich genervt und frustriert und gehe in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen.

„Du gehst doch jetzt nicht allein?!" fragt Bill als ich zur Tür lief. „Doch! Außer du willst mitkommen?" „Warte..."
Nun machten Bill und ich uns auf den Weg zur Bushaltestelle, dann zum Hauptbahnhof und dann in Richtung Berlin. Es ist mittlerweile Nachmittag.

𝐄𝐮𝐩𝐡𝐞𝐦𝐢𝐚

Mein eigentlicher Zug ist ausgefallen, deshalb musste ich über den Bahnhof Zoo fahren.

Ach ja, Christina F. was ich nur für Gemeinsamkeiten hatte mit dem Mädchen. Kaum zu glauben, was? Am Bahnhof Zoo war ich schon öfter. Als Junkie wandert man öfter mal, wenn einem die Quellen ausgehen.

Als ich dann endlich im Zug nach Neukölln saß, wurde mir erst so richtig bewusst, dass ich so Tom wahrscheinlich nie wieder sehen werde. Er war die Liebe meines Lebens. Beziehungsweise das ist er ja jetzt noch... Das einzige was ich jetzt noch machen muss, ist meine Eltern zu finden, und um Vergebung bitten. Vielleicht nehmen sie mich ja wieder auf... Und Vielleicht sehe ich dann Tom wieder. So eine Art Fernbeziehung. Geht doch, oder? Ich seufze tief. Wem mach ich was vor? Fernbeziehungen funktionieren nie.

Alles meine Schuld.

𝐒𝐭𝐢𝐜𝐡 𝐢𝐧𝐬 𝐆𝐥𝐮̈𝐜𝐤 | 𝐓.𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt