Kapitel 11

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Kapitel 11

Die Soldaten eskortierten die Freibeuter, drängten sie in Richtung des Schiffes, als der Sultan sich zurückzog

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Die Soldaten eskortierten die Freibeuter, drängten sie in Richtung des Schiffes, als der Sultan sich zurückzog. An der Santa Maria angekommen, meldete Maurice, dass das Gold und auch die beiden Frauen bereits in den Frachtraum gebracht worden waren. In dem Moment, wo er die Planken des Schiffes wieder unter seinen Füßen spürte, fiel die Anspannung von Ricardo ab. Hier, an Bord seines Schiffes, würde keiner es wagen, ihn anzugreifen.

Er gab den Befehl, das Schiff aus dem Hafen in sichere Gefilde zu lenken und atmete erleichtert durch, als der Leuchtturm kaum noch zu sehen war. „Kapitän, ein Mann hat mir dies hier gegeben. Er sagte, Ihr wüsstet den Inhalt zu schätzen. Ich sollte aber warten, bis ihr von Vertrauten umgeben seid." Nickend nahm der Vampir das gelbliche Pergament in Empfang und brach das rote Wachssiegel auf.

Sei mir gegrüßt, Kind des Marelius.

Mein Name ist Lavinius Maecius, Ältester der Stadt Byzantium, oder Konstantinopel, ganz wie es Dir beliebt.
Es wäre mir eine große Ehre, Dich im Palast des Nachtvolkes begrüßen zu dürfen.
Die Ältesten versammeln sich am heutigen Abend, sobald der Mond am Himmel steht.

Man wird Dir den Weg weisen.

„Man wird dir den Weg weisen..." Nicht wirklich sicher, ob er damit nicht von einer Falle in die nächste laufen würde, ließ er die Schriftrolle sinken und schloss die Augen für einen Moment. Mit zwei Fingern seine Nasenwurzel massierend, beschloss er, zunächst in sein Quartier zu gehen, um sich umzuziehen.

Er hatte gerade den Kapitänsrock abgelegt und sein darunter liegendes Hemd über den Kopf gezogen, als es an der Tür klopfte. „Herein..." Aus alter Gewohnheit drehte er sich nicht einmal um, als die Tür sich öffnete. Erst der blumige Geruch, der ihm in die Nase stieg, ließ ihn verwundert herumfahren.

Vor ihm kniete die junge Rothaarige in der Demutshaltung, die sie auch im Palast eingenommen hatte und regte sich keinen Millimeter. „Du darfst aufstehen", beeilte sich der Vampir zu sagen; ihm war diese Situation mehr als unangenehm. Das junge Mädchen setzte sich auf ihre Fersen, hielt den Kopf weiter gesenkt und schien erneut zu warten.

„Ich meine...Ganz aufstehen, dich hinstellen." Sichtlich überrascht sah die Rothaarige zu ihm auf. Ihr Blick wurde prüfend, dann zögerlich und schließlich trotzig. „Und dann züchtigt ihr mich, weil ich Euch ansehe..." Blinzelnd musste der Vampir das Gesagte erst einmal verarbeiten, bevor er den Kopf schüttelte und leise lachend hinter seinen Schreibtisch ging.

„Hier an Bord wird niemand dafür gezüchtigt, dass er mir in die Augen sieht. Eigentlich erwarte ich das sogar von jedem hier." Das schien die junge Frau tatsächlich zu irritieren. Ihre Augenbrauen zogen sich nachdenklich zusammen, doch dann erhob sie sich zögerlich und musterte den Vampir unter langen Wimpern hindurch.

„Du kannst den Dolch übrigens ablegen. Du wirst ihn nicht benötigen." Entsetzt rissen die wunderschönen grünen Augen auf, ihr Mund öffnete sich, doch dann senkte Marica wieder den Kopf und legte den Dolch auf den Schreibtisch. Erneut warf sie sich auf die Fersen, doch der trotzige Ausdruck in ihren Augen blieb. „Ich werde Eure Strafe erwarten, Herr. Selbst wenn ihr mich tötet. Mein Körper mag Euch gehören... Aber..." „Dein Körper gehört dir, Liebes. Ebenso wie der Rest von dir."

Waves Of Eternity (Moonlit Universe Prequel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt