Charaktere

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Das wird ein eher kürzeres Kapitel, weil es soweit ich weiß nicht sonderlich viel dazu zu sagen gibt, ich aber trotzdem ein paar Dinge dazu loswerden will ;).

Erstmal ist es natürlich wichtig zu wissen, welchen Charakter die Hauptperson besitzt. Ja ich weiß, dass es oft mehrere Hauptfiguren gibt, aber irgendwie hat doch jede Geschichte eine Haupthauptperson ( :D). Naja, jedenfalls ist das besonders wichtig, wenn man aus der Ich-Perspektive *hust..ich..* bzw als personaler Erzähler schreibt, denn in diesen Erzählperspektiven weiß man ja (theoretisch) nur das, was die Haupthauptperson (oder beim Wechsel der Personensicht, also z.b. statt Lucys Sicht auf die Dinge wird plötzlich Pauls Sicht geschildert) weiß, fühlt und denkt. Aus diesem Grund sollte man sich als Autor wirklich bewusst sein, welche Charakterzüge diese Person besitzt, wie sie fühlt und denkt.
Beispiele :D.
1. sarkastisch: Genervt verdrehte ich die Augen. "Nein, kein Problem. Du kannst ruhig auch noch meine anderen 5 Stück Kuchen aufessen, nur zu." Wie konnte man bitte in so einer Situation noch ans Essen denken?!?...
2. schüchtern: "Ähm...d-danke aber ich glaube nicht, dass ich Hilfe brauche..." verlegen startete ich auf den nassen Boden vor mir; vermutlich war ich mittlerweile mal wieder knallrot. Im Moment wünschte ich mir wirklich, dass ich mich irgendwie in
Luft auflösen oder in ein gigantisches Loch fallen könnte nur um hier weg zu kommen.
3. arrogant: Sie grinst Sarah hämisch an. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass jemand wie du mit mir mithalten kann. Ich meine, schau dich doch mal an: du hast eine beschissene Figur, deine Haare sind ständig fettig und die Brille sieht aus, als käme sie aus dem letzten Jahrhundert". So schnell würde die sich nicht mehr an Lukas ranmachen; mit einem letzten triumphierenden Blick wirft sie ihre Haare gekonnt über die Schulter und stolziert zurück zu ihren applaudierenden Freundinnen. // ich weiß, der Teil ist nicht so blendend, ich wollte einfach mal ausprobieren mal nicht in der Ich-Perspektive und Vergangenheit zu schreiben...
Jaaa, das waren jetzt mal ein paar wenige Beispiele, sie sind hoffentlich halbwegs aussagekräftig; es besitzt eben niemand nur eine Charaktereigenschaft, sodass es schwierig ist, sowas zu konkretisieren.
Eigentlich muss man sich aber gar nicht soooo viele Gedanken deswegen machen, denn in der Regel entwickelt sich eine Person in einer Geschichte von ganz allein. Es genügt meistens schon zu wissen, was dieser Charakter in einer bestimmten Situation sagen oder tun würde. Oder das passiert ganz automatisch während man schreibt, obwohl man sich am Anfang etwas ganz anderes vorgestellt hatte (dazu komme ich dann nochmal im Kapitel 'Handlung').

Das wars erstmal zu den Eigenschaften, was die restlichen Dinge eurer Protagonisten (wieder ein neues Synonym in meinem Wortschatz:D ) angeht gibts eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Auf jeden Fall sollte man aber ein paar Dinge vermeiden:
- gleich am Anfang mit einem Steckbrief alà
Mein Name ist Anna Steward, ich bin 19 Jahre alt und wohne in Miami. Meine kastanienbraune Haare reichen mir bis über die Schultern und harmonieren perfekt mit meinen smaragdgrünen Augen. Mit ca.1,80m bin ich ziemlich groß, doch dank meiner Modellfigur ist das kein Problem. Ich kann ziemlich zickig sein, aber das ist eher selten. Meistens bin ich freundlich und aufgeschlossen und bringe meine Freunde immer zum Lachen. Meine schulischen Leistungen sind nicht der Hammer, was möglicherweise daran liegen könnte, dass ich sooft es geht feiere. (usw). zu beginnen. Oder den irgendwann in der Mitte zu bringen. (Ausnahmen bestätigen die Regel; wenn die Hauptperson beispielsweise aufgrund der Handlung einen Steckbrief ausfüllen soll, kann man das natürlich machen.) Es ist besser, den Leser langsam die Details näher zu bringen und nicht alles auf einmal. Charaktereigenschaften sollte man auch lieber nicht aufzählen, sondern diese sich selbst erzählen lassen (ich hoffe, ihr wisst was ich meine).
- perfekte Charaktere erschaffen: niemand ist perfekt, also sollte man von sowas echt die Finger lassen und lieber ein paar Macken einbauen.
- Vorurteile als Figuren nutzen. Okay, das ist etwas schlecht benannt, mir ist nichts besseres eingefallen, alsoooo Beispiel:D; Chantal, die Hauptschülerin aus dem Assiviertel Berlins säuft sich regelmäßig voll und will später mal "Harz4" werden....
Da sollte man doch etwas kreativer werden, sodass die betreffende Figur vlt nur auf den ersten Blick so ist.

Bei all diesen Dingen gilt jedoch das Motto: Ausnahmen bestätigen die Regel. Heißt also, in bestimmten Situationen kann z.B. ein Steckbrief oder ein typischer Charakter durchaus hilfreich/wichtig/passend sein.

Das wars dann erstmal, ich hoffe euch hats gefallen ;). Bei diesen hohen Temperaturen geht bei mir einfach alles langsamer, deswegen wirds mit dem nächsten Kapitel noch etwas dauern :).

Always be a unicorn. :D

Anmerkung: Manche Ratgeber empfehlen, komplette Steckbriefe für jeden Charakter im Voraus zu schreiben. Eine Freundin von mir macht das auch (seitenweise), aber sie lässt mich die Sachen nicht lesen, dementsprechend kann ich nicht sagen, ob es hilfreich ist oder nicht. Ich persönlich würde sagen: ein Buch schreibt sich selbst durch den Autor. Heißt im Klartext - man kann sich seitenweise Steckbriefe und Handlungsverläufe aufschreiben, sollte sich aber nicht zu sehr darauf festnageln, weil irgendwann etwas passiert, das alles aus der Bahn wirft oder die Charaktere sich komplett anders entwickeln, als ursprünglich geplant. Und das ist gut!
Solange man (insbesondere die Protagonisten) die Charaktere gut kennt, kann man auf Steckbriefe bezüglich Charaktereigenschaften verzichten. Vermutlich muss man auf solche Sachen auch wirklich Lust haben; ich könnte nach 83 Kapiteln mit mindestens 2K Wörter pro Stück vielleicht eine halbe Seite zu den Protagonisten schreiben - einfach, weil ich ihr Verhalten und Denken genau kenne, aber nicht wüsste, wie ich diese Dinge kurz in Eigenschaften niederschreiben sollte (angesichts dieser Tatsache würden es vielleicht doch ein paar mehr Seiten werden, wobei der Großteil aber Rumgeschwafel wäre).

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