Lucretia Nashira Potter

Kapitel 5 Veränderung

„Lucy... Lucy, komm sonst verpassen wir noch den Hogwarts-Express."

„Ich komm ja schon... Warte auf mich... Bin da."

„Na kommt ihr beiden, wir müssen jetzt los. Seid ihr denn schon aufgeregt wegen eures ersten Jahres in Hogwarts?"

„Ja, ich freue mich. Ich hoffe, dass ich viele Freunde finde."

„Das wirst du bestimmt, meine Kleine."

Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schienen, weckten mich. Ich bemerkte, dass meine Wangen nass waren. Hatte ich etwa im Schlaf geweint? Ich vermisste meine Mom und meinen Bruder. Traurig stand ich auf und ging zurück in den Gryffindor-Turm, um mich fertig zu machen und zum Essen zu gehen.

„Hey Luna, auf dem Weg in die Bibliothek?" Die Zwillinge standen hinter mir, als ich gerade dabei war, durch den Tunnel Richtung Treppenhaus zu gehen.

„Nein, eigentlich bin ich auf dem Weg zur Großen Halle, und ihr?" Ich lächelte sie an und hoffte, dass man mir nicht ansah, dass ich geweint hatte.

„Wir auch. Dürfen wir dich begleiten?" fragte der andere Zwilling.

„Natürlich, gerne doch." Ich lächelte sie an und wollte vorangehen, als sie mich festhielten.

„Nanana, Me Lady, so nicht," sagten beide wie aus einem Mund und hielten mir die Arme hin.

„Oh nein, ich hatte diese Woche genug Gerede, ich möchte euch nicht auch noch mit reinziehen." Ich lehnte ab und ging schon mal vor.

An der Großen Halle angekommen, setzte ich mich an unseren Tisch und fing an zu essen. Diesmal war ich so früh wach gewesen, dass bis auf die Zwillinge und ein paar vereinzelte Hufflepuff-Schüler niemand hier gewesen war. Nach und nach trafen immer mehr Schüler ein, darunter auch Reggie und Harry.

„Guten Morgen, Fred und George. Guten Morgen... Luna, was machst du denn hier? Ich dachte, du gehst morgens immer in die Bibliothek?" Reggie sah mich perplex an.

„Ja, ich habe gestern darüber nachgedacht und wollte jetzt nicht die ganze Zeit vermeiden, auf alle zu treffen. Außerdem war ich es leid, so wenig Zeit mit dir zu verbringen." Ich versuchte mir selbst einzureden, dass ich freiwillig wieder zum Essen gehen wollte, aber das wäre gelogen. Ich mochte diese Zeit nicht, es war alles so anders und ich vermisste meine Freunde und Familie noch zu sehr. Aber ich hatte keine Wahl, als zu den Mahlzeiten zu gehen. Ich hatte keine Angst vor Lestrange, aber ich wollte ihn definitiv nicht wütend machen.

„Das freut mich zu hören, Luna. Ich würde ja sagen, dass wir einen Rundgang um die Schule machen, aber du kennst ja alles."

„Das stimmt, aber wir können gerne dennoch einen Rundgang machen." Ich lächelte Reggie an.

„Gerne in der Freistunde?"

„Ja, gerne." Ich wartete, bis Reggie und die anderen mit dem Essen fertig waren, um mit ihnen dann in den Unterricht zu gehen.

„Ich habe gehört, dass sie heute Morgen mit beiden Weasley-Zwillingen hergekommen ist."

„Offensichtlich haben unsere Jungs ihr nicht gereicht."

Ich blickte hoch und sah, dass einige Slytherin-Schülerinnen mich ansahen und tuschelten.

„Was denkt sie, wer sie ist, dass sie jeden Jungen hier um den Finger wickelt?"

Ich dachte wirklich, dass dieses ganze Gerede geendet hätte, aber ich habe es selbst verschlimmert.

„Lucretia, hör bloß nicht auf das, was sie sagen, die haben alle keine Ahnung." Hermine sagte das alles in die Richtung des Slytherin-Tisches.