Ich saß unten im Gryffindor-Gemeinschaftsraum auf dem Sofa und las ein Buch. Plötzlich hörte ich Lachen und lautes Gerede aus den Jungenschlafsälen. Zuerst dachte ich, es wären Harry, Ron und Reggie, die sich über einen neuen Streich der Weasley-Zwillinge amüsierten. Doch als das Geräusch nicht aufhörte, rief ich genervt: „Könnt ihr drei mal leise sein? Ich will in Ruhe lesen!“
Sofort kehrte Stille ein, doch kurze Zeit später hörte ich Schritte, die sich rasch näherten. Bevor ich reagieren konnte, sprangen drei Jungs über die Sofalehne und landeten direkt neben mir – zwei rechts, einer links. Ich versuchte, sie zu ignorieren und weiterzulesen, doch ich spürte ihre Blicke auf mir ruhen. Seufzend schlug ich das Buch zu und fragte: „Was ist?“
Als ich zur Seite sah, erwartete ich, Harry oder einen der anderen zu sehen – aber stattdessen saß James neben mir. Verwirrt drehte ich mich zur anderen Seite, und dort waren Sirius und Remus. Sie sahen genauso aus wie damals, in meinem Alter.
Tränen stiegen mir in die Augen, und ich blickte ungläubig zwischen den dreien hin und her. „Na, Schwesterherz, hast du uns vermisst?“ fragte James grinsend. Ohne zu zögern fiel ich ihm um den Hals und weinte. „Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein soll, euch zu sehen, oder traurig, weil ich weiß, dass das hier nur ein Traum ist,“ brachte ich schließlich unter Tränen hervor.
James lächelte. „Das werden wir sehen, nachdem wir geredet haben.“
Ich setzte mich auf, wischte mir die Tränen weg und wandte mich Sirius und Remus zu. Beide umarmte ich fest. Remus lächelte sanft. „Hallo, Wölfchen. Wir freuen uns auch, dich zu sehen.“
„Ich vermisse euch auch,“ sagte ich leise und löste mich von ihren Umarmungen. Für einen Moment schaute ich James an, dann fragte ich: „Seid ihr hier, um mir eine Predigt zu halten, dass ich mich von den Slytherins fernhalten soll?“
James' Blick wurde ernst, fast dunkel. „Gut, du weißt also wenigstens, was für einen Fehler du wiederholst,“ sagte er kühl.
Ich spürte, wie sich mein Magen zusammenzog. „Ich mache nicht die gleichen Fehler,“ entgegnete ich fest. „Ich bin nur mit ihnen befreundet.“
Sirius warf mir einen scharfen Blick zu. „Ja, mit allen – außer mit Mattheo. Du kannst es nicht leugnen. Du machst denselben Fehler wie damals mit Regulus.“
James trat einen Schritt näher und verschränkte die Arme vor der Brust. „Willst du, dass wieder dasselbe passiert wie bei uns?“
Ich senkte den Blick und schüttelte den Kopf. „Nein,“ flüsterte ich. „Aber... bei Mattheo fühle ich mich wohl. Es fühlt sich vertraut an, sicher... aber ich kann ihn nicht lieben.“
Sirius schnaubte und warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. „Weißt du, warum? Weil du immer noch meinen Bruder liebst. Aber er ist tot, Lucretia! Er war einer von denen, die deine Familie und deine Freunde gefoltert und getötet haben. Wie kannst du ihn immer noch lieben?“
Die Tränen stiegen mir in die Augen. „Ich weiß es nicht,“ sagte ich mit zitternder Stimme. „Aber es ist nun mal so. Ich kann es nicht ändern.“
„Kannst du dir nicht einfach jemanden suchen, der nicht aus Slytherin kommt?“ Sirius' Stimme wurde lauter. „Bei Merlins Bart, Lucy, willst du, dass mein Sohn und dein Neffe genauso um dich trauern wie wir damals? Dass sie überall nach dir suchen, verdammt nochmal?“ Seine Wut traf mich hart, und es schmerzte.
„Ihr habt also überall nach mir gesucht,“ erwiderte ich bitter, „aber auf die Idee, in der verdammten Mädchentoilette im dritten Stock nachzusehen, seid ihr nicht gekommen, oder?“ Ich schnaubte. „Warum streite ich überhaupt mit euch? Ihr seid nur Kreationen meines Unterbewusstseins.“
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Lucretia Nashira Potter
Fanfiction"Lucy??" "LUCY!!" "LUCRETIA STEH AUS" "James sie ist nicht mehr hier" Sirius kam gerade die Treppen des Schlafturmes hinunter. "Wo ist sie dann? Alice und Lilly haben sie seit gestern auch nicht mehr gesehen!" James lehnte sich mit dem Rücken gegen...