Kapitel 14 Zeit Zum Reden

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Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf und ging zum Frühstück. Keiner meiner Freunde war wach, es waren allgemein recht wenig Schüler unterwegs, was verständlich war, denn es war Sonntag. Ich wollte heute wieder zu Hermia und den Kleinen gehen, um zu sehen, wie es ihnen geht. Obwohl ich zwei Wochen bei ihnen war, mache ich mir dennoch Gedanken um sie.

Das Frühstück war sehr entspannend. Keine Menschenseele war da, und somit konnte mich auch nichts aufregen... dachte ich zumindest.

„Ich werde heute zu Pyro gehen.“ Es war Mattheo, der sich gegenüber von mir setzte.

„Ähm, das freut mich... ich wollte heute auch wieder hin. Wenn du magst, können wir...“

„Nein, ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir nicht zusammen hingehen. Es wäre generell besser, wenn wir nichts mehr zusammen tun und du dich einfach von meiner Familie und mir fernhältst. Du hast deine Meinung über meine Familie ja offen gesagt.“ Er wollte aufstehen und gehen, doch ich hielt ihn fest.

„Glaubst du wirklich, dass das, was ich gesagt habe, meine Meinung über deine Familie ist und nicht das, was ich dir am Tag davor gesagt habe?“

„Ich weiß gar nicht mehr, was ich glauben soll. Du hast mir so viel anvertraut, und ich war so blöd und habe dir das alles geglaubt. Dabei hätte ich eher auf meinen Bruder hören sollen...“

„Du meinst den Bruder, dem ich gestern das Gleiche gesagt habe wie dir und meinen Freunden... Mattheo, bitte, glaub mir.“

„Tut mir leid, aber das kann ich nicht mehr... Meine Brüder mögen dir vielleicht deine Lügen glauben und dich faszinierend finden, aber ich nicht... nicht mehr.“ Er war gerade am Tor der großen Halle angekommen.

„Warst du in der Nacht meiner Suspendierung dort gewesen?“

„Selbst wenn, ist es doch egal... Geh mit Lorenzo die Sterne beobachten und tu ihm nicht auch noch weh....“ Damit ging er um die Ecke und war weg. Ich rannte ihm hinterher, doch als ich um die Ecke bog, stand Mattheo nicht alleine dort. Tom stand vor ihm mit verschränkten Armen.

„Du hast also doch mit ihr Zeit verbracht, obwohl ich es dir untersagt habe, Mattheo.“ Er sah Mattheo wütend an. Als er mich dann erblickte, wurde sein Blick noch düsterer.

„Du solltest dich fernhalten von ihnen. Du bringst nur Probleme mit dir.“

Mattheo bemerkte erst jetzt, dass ich hinter ihm stand.

„Tom, lass sie da raus. Es war ein Fehler, den ich nicht wieder tun werde, und ich verspreche dir, dass ich auch Enzo davon abhalten werde, mit ihr Zeit zu verbringen.“

„Darf ich auch etwas sagen, da ihr ja seit meinem verdammten ersten Tag denkt, bestimmen zu können, mit wem ich reden darf und mit wem nicht? Ich verstehe, dass du...“ Ich sah Tom an. „...nicht willst, dass deine Brüder mit einer Gryffindor etwas zu tun haben. Du willst nicht, dass es deinen Brüdern so geht wie deinem Onkel Regulus oder Sirius. Du willst sie vor der Verbannung aus der Familie schützen, wie es deiner Tante Andromeda erging, und du willst, dass sie sich jemanden mit reinem Blut suchen, so wie es deine Mutter und deine Tante getan haben. Aber nur weil sie mit mir reden oder Zeit verbringen, heißt das nicht gleich, dass sie mich heiraten müssen, verdammt. Und du...“ Ich sah nun Mattheo an.

„Ich verstehe, dass du mir nicht mehr glaubst, nachdem was ich gesagt habe. Ab dem Moment, als die Worte meinen Mund verlassen haben und ich den Schmerz in deinen Augen gesehen habe, habe ich es bereut. Ich wollte sie am liebsten wieder zurücknehmen, nicht nur um den Schmerz nicht zu sehen, sondern auch, weil jedes einzelne verdammte Wort gelogen war. Ich sage es euch beiden noch einmal, ob ihr mir glaubt oder nicht, ist eure Sache. Aber hört mir bitte zu, danach könnt ihr mich ignorieren und hassen, wie es euch beliebt. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Familie Black mich hasst.

Lucretia Nashira Potter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt