Kapitel 41 Flashback 8

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Die letzten Wochen der Sommerferien waren angebrochen. Ich hatte die ersten beiden Wochen bei meiner Familie verbracht, die darauffolgende Woche bei B, und seit einer Woche war ich bei Sirius und Regulus. Natürlich war ihre Mutter nicht sonderlich begeistert von meiner Anwesenheit, aber Reg hatte ihr gesagt, dass B und ich zusammen seien. Natürlich hatte er das nicht in Sirius‘ Gegenwart erwähnt. Am Ende hatte sie es zwar akzeptiert, doch die Regel, dass ich nicht mit Reg sprechen und mich von ihm fernhalten sollte, bestand weiterhin.

Es war schwierig, sich an diese Anweisung zu halten, besonders da ich und Reg schon seit langem befreundet waren. Aber ich wusste, dass Walburga Black keine Frau war, mit der man leichtsinnig Streit anfangen wollte. Ihre Blicke allein ließen die Atmosphäre im Haus bereits bedrückend wirken, und ich war froh, wenn Sirius mich nach draußen mitnahm, weg von dem düsteren, starren Ambiente des Hauses.

Trotzdem fühlte ich mich bei den beiden Brüdern wohl. Sirius sorgte dafür, dass ich mich willkommen fühlte, und Regulus fand Wege, wie wir heimlich miteinander reden konnten, ohne dass seine Mutter etwas mitbekam.

Aber die Situation war angespannt.

Natürlich hatten weder Reg noch ich uns an diese Regel gehalten, was allerdings auch zur Folge hatte, dass Mrs. Black mich diesen Regelverstoß spüren ließ. Reg bekam dieses Mal nichts davon mit, wofür ich auch dankbar war.

Heute war wieder ein Tag, an dem Reg sich abends heimlich zu mir schlich und wir zusammen saßen und redeten. Ich saß mit ausgestreckten Beinen auf dem Bett, während Reg seinen Kopf auf meinen Bauch legte und ich ihm sanft durch das Haar strich. Auf einmal sagte Reg: „Warum kann es nicht immer so sein?“

„Wie meinst du das?“, fragte ich.

Er sah zu mir hoch und sagte: „Dass wir so zusammen sein können, ohne dass irgendjemand etwas dagegen hat. Oder dich dann zu sich ruft und dich mir wegnimmt.“

Überrascht sah ich ihn an und sagte: „Niemand nimmt mich dir weg, Reg.“

„Vielleicht nicht so, wie du denkst,“ sagte Reg und ließ seine Stimme dunkel und leise über die Worte gleiten, seine Augen funkelten gefährlich.

 „Aber es ist, als würde sich eine Kluft zwischen uns auftun, die nur deshalb existiert, weil ich nicht stark genug war, dir damals zu sagen, was ich wirklich fühlte. Zu blind, um zu sehen, dass es egal war, ob ich dir die Wahrheit sage oder dich glauben lasse, dass wir nur Freunde sind. Diese Entscheidung gehört mir, und ich werde nicht zulassen, dass sie zwischen uns steht.“

Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Reg ließ mir keine Chance.

„Du bist glücklich mit B, ja,“ seine Stimme tropfte vor Verachtung, „aber was weiß er schon von dir? Ich kann das alles nicht mehr still ertragen. Ich werde nicht länger der Narr sein, der nur zuschaut, während er das bekommt, was mir gehört. Du warst immer mein, Kätzchen. Ich hätte dir damals alles sagen sollen. Jetzt weiß ich, dass du mir nicht einfach entkommen kannst.“

Er beugte sich näher zu mir, seine Augen glitten über mein Gesicht, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.

Lucretia Nashira Potter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt