Kapitel 16 Ein Verwirrender Tag

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und fühlte mich, als hätte ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Das Gewicht der Erinnerungen vom Vorabend lag schwer auf mir. Mit einem tiefen Seufzer schwang ich meine Beine aus dem Bett und machte mich langsam fertig.

In der Großen Halle herrschte bereits reges Treiben. Der verlockende Duft von frischem Kaffee und gebratenem Speck hing in der Luft. Reggie saß am Gryffindor-Tisch und blätterte in der Tagesprophetin, während Harry und Hermine leise miteinander sprachen.

„Guten Morgen, Luna!“ begrüßte mich Hermine mit einem Lächeln.

„Morgen,“ murmelte ich und setzte mich zu ihnen. Reggie hob kurz den Blick und schenkte mir ein knappes Lächeln, bevor er sich wieder in seine Zeitung vertiefte.

Ich griff nach einer Tasse Kaffee und nahm einen tiefen Schluck. Die Wärme und der bittere Geschmack halfen mir, die letzten Reste von Schlaflosigkeit abzuschütteln.

„Schlechte Nacht?“ fragte Harry, als er meinen müden Ausdruck bemerkte.

„Ja, ein wenig,“ antwortete ich und zwang mich zu einem schwachen Lächeln. „Nur zu viele Gedanken im Kopf.“

„Mach dir wegen dem Idioten keinen Kopf,“ sagte Hermine mitfühlend. „Heute ist die erste Aufgabe des Trimagischen Turniers, und wir müssen uns darauf konzentrieren.“

Ich nickte dankbar und spürte, wie die Nostalgie des Vorabends langsam einer leisen, aber entschlossenen Zuversicht wich. Mit Menschen wie Harry, Hermine und Reggie an meiner Seite wusste ich, dass ich jede Herausforderung bestehen konnte.

Nach einigen Minuten betraten die Slytherins die Halle. Lorenzo schien direkt auf mich zuzugehen, aber bevor er näher kam, stellte sich Reggie schützend vor mich.

„Du lässt meine beste Freundin in Ruhe,“ sagte Reggie mit eisiger Stimme. „Wenn einer von euch Slytherins ihr noch einmal zu nahe kommt, werde ich persönlich dafür sorgen, dass es das letzte ist, was ihr tut.“

Tom trat vor und funkelte Reggie an. „Halt dein blutsverräterisches Mundwerk, Reggie. Lucretia entscheidet selbst, mit wem sie reden will.“

Ich seufzte und trat an Reggie vorbei, um Tom direkt anzusehen. „Ich will nicht mit Lorenzo reden, Tom. Und unsere Verabredung mit dir, Lorenzo, Mattheo und Theodore fällt aus.“

Tom packte mich am Arm und zog mich zur Seite, weg von den neugierigen Blicken der anderen Schüler. „Was ist auf einmal los mit dir? Wenn du das absagst, verletzt du Mattheo, Theodore und Lorenzo.“

Ich hielt seinem Blick stand. „Es hat Lorenzo gestern Abend doch auch nicht interessiert.“

Tom runzelte die Stirn. „Was soll das heißen, Lucretia? Was ist gestern passiert?“

Ich atmete tief durch, mein Herzschlag beschleunigte sich. „Lorenzo hat mich versetzt, Tom. Er hat versprochen, dass wir uns treffen würden, und dann ist er einfach nicht aufgetaucht.“

Tom sah mich einen Moment lang ungläubig an, bevor er meinen Arm losließ. „Das kann doch nicht sein,“ sagte er schließlich. „Lorenzo meinte, er müsse noch irgendwohin. Mattheo hat mit ihm geredet, und dann sind sie mit Daphne und Milicent weggegangen.“

Ich erwiderte Toms Blick kurz, bevor ich mich abrupt abwandte und zurück zu Reggie ging.

„Ich gehe schon mal vor,“ sagte ich leise zu ihm. Reggie nickte besorgt, sagte aber nichts, als ich die Eingangshalle verließ.

Draußen sah ich Tom, wie er mit Mattheo sprach. Neugierig und besorgt blieb ich in der Nähe und lauschte.

„Was sollte das gerade, Tom?“ fragte Mattheo scharf. „Warum redest du plötzlich alleine mit Lucretia?“

Lucretia Nashira Potter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt