Kapitel 34|Misstrauen

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Tom Riddle
Ich machte einen dieser täglichen Abend rundgänge, wo ich nur ich alleine war, zwischen den Kalten Mauern des Schlosses.

Ich betratt die mir all zu gut bekannte Wendeltreppe, in deren Mitte sich zwei riesige Fenster befinden und eine große Wildschweinfigur am Rande des Fußes steht.

Leises getuschel kommt mir entgegen und ich blieb in der Mitte stehen, mein Blick nach oben gerichtet.

Um die Ecke kommen vier Gestalten, mit spitzen Hütten und Mänteln.

Zwischen ihnen tragen sie etwas.

Mit gesenkten Blicken laufen sie an mir vorbei und als ich mich umdrehe, um ihnen hinterher zu schauen, fällt mein Blick auf die leblose Leiche, auf einer jetzt mir sehenden Liege.

Es ist die Leiche von Myrthe Warren.

Mein Blick bleibt an der leblosen Leiche kleben.

,,Riddle.", ich drehe mich in wenigen Sekunden um und schaue nach oben in das Gesicht von Professor Dumbledore, der am Ende der Treppe steht.

Ich starre ihn an und er hebt seine Hände, um mich zu sich zu winken.

,,Komm."-,,Professor Dumbledore.",antworte ich kühl und gelassen.

Ich laufe bedacht die Treppe hinauf.

,,Es ist nicht sehr klug, zu so später Stunde noch herumzuwandern, Tom."

Ungefähr einen Meter vor ihm bleibe ich stehen.

,,Ich musste mich selbst davon überzeugen, ob die Gerüchte stimmen.",entgegne ich ihm.

"Ich fürchte, sie sind es, Tom.
Sie sind wahr."

Ich wusste das die Gerüchte stimmten, schließlich war ich es, der den Basilisken freigelassen hatte, ich war es.

,,Auch die über die Schule?",fragte ich neugierig.

,,Ich habe kein Zuhause, zu dem ich gehen könnte. Sie würden Hogwarts doch nicht wirklich schließen, oder, Professor?",brachte ich zögernd hervor.

Es gab keinen Ort an den ich gehen könnte, alles was mir noch blieb war Hogwarts.

,,Ich verstehe Tom. Aber ich befürchte ja.",antwortete der alte Professor mit rauer Stimme.

,,Wenn die schuldige Person gefangen wäre?"

,,Hast du mir was zu sagen, Tom?"

,,Nein Sir, nichts."

Mit eindringendem Blick schaut mich der Professor an.

,,Nun gut, dann kannst du gehen."

,,Gute Nacht, Sir.",ich gehe an ihm vorbei, in die Gänge die mir zuvor kommen.

Camelia Walton
Ich war nie ein besonders misstrauischer Mensch gewesen, aber seit Myrthe spurlos verschwunden war, hatte sich etwas in mir verändert.

Es war, als ob ein Schatten über mein Herz gefallen wäre, und ich konnte einfach nicht aufhören, die Leute um mich herum mit anderen Augen zu betrachten.

Ich hatte immer geglaubt, dass wir alle Freunde waren, dass wir uns vertrauen konnten.

Doch jetzt schien es mir anders.

***

Es war eine kalte Nacht, die Art von Kälte, die durch deine Kleider kriecht und sich in deinen Knochen festsetzt.

Ich lag in meinem Bett im Schlafsaal und starrte an die Decke.

Die anderen schliefen tief und fest, ihre Atemzüge gleichmäßig und beruhigend.

Ich hätte auch schlafen sollen, doch ich konnte nicht. Zu viel ging mir durch den Kopf.

Myrthe war seit verschwunden, und niemand hatte auch nur die leiseste Ahnung, was mit ihr passiert war.

Ich hatte versucht, mir keine Sorgen zu machen, aber das war unmöglich.

Myrthe war eine meine besten Freunde, eine Person, der ich alles anvertraute.

Ihre Abwesenheit hinterließ ein klaffendes Loch in meinem Herzen.

Plötzlich hörte ich ein leises Rascheln.

Ich setzte mich auf und lauschte angestrengt.

Da war es wieder, ein leises Geräusch, als ob jemand sich vorsichtig bewegte.

Es war endlich so weit.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah, wie sich eine Gestalt durch den dunklen Raum schlich. Tom.

Ich hatte nie einen Grund gehabt, ihm nicht zu vertrauen. Bis jetzt.

Mein Herz begann schneller zu schlagen.

Warum schlich er sich schon wieder mitten in der Nacht aus dem Schlafsaal? Und dann auch noch wenn Schüler unerwartet sterben.

Eine Welle der Neugier und des Misstrauens überkam mich. Ich musste herausfinden, was er vorhatte.

Langsam, um die anderen nicht zu wecken, schlüpfte ich aus meinem Bett und zog meine Schuhe an.

Dann folgte ich Tom, immer darauf bedacht, keinen Laut zu machen.

Tom bewegte sich schnell und zielstrebig, als ob er genau wüsste, wohin er wollte.

Er ging durch die langen, dunklen Korridore, die in dieser Stunde unheimlich und fremd wirkten.

Meine Schritte hallten leise wider, aber ich hielt mich in ausreichender Entfernung, damit er mich nicht bemerken würde.

Dieses mal würde ich ihn nicht mehr aus den Augen verlieren.

𝑻𝒘𝒐 𝒕𝒐𝒖𝒈𝒉𝒕𝒔 𝒐𝒏𝒆 𝒘𝒂𝒚 [𝐹𝐹 𝑇𝑜𝑚 𝑅𝑖𝑑𝑑𝑙𝑒]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt