Kapitel 39|Gift des Vertrauens

43 3 0
                                    

Camelia Walton
Die Dunkelheit in der Kammer des Schreckens war allumfassend, wie ein Schleier, der sich um meinen Verstand legte und mir die Sicht auf die Realität nahm.

Tom stand vor mir, sein Gesicht nur schwach erhellt von dem blassen, kalten Licht, was von den Wänden kam.

Ich spürte den kalten Stein unter meinen Knien, während ich auf dem Boden kauerte und zu ihm aufsah.

Seine Augen, dunkel und unergründlich, waren das Einzige, was mich an diesen Ort band.

„Tom“, flüsterte ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch. „Warum tust du das?“

Sein Lächeln war eine seltsame Mischung aus Arroganz und Verachtung.

„Weil ich es kann, Cam. Weil du mir gehörst.“

Diese Worte bohrten sich in mein Herz wie eisige Nadeln.

Ich wusste, dass er recht hatte, und das machte es nur noch schlimmer.

In den letzten Monaten hatte ich mich so sehr nach seiner Aufmerksamkeit gesehnt, dass ich bereit gewesen war, alles zu tun, was er von mir verlangte.

Und jetzt, da ich hier war, fühlte ich mich leer und betrogen.

„Du liebst mich nicht mehr, oder?“ fragte ich, obwohl ich die Antwort bereits kannte.

Seine Gefühle für mich waren nichts als eine Illusion gewesen, ein Werkzeug, um mich zu manipulieren.

Tom lachte leise, ein kalter, herzloser Klang, der in der Kammer widerhallte.

„Liebe, Cam? Liebe ist etwas für Narren. Du bist nützlich für mich, mehr nicht.“

Ich spürte, wie Tränen meine Wangen hinab liefen, doch ich konnte mich nicht bewegen, um sie wegzuwischen.

Ich war wie erstarrt, gefangen in diesem Moment der absoluten Klarheit.

Tom würde mich nie lieben. Er war nicht fähig zu lieben.

„Warum ich?“ flüsterte ich, kaum in der Lage, meine Stimme zu kontrollieren.

Er trat näher, seine Hand streifte mein Haar, doch die Berührung war kalt und unpersönlich.

„Weil du schwach bist, Cam. Weil du alles tun würdest, um von mir geliebt zu werden. Und das macht dich zu einem perfekten Werkzeug.“

Seine Worte schnitten tief, und ich konnte kaum atmen.

Doch trotz des Schmerzes, trotz der Erkenntnis, dass ich nichts weiter als eine Marionette in seinen Händen war, konnte ich nicht anders, als ihn weiterhin zu lieben.

Es war eine Liebe, die mich zerstörte, und doch war ich unfähig, sie loszulassen.

Tom wandte sich ab und ließ mich allein in der Dunkelheit zurück.

Ich wusste nicht, wie lange ich dort kniete, bevor ich schließlich die Kraft fand, aufzustehen und die Kammer zu verlassen.

Meine Beine waren zittrig und mein Kopf schwirrte, aber ich zwang mich, vorwärts zu gehen.

𝑻𝒘𝒐 𝒕𝒐𝒖𝒈𝒉𝒕𝒔 𝒐𝒏𝒆 𝒘𝒂𝒚 [𝐹𝐹 𝑇𝑜𝑚 𝑅𝑖𝑑𝑑𝑙𝑒]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt