Olivia

39. Einfach Vergessen

Aiden P.O.V.

„Schatz, soll ich dir nen Kaffee machen? Du siehst müde aus..", merkt meine Mutter an, als wir gemeinsam Mittagessen. Paul wirft mir einen strengen Blick zu.

„Das kommt davon wenn man nur an Party machen denkt..", sagt er kalt.

Genervt verdrehe ich die Augen. „Das war eine Party.", antworte ich.

Meine Mutter hat recht. Ich bin müde. Denn nachdem ich von Olivia nachhause gekommen bin, konnte ich kaum schlafen.

Meine Gedanken waren fast nur bei dem Kuss.

Fuck ich bekomm dieses Gefühl auf meinen Lippen nicht mehr weg. Ihr Körper unter meiner Berührung..

Alleine bei dem Gedanken daran beginnt mein gesamter Körper zu kribbeln.

Doch ihre Panik in der Nacht hat mich ebenso zum nachdenken gebracht. Ich hab mich so verdammt hilflos gefühlt. Und als sie mich dann noch wegschickte...

Das Vibrieren meines Handys in meiner Hosentasche lenkt meine Aufmerksamkeit für einen Moment weg. Als ich auf den Bildschirm schaue, sehe ich das Olivia mich anruft.

Aprupt springe ich vom Sessel auf. „Ich muss da kurz rangehen..", sage ich und laufe Richtung Treppen.

„Schatz wir haben doch gesagt keine Handys beim Essen..."

„Tut mir leid Mom, das ist wichtig...", rufe ich noch nach unten, als ich schon die Treppen oben bin. Ich hebe ab und schließe im selben Moment die Zimmertür hinter mir.

„Hey..", sage ich, etwas außer Puste.

„Hey Aiden.."

Ihre Stimme klingt zittrig. Fast schon gestresst.

„Wir gehts dir? Ist dir noch übel?"

„Nein...geht schon...alles gut. Es ist nur wegen gestern...wir müssen unbedingt reden."

„Ähm...klar...um was gehts denn?"

Für ein paar Sekunden schweigt sie.

„Du darfst auf keinen Fall irgendjemanden davon erzählen was gestern passiert ist.."

Etwas verwirrt runzel ich die Stirn.

„Olivia es ist doch nicht schlimm...passiert doch jedem, dass man mal bisschen zu viel trinkt..."

Angespannt atmet sie ein.

„Ich meine den Kuss..."

Ein unangenehmes Gefühl breitet sich in meiner Magengrube aus. Die Aussage trifft mich unerwartet.

„Der Kuss..?"

„Ja...es hätte nicht passieren dürfen..ich war betrunken. Bitte vergiss es einfach."

Mein Herz beginnt unangenehm zu pochen. Ich wusste das sie ein bisschen was getrunken hat. Aber betrunken kam sie mir zum Zeitpunkt des Kusses bei Weitem nicht vor.

„Ich...ich weiß nicht was ich sagen soll..ich wusste nicht...ich mein...es kam mir nicht vor als ob du..keine Ahnung.." stammel ich etwas überfordert vor mich hin.

„Bitte vergiss einfach was passiert ist. Und bitte bitte verlier niemals ein Wort darüber schon gar nicht bei Tyler.."

Überrumpelt schweige ich für einen Moment.

„Okay..", sage ich schließlich schwach.

„Danke Aiden..."

Als das Gespräch endet, bleibe ich eine Weile stumm auf meinem Bett sitzen, das Handy noch in der Hand. Ihr Worte haben mich getroffen. Niemals hätte ich den Kuss erwidert wenn ich gewusst hätte dass sie scheinbar so betrunken war. Und die Tatsache, dass sie es allen Anschein nach bereut macht es noch schlimmer.