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𓆙 Grace 𓆙

Nachdem der Unterricht für Runen beendet war, huschte ich so schnell ich konnte an Tom und Bellatrix vorbei und rannte hinauf in mein Zimmer. Obwohl meine Gedanken noch immer etwas kreisten, versuchte ich mich etwas zu sortieren, damit ich vor dem Treffen noch ein paar Dinge erledigen konnte. Ein Blick auf meinen Wecker verriet mir, dass wir kurz nach 16 Uhr hatten. Somit blieb mir also noch genug Zeit um ein wenig zu lernen.

Ohne große Umwege setzte ich mich an meinen Schreibtisch, nahm mein Notizbuch zur Hand und schlug mein Buch für Kräuterkunde auf. Während ich mir versuchte die verschiedenen Kräuter einzuprägen, machte ich mir dabei immer wieder kleine Notizen in mein Notizbuch.

Nachdem ich mit Kräuterkunde fertig war, wiederholte ich das selbe Prinzip bei Zaubertränke und anschließend, beim Buch für magische Tierwesen.

Als ich mit allem fertig war, war es kurz nach halb sechs. Da mir also noch immer genug Zeit blieb, stellte ich mir einen Wecker, zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte mich noch etwas in mein Bett. Wie sehr ich dieses gemütliche Bett vermissen werde.

Ohne es zu wollen huschten meine Gedanken immer wieder zu meinem Verlobten. Hatte er den Brief bereits erhalten? Hatte er ihn bereits gelesen? Zeigte er ihn auch meinem Vater? War es ein Test? Schrieb ich etwas, was ihn verärgern könnte?

Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Ich schluckte schwer. Komm schon Grace, beruhige dich und ruh dich ein wenig aus. Er kommt nicht hier her, du bist hier sicher!

Für einen kurzen Moment wurde Tom völlig aus meinem Kopf verdrängt und andere grausame Gedanken ausgetauscht.

Aus meinem traumlosen Schlaf schreckte ich mit einem mal auf und saß nun kerzengerade in meinem Bett. Irritiert sah ich mich um. Wieso hatte ich so ein komisches Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben? Meine Augen wurden groß. DAS TREFFEN IM DREI BESEN! Wieso war ich vor meinem Wecker wach?

Ruckartig sah ich auf diesen und musste mit entsetzen feststellen, dass mein Wecker nicht geklingelt hatte. Es war kurz nach 19 Uhr. Fuck! Ich war mir so sicher, ihn gestellt zu haben?!

Schnell sprang ich von dem Bett auf und zog mir ohne große Gedanken eine schwarze Strumpfhose und ein schlichtes, schwarzes, knielanges Kleid an. Es schmiegte sich perfekt an meinen Körper und da ich in Hogwarts essen durfte so viel ich wollte, besaß ich in diesem Kleid auch schöne Kurven, was ich leicht lächeln ließ.

Nachdem ich mein Haar noch schnell gerichtet hatte, schnappte ich meinen Zauberstab und rannte dann auch schon aus dem Zimmer. Kurz klopfte ich noch bei Narcissa an der Zimmertür an, doch wie erwartet war sie nicht mehr da.

Schnell begab ich mich also nach unten in den Gemeinschaftsraum und sah mich dort für einen Moment um. Niemand von den sieben Leuten war zu sehen. Sie waren also alle wirklich gegangen. Obwohl ich noch nie in Hogsmead war, hatte man mir den Weg ein wenig beschrieben. Hoffen wir einfach mal, dass ich gut aufgepasst hatte.

Ich lief zum Gemälde, drehte mich davor jedoch noch einmal kurz um und sah nochmal zum Gemeinschaftsraum. Noch immer kein wirklich bekanntes Gesicht zu sehen. Also dann... los geht's!

Ich trat aus dem Slytherinhaus, lief den Gang entlang, die Treppen hinauf und anschließend auf den Ausgang zu. Das Tor war geöffnet. So lange keine Sperrstunde war, würde es offen sein. Ich trat in den Hof und sah mich auch dort einmal kurz um, doch auch hier sah ich keinen meiner Freunde. Ich lief also durch den kleinen Vorhof hindurch und auf das große Tor zu.

Ich sah den Feldweg entlang, doch es war kein Ende in Sicht. Wenn die Beschreibung des Schulleiters stimmte, musste ich einfach nur so lange geradeaus, bis die erste Beschilderung kam und ab da, würde es mich dann mit diesen nach Hogsmead führen. Obwohl noch ein paar Schüler ebenfalls unterwegs waren, fühlte ich mich ein wenig unsicher. Noch dazu fing es bereits zu dämmern an, was es nicht gerade angenehmer machte.

Eine Gänsehaut bereitete sich auf meinem Körper aus. Ich schluckte schwer. Ich schaffe das schon. Ich bin weder wirklich allein dort unterwegs, noch ist es bereits dunkel. Es wird also alles gut gehen... Hoffte ich jedenfalls.

Gerade als ich den ersten Schritt aus dem Schloss machte und somit das Grundstück verlassen wollte, hielt mich eine kühle Hand an meiner Schulter auf. Langsam drehte ich mich um und starrte in ein paar dunkle, schöne Augen.

Loving a monster | Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt