Kapitel 22 - Zufluchtsort

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[Harry - LoriWriteBlue]

„Als hättest du nie etwas anderes getan", sagte ich, als ich meine Tochter breit grinsend auf Daisy sitzen sah. Sie hatte lediglich einige wenige Stunden Reitunterricht gehabt, aber aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel war dieser Projekt schnell wieder gescheitert. Umso mehr freute ich mich darüber, dass sie heute endlich wieder auf einem Pferd sitzen durfte. Zayn hielt die Zügel von Daisy fest und kam ein paar Schritte auf uns zu. „Also Harry, benötigst du Hilfe beim Aufsitzen?", fragte Louis, was ich sofort mit einem Nicken kommentierte. Ich saß noch nie zuvor auf einem Pferd und hatte bislang etwas zu großen Respekt davor, es versuchen zu wollen. „Ein bisschen Hilfe wäre gut, ja", sagte ich weit weniger selbstbewusst als üblich. Louis stellte sich hinter mich und griff mit beiden Händen an meine Hüfte, als ich den ersten Fuß in den Steigbügel steckte.

Louis drückte mich sanft nach oben, bis ich vollständig auf Midnight saß. „Rutschst du hinter, dann komme ich vor dich", sagte Louis und ich rutschte zögerlich ein Stück zurück. Mein Körper war spürbar angespannt, meine Arme und Beine zitterten leicht. Louis kletterte mit einer absoluten Leichtigkeit auf auf das Pferd und drehte seinen Kopf zurück, um mich ansehen zu können. „Komm etwas näher und halte dich an mir fest, okay?", fragte er. Ich nickte und klammerte mich an ihn. Louis sah zu Daisy, auf der nun mittlerweile Emma und Zayn saßen. „Seid ihr bereit?", fragte er und erhielt ein fröhliches Quietschen von Emma zur Bestätigung. „Du auch, Harry?", flüsterte er, während er hinter sich griff und mir sanft über den Oberschenkel streichelte. „Nein, aber wir können trotzdem los", antwortete ich unsicher.

Glücklicherweise schlugen wir ein äußerst gemütliches Tempo an, sodass ich mich in aller Ruhe an diese neue Erfahrung gewöhnen konnte. „Möchtest du die Zügel halten?", fragte Louis. „Nein, ich halte etwas besseres", sagte ich, verfestigte den Griff um seinen Körper und legte mein Kinn auf seiner Schulter ab. Emma und Zayn waren schon lang aus unserem Sichtfeld verschwunden, denn ihnen war das Tempo bereits nach wenigen Metern entschieden zu langsam. „Ich hatte Sorge, du würdest nicht auftauchen", sagte Louis, während seine Miene etwas ernster wurde. „Warum sollte ich die Einladung ausschlagen? Ich wollte dich unbedingt sehen", sagte ich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Sofort wieherte Midnight. „Dein Pferd hasst mich", kommentierte ich. „Sie ist nur ein bisschen eifersüchtig", erwiderte Louis leise lachend.

Wir erreichten eine kleine Lichtung inmitten des Parks, als Louis Midnight zum Stehen brachte. „Wollen wir eine kleine Runde spazieren gehen?", fragte Louis, sprang vom Sattel herab und reichte mir seine Hand. Ich folgte ihm und war dankbar über den Boden, den ich endlich wieder mit meinen Füßen berühren konnte. „Wo ist meine Tochter?", fragte ich nach einem flüchtigen Blick durch den unendlich langen Park. „Sie ist bei Zayn in guten Händen. Sie reiten zu einem kleinen Parcours, der hervorragend für Kinder geeignet ist. Wir können gleich dazu stoßen, aber ich wollte noch einen kurzen Moment Zweisamkeit mit dir genießen. Wenn das für dich okay ist", sagte Louis. Ich nickte und griff nach seiner Hand, nachdem ich mich noch ein letztes Mal vergewisserte, dass niemand in der Nähe war.

Es war nicht wirklich ein Spaziergang, vielmehr war es ein übereinander herfallen nach jedem Schritt, den wir gemeinsam gingen. „Diese Hose ist ein absolutes Verbrechen", sagte ich, während ich fest an Louis' Hintern packte und ihn nah an mich zog. „Ich wollte dir gefallen. Hat es geklappt?", fragte Louis und biss sich leicht auf die Unterlippe. Ich beugte mich etwas zu ihm und biss zärtlich in sein Ohrläppchen. „Es wird mir noch mehr gefallen, sie dir endlich auszuziehen", hauchte ich ihm ins Ohr und konnte bei der Entstehung seiner Erektion förmlich zusehen. Louis schüttelte den Kopf, ehe wir uns gemeinsam zu Boden sinken ließen. „Ich habe mir deinen Hintern heute noch gar nicht näher angeschaut", sagte Louis und drehte meinen Körper herum, um sich nur kurz darauf auf mich zu werfen. Ein unbeschwertes Lachen verließ uns beide gleichermaßen, als er mir durch die Haare fuhr und unzählige Küsse auf ihnen verteilte.

Blue Crown | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt