[Louis - susiiTomlinson]
„Sieh dir das an! Es konnte nicht einmal mehr aufgehalten werden!" rief mein Vater und knallte die Boulevardzeitungen auf den Tisch, an dem ich mit ihm und meiner Mutter saß um zu frühstücken. Ich schluckte und sah auf die abgedruckten Titel. Es tat mir nicht einmal leid, ich konnte nur das Foto ansehen und bekam Sehnsucht, ich wollte zu Harry. Ich wollte all dem entfliehen und mit ihm gemeinsam auf der Couch liegen und den nächsten Harry Potter Film ansehen. Ich spürte den Blick meiner Mutter, setzte mich etwas aufrechter hin und sah meinen Vater mit geröteten Augen an. „Es tut mir leid, Vater. Es wird nie wieder vorkommen", sagte ich leise und spürte mein Herz erneut brechen, senkte den Blick wieder.
„Das steht gar nicht zur Debatte, Louis!" sagte Vater in strengem Ton und setzte sich wieder. Ich spürte die Hand meiner Mutter auf meinem Arm und zog ihn weg, traute mich nicht sie anzusehen.„Du hast heute deine Verlobte zum Tee eingeladen."
Ich sah Vater an und nickte nur mechanisch. „In Ordnung. Wann muss ich mich fertig machen?" fragte ich ihn und er sah auf die Uhr. „Am besten nach dem Mittag."
Ich nickte erneut und stand auf, machte eine kleine Verbeugung, ehe ich den Raum ohne Abwarten einer Erlaubnis verließ und zu meinem Zimmer lief. Lloyd, der als Ersatz für Zayn nun mir zugeteilt war, folgte mir.
„Wünschen Eure Hoheit Hilfe bei den Vorbereitungen für den Tee?" fragte er gestelzt. Ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen und den Kopf zu schütteln. „Ich wünsche Ruhe", antwortete ich kühl. Lloyd nickte, hielt mir die Tür zu meinem Zimmer auf und ließ mich eintreten, ehe er sie von außen wieder schloss. Ich sah mich einen Moment um, ehe ich mich auf mein Bett legte und die Decke anstarrte. Tränen bahnten sich ihren Weg meine Wangen hinab. Ich wusste nicht, wie ich Harry oder Zayn kontaktieren sollte und ich war verzweifelt. Niemals hatte ich mich schlechter gefühlt oder wurde stärker kontrolliert. Harry hatte mir eine andere Welt aufgezeigt und nach dieser sehnte ich mich mehr denn je.Als es irgendwann nach gefühlten Stunden klopfte, seufzte ich leise auf. „Ich sagte, ich wünsche Ruhe!" sagte ich genervt, doch die Tür öffnete sich dennoch und meine Mutter betrat den Raum. Ich nahm sofort Haltung an und wischte mir grob über die Augen, während ich mich aufsetzte. Sie musterte mich, ehe sie auf mich zuging und sich neben mich auf die Bettkante setzte. Sanft nahm sie meine Hand und sah mich an. „Ich will dir nur sagen, dass ich Harry sehr mochte. Er ist ein ganz toller Mann. Du hast einen guten Geschmack", sagte sie und stupste mir gegen die Nase. Ich sah sie überrascht an und sie lächelte warm. „Ich habe es dir schon angesehen als er hier war. Es ist eine Schande, Louis, ich weiß. Ich weiß, du fühlst dich nicht wohl und es bricht mir das Herz, dich so zu sehen. Ich wünschte, ich könnte dir helfen!"
Ich seufzte leise. „Du bist die Königin", flüsterte ich und blinzelte erneute Tränen weg. Sie nickte leicht, seufzte ebenso. „Er ist Regent, Louis. Nicht ich. Sein Wort ist Gesetz."
Ich nickte leicht. „Arthur war für die Rolle gemacht", flüsterte ich. „Ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn auf eine egoistische Art, denn wäre er noch hier, wäre ich nicht in diesem goldenen Käfig und ich wäre auch nicht der nächste König von England", hauchte ich mit belegter Stimme. „Ich vermisse ihn und ich will, dass er mir diese Rolle wieder abnimmt."Meine Mutter zog mich in ihre Arme und ich schluchzte auf und umarmte sie schwach. Sie strich mir über den Rücken mit ihren warmen Fingern, küsste meinen Kopf, die Umarmung fühlte sich tröstlich an, nur nicht tröstlich genug. „Es tut mir leid, dass er dich dazu zwingt, Lou", flüsterte sie, was ich unkommentiert ließ. Es gab nichts zu kommentieren und es war meine Aufgabe, etwas, mit dem ich leben musste bis zu meinem Tod. Dann war der nächste an der Reihe und ich wünschte mir, dass er oder sie die Rolle mehr liebte als ich es je tun würde.
Sie löste sich von mir und strich mir durch die Haare, lächelte mich sanft an. „Catherine ist bereits da, Louis. Es wäre wohl unhöflich, sie warten zu lassen."
Nickend stand ich auf und strich mir die Kleidung zurecht, warf ein Sakko über das Hemd und atmete tief durch, während ich mir die Haare richtete. „Mutter?"
„Ja mein Schatz?"
Ich drehte mich zu ihr und sah ihr in die Augen. Ich musste diese Frage stellen, auch wenn ich Angst vor der Antwort hatte. „Woran merkt man, dass man jemanden liebt?"
Lächelnd sah sie mich an, in ihrem Blick jedoch lag ganz eindeutig Bedauern. „Wenn man sich unter hunderten Menschen noch immer allein fühlt, nur weil die Person nicht neben einem steht."
Ich nickte nachdenklich und überlegte. Ich fühlte mich immer allein. Niemals hatte ich mich anders gefühlt, nur als ich mit ihm zusammen war. Es war also, was ich vermutete.
„Lass uns gehen, Louis", forderte sie mich erneut sanft auf und ich nickte, folgte ihr die Gänge hinunter zur Empfangshalle.Kitty stand mitten im Raum, in ihrem Arm eine kleine Handtasche, als sie mich sah, lächelte sie breit, ein Lächeln, dass einen Moment verrutschte, als ich ihr näherkam. Sie machte einen höflichen Knicks vor meiner Mutter, ehe sie mich umarmte und fest an sich zog. Ich erwiderte sofort und schluckte, riss mich jedoch zusammen und straffte die Schultern, als ich mich von ihr löste. „Bereit für den Tee?" fragte ich sie mit aufgesetztem Lächeln.
„Immer doch mein Liebster!" antwortete sie zwinkernd und wir folgten Lloyd, der uns in den Teeraum brachte und den Tee direkt servierte. Zu meiner Zufriedenheit ließ er uns gleich darauf allein, ich hatte fest damit gerechnet, dass mein Vater sich zu uns setzen würde. Dass der Raum sonst leer war, ließ mich erleichtert aufatmen.„Wie geht es dir?" fragte Kitty mich mit ernstem Blick und ich sah sie an. „In Ordnung", antwortete ich und sie legte den Kopf schief. „Wieso lügst du mich an?"
Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht vor dir weinen", gab ich zu und sie nickte sofort, ehe sie die Tasche in ihre Hand nahm und einen Briefumschlag daraus hervorzog.
Sie hielt ihn mir vor die Nase und lächelte mich an. „Na mal sehen, ob du das einhalten kannst", sagte sie grinsend und ich runzelte die Stirn, ehe ich den Brief in die Hand nahm und ihn öffnete. Es dauerte nicht lange, bis ich realisierte, dass er von Harry war. Mit aufgerissenen Augen sah ich zu Kitty, die mich warm anlächelte.
„Na los, lies schon! Ich war gestern bei ihm. Er hat ewig dran gesessen."
Ungläubig nickte ich, ehe ich den Brief entfaltete und begann zu lesen.Mein lieber Louis,
ich hoffe, dieser Brief erreicht dich in bester Gesundheit und guter Laune. Seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Ich vermisse dein Lächeln, deine Stimme und die Wärme deiner Umarmungen. Es ist schwer, die Tage ohne dich zu verbringen, und ich mache mir Sorgen um dich. Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass du dich nicht zu sehr belastet fühlst. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es bei dir gerade ist.
Die Zeit, die wir getrennt sind, fühlt sich endlos an, aber ich halte an der Hoffnung fest, dass wir uns bald wiedersehen werden. Bis dahin trage ich dich in meinem Herzen und denke an all die schönen Momente, die wir zusammen erlebt haben. Bitte pass gut auf dich auf und vergiss nicht, dass du nicht allein bist. Meine Gedanken sind immer bei dir, egal wie weit wir voneinander entfernt sind.
Dein HarryAls ich am Ende angekommen war, weinte ich bereits bitterlich. Zittrig ließ ich den Brief sinken, während Kitty schon aufsprang und zu mir kam. Ohne Umschweife zog sie mich in ihre Arme und ich schluchzte verzweifelt auf, weinte bitterlich und krallte mich an ihr fest. „Lass es raus, Lou", flüsterte sie und ich sah sie tränenerstickt an. „Du warst bei ihm?!"
Sie nickte sofort. „Ich musste sehen, wie es ihm geht. Er macht sich ganz fürchterliche Sorgen um dich, Liebster. Er ist wirklich ganz krank vor Sorge."
Ich presste die Lippen aufeinander und wischte mir über die Augen. „Es ist wie im Gefängnis, Kitty", hauchte ich. „Er hat mir eine Ohrfeige verpasst. Hat mir gesagt, ich würde ihn nie wieder sehen. Hat Zayn beurlaubt sogar!"
Sie sah mich bedrückt an. „Zayn war auch bei Harry."
Sofort sah ich zu ihr. „Geht es ihm gut?!"
Kitty nickte. „Mach dir keine Sorgen. Ihnen geht es allen gut. Harry vermisst dich."„Ich vermisse ihn auch. Kitty, ich glaube ich liebe ihn", flüsterte ich, auf ihrem Gesicht erschien ein breites Lächeln. „Welch Überraschung", sagte sie mit einem amüsierten Zwinkern. Ich seufzte leise auf und lehnte mich gegen sie. So allein ich mich gefühlt hatte, so gut tat es mir, Kitty bei mir zu haben. Sie gab mir ein wenig Kraft, weiter durchzuhalten.
„Was soll ich nur tun?" hauchte ich nach einer Weile kaum hörbar, die Verzweiflung war mir sicher deutlich anzusehen und ein wenig schämte ich mich für meine Schwäche, die ich ihr gegenüber zeigte. Sie gehörte nicht zur Familie, es war mir eigentlich untersagt.
„Ich habe einen Plan."
Fragend sah ich sie an und sie lächelte mich zufrieden an. „Wir haben in drei Tagen einen öffentlichen Auftritt, auf der Rennbahn, du erinnerst dich ja sicher. Ein Ort, an den dein Vater niemals gehen wird, aufgrund seiner Allergie." Nun grinste sie. „Zufällig wird ein gewisser grünäugiger Mann ebenso dort sein und auf dich warten."
Ungläubig riss ich die Augen auf, verspürte erneute Tränen auf meiner Haut. „Wie soll das gehen, ohne dass das jemand merkt?" hauchte ich.
„Lass das mal meine Sorge sein, Schätzchen."
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Blue Crown | L.S.
FanficEine gemeinsame Story von @susiiTomlinson und @LorWriteBlue. ______________________________ Nur einen Moment Ruhe. Nur einen Moment durchatmen und die Geschehnisse der letzten Tage verarbeiten. Mehr wollte Louis, Sohn des Königs des Vereinigten Köni...