Kapitel 47 - Royale Hochzeit

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[Louis - susiiTomlinson]

„Du bist so blass, alles in Ordnung?"
Zayn's dunkle Augen musterten mich amüsiert und auf seinem Gesicht war ein wissendes Schmunzeln entstanden. Ich nickte ohne ihm zu antworten, richtete die Krawatte unter dem samtenen Anzug und atmete tief ein und aus. „Sitzt die Krawatte?" fragte ich ihn.
Zayn trat vor mich und fummelte eine Weile an der Krawatte herum, dann strich er den Stoff an meinen Schultern glatt und lächelte mich sanft an.
„Du bist bereit. Du siehst fantastisch aus und ich weiß, dass du Angst hast, aber es wird ein ganz perfekter Tag, okay?"

Ich lächelte ihn an und nickte leicht. „Nicht jeden Tag gibt es eine royale Hochzeit. Ganz zu schweigen von meiner eigenen!" sagte ich mit nervösem Lächeln.
Er lachte leise und nickte. „Ich freue mich, wenn du so lächelst. Du hast endlich dein Glück gefunden. Ich bin ehrlich, ich habe mir so lange Sorgen um dich gemacht. Morgens die rotgeränderten Augen vom Weinen, die vielen Tage an denen du nichts gegessen hast." Er sah mich an. „Die verdammten, gestrafften Schultern, sobald Eure Majestät den Raum betreten hat", fügte er leise hinzu.
Ich sah ihn an. „Du hast mich weinen sehen?" fragte ich leise. Zayn schüttelte den Kopf. „Nein, nie. Aber ich habe es dir angesehen", antwortete er.
„Oh Zayn", flüsterte ich und umarmte ihn einfach. Er erwiderte sofort. „Du bist wirklich mein bester Freund. Ich danke dir für deine Freundschaft und deine Treue in all den Jahren", sagte ich sanft und er strich mir über den Rücken.
„Ich werde so lange ich kann an deiner Seite stehen", antwortete er ebenso leise.

Das Klopfen an der Tür unterbrach den Moment und ich löste mich von Zayn. „Herein", rief ich und die Tür öffnete sich und Kitty trat hinein mit Niall im Schlepptau. „Lou!" rief sie mit hochgerissenen Armen und zog mich in eine feste Umarmung.
„Hi Kitty", sagte ich lachend und sie streichelte mir über die Wange. „Fühlst du dich gut?" fragte sie und ich nickte, sah zu Niall. „Was machst du eigentlich hier? Solltest du nicht im Westflügel sein und dich um Harry kümmern? Wer ist bei ihm? Ist er etwa alleine?!"
Niall sah mich erschrocken an und Kitty kicherte. „Harry wollte einen Moment allein, weil Nialler nicht aufhört, zu reden", antwortete sie und ich lachte leise und sah ihn an. „Er ist bestimmt nervös. Bitte geh zu ihm", bat ich Niall jedoch trotzdem und er nickte, sah Kitty lächelnd an. „Bis gleich, ja?"
Sie küsste seine Wange und ich musste sofort grinsen. „Kurze Frage", sagte Niall zu mir und ich sah ihn aufmerksam an. „Wie genau komme ich zum Westflügel?"

Wir alle drei brachen in Gelächter aus, ehe Zayn hervortrat und ebenfalls lachend in Richtung Tür zeigte. „Ich bringe dich hin", sagte er und blickte zu mir. „Wenn ich wiederkomme, geht es los, okay?" fügte er in meine Richtung hinzu und ich nickte lächelnd, biss mir grinsend auf die Lippe und sah Kitty an. „Läuft's gut mit Niall?" fragte ich frech.
Sie musste lachen und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht, ich fühle mich irgendwie wohl. Und er redet zwar unglaublich viel, aber beispielsweise rein gar nichts Pikantes über dich und Harry. Er ist zu einhundert Prozent völlig loyal Harry gegenüber. Und das ist es doch, was wir in unserer Welt brauchen. Loyalität", sagte sie und ich nickte leicht.
„Kein Kontakt mehr zu Oliver?" hakte ich nach.
Sie schüttelte den Kopf. „Zu beschäftigt mit dem Iren", antwortete sie kichernd und ich lachte leise und nickte ihr zu, musterte mich noch einmal selbst im Spiegel. „Gut, dann kann es jetzt losgehen."

Ich musste lächeln. Heute würde der wohl schönste Tag meines Lebens werden. Harry und ich würden heiraten. So langsam kam die Nervosität in mir hoch, während Kitty und Zayn mich durch Schloss Windsor in Richtung Orangerie führten, wo die Zeremonie stattfinden würde. Standesgemäß wäre meine Hochzeit eigentlich in London in der Kirche gewesen, mit einer TV Übertragung und Straßen voller Menschen, die auf den Gehwegen Spalier gestanden hätten, während Kitty in einem Rolls Royce vorgefahren wäre. Doch jetzt war alles anders. Jetzt feierten wir mit der Anwesenheit unserer Familien und unseren Freunden, am Altar würde Harry stehen und wir würden unsere Liebe mit Ringen besiegeln. Eine Liebe, die ich mir nicht einmal im Traum hätte zusammenfantasieren können. Eine Liebe, die so fantastisch und echt war, dass sie mein ganzes Leben umgekrempelt hatte. Harry hatte mein Leben vollkommen verändert und mir gezeigt, was Glück bedeuten konnte. Niemals hätte ich mir das ausmalen können.

Vor der Orangerie blieb ich stehen und atmete tief durch. Kitty hakte sich bei mir unter und sah mich an. „Hast du etwa Angst, dass er nicht vorn steht?" fragte sie schmunzelnd.
„Da braucht er sich keine Sorgen machen."

Ich fuhr sofort herum, blickte in die altbekannten grünen Augen und mein Herz setzte aus. Er trug einen wunderschönen, dunkelblauen Anzug, die englische Flagge am Revers und der kleine blaue Vogel direkt darüber. Ich biss mir auf die Lippe und lächelte ihn verträumt an. „Du siehst unglaublich aus", hauchte ich und er grinste und musterte mich ebenso unverhohlen wie ich ihn. „Das musst gerade du sagen, Eure Hoheit", antwortete er und wollte auf mich zukommen, doch Niall und Kitty stellten sich gleichzeitig zwischen uns.
„Kein Kuss vor dem Ja-Wort!" riefen sie synchron aus und wir lachten kopfschüttelnd. Ich strich Harry über den Arm und sah ihm in die Augen. „Willst du das wirklich?" fragte ich ihn leise.
Er lächelte sofort. „Oh mein Gott, fragst du das ehrlich? Ich wollte nie etwas mehr!" antwortete er lachend.

„Prinz Louis!" rief Emma, die gerade zu uns gerannt kam und mich fest umarmte. „Emma, das hatten wir doch schon", sagte ich lachend und drückte sie an mich, ehe ich sie musterte. Sie trug ein waldgrünes Prinzessinnenkleid und hatte von der königlichen Familie sogar ein echtes Diadem für den heutigen Tag bekommen, was sie nun in einer aufwändigen Hochsteckfrisur trug. Ihre Augen strahlten glücklich und sie hielt das Körbchen mit den Rosenblättern fest in der Hand. Emma würde unser Blumenmädchen sein, denn Harry und ich wollten unbedingt, dass sie einen wichtigen Teil zum heutigen Tag beitrug.
Ich grinste und wollte noch etwas sagen, doch Kitty sah mich streng an. „Wir müssen los! Ihr wollt doch wohl nicht das Ja-Wort verpassen!" sagte sie zwinkernd und ich ergab mich ihr und wir liefen in der ganzen Gruppe gemeinsam los.

Vor dem Eingang ließen unsere Freunde uns stehen, während Emma sich vor uns stellte und uns beide anstrahlte. Ich zwinkerte ihr zu und nahm Harry's Hand, sah ihn noch einmal an.
„Bereit?" fragte ich ihn leise.
„Bereit!" sagte Harry und küsste meine Wange grinsend.

Auf der anderen Seite der Tür ertönte klassische Musik, die Lichter gingen an und als sich die Tür öffnete, stockte ich für einen Moment überwältigt. Inmitten der grünen Pflanzen standen alle Mitglieder der Königsfamilie, sowie Harry's Familie und unsere Freunde. Ich schluckte und mein Herz hüpfte vor Glück, als ich in all die lächelnden Gesichter blickte. Sie alle unterstützten uns mittlerweile. Emma hüpfte den Gang vor und verteilte die Rosenblätter, was uns leise lachen ließ, ehe wir uns gemeinsam in Bewegung setzten und den Weg zum Altar entlangschritten. Vor Freude strahlend stellten wir uns gegenüber und ich sah in Harry's Augen, konzentrierte mich nur auf ihn. Er blickte mir mit soviel Wärme und Liebe entgegen, dass ich kaum die Freudentränen zurückhalten konnte, die schon kurz darauf über meine Wangen flossen.

Der Pfarrer vor uns sprach seine Rede, dann forderte er mich auf, mein Gelübde aufzusagen. Mit zittrigen Händen blickte ich zu Kitty, die mir das Papier lächelnd in die Hand drückte. Ich atmete tief durch, ehe ich es entfaltete und zu Harry blickte, der ebenso Tränen in den Augen hatte.
„Mein Geliebter, ich kann es kaum fassen, dass wir wirklich hier stehen. Dass wir es geschafft haben, für uns zu kämpfen und das zu bekommen, was wir wollten. Ich verspreche dir am heutigen Tage, dass ich stets in unserem Sinne handeln werde, dass ich dich und Emma respektieren werde. Ich verspreche, dass ich dich lieben und ehren werde, voller Dankbarkeit sein werde und für dich und Emma da sein werde. Wir beide sind füreinander bestimmt." Ich lächelte ihn verliebt an. „Was wir haben, kann uns niemand nehmen. Ich liebe dich über alles, ich liebe dich so sehr, dass es mir manchmal wehtut. Am heutigen Tag geht mein Traum in Erfüllung. Ich kann es kaum erwarten, unsere Pläne zu verwirklichen gemeinsam mit dir."

Harry schniefte leise und wir lachten beide und ich wischte ihm die Tränen von der Wange, ehe ich ihn sanft anlächelte und der Pfarrer sich räusperte.
„Mister Styles, wenn ich Sie bitten dürfte, nun Ihr Gelübde vorzutragen?" 

Blue Crown | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt