[Louis - susiiTomlinson]
Er sah mich an und ich konnte die Scham förmlich riechen, peinlich berührt ging er meinem Blick aus dem Weg, bevor er sich auf die Steinmauer setzte. Ich tat es ihm gleich, setzte mich neben ihm hin.
„Entschuldigen Sie meine Tochter bitte. Sie wissen ja, wie kleine Kinder sind. Sie sprechen aus, was sie denken", sprach er seufzend.
Ich konnte mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Ich bin ganz und gar hingerissen von Ihrer Tochter. Machen Sie sich keine Gedanken bitte, ich fand es amüsant", sagte ich zu seiner Beruhigung und er lächelte mich zurückhaltend an.
„Dürfte ich hier noch einmal rauchen?" fragte ich ihn anschließend.
Harry sah zu mir. „So oft Sie wollen, Prinz Louis. Ich habe damit kein Problem."Ich musterte ihn überrascht und holte die Zigaretten aus der Schachtel, reichte ihm eine und er nahm sie sofort an. Ich zündete sie an und inhalierte den ersten Zug.
„Sie müssen das nicht sagen, nur weil ich zur königlichen Familie gehöre. Erteilen Sie mir ruhig einen Platzverweis, ich bin mir bewusst, wie seltsam das rüberkommt, nachts um zwei auf Ihrem Privatgrund aufzutauchen. Ich habe es in Ihren Gesichtern lesen können", sagte ich mit unsicherem Unterton.
Harry zuckte mit den Schultern. „Ich finde rein gar nichts seltsam. Also wird es auch keinen Platzverweis geben."
Eine angenehme Stille breitete sich zwischen uns aus, bis mir siedend heiß wieder einfiel, dass ich ihm ja einen Vorwand geliefert hatte, um mein Erscheinen hier zu rechtfertigen. Vielleicht sollte ich diesen entsprechend auch anbringen. Sonst kam er mir vielleicht noch auf die Schliche.
„Wegen der Förderung..." setzte ich an.
„Ja?" hakte er nach. Wir sahen uns an und er lächelte aufmunternd.
„Im Namen der Royal Prince Foundation möchte ich Ihnen gern 1 Million Pfund anbieten. Sie können dieses Geld verwenden, wie Sie möchten. Zum Beispiel eine Renovierung, oder neue Betten. Was immer das Heim benötigt, ich hoffe, dass das Geld dafür ausreicht", sagte ich ruhig.Dem Mann neben mir schlief das Gesicht ein und er starrte mich ungläubig an. „Eine Million? Was zum..." Er räusperte sich und ich musste schmunzeln, senkte den Kopf, damit er es nicht sehen konnte. So hoffte ich zumindest.
„Das ist unglaublich großzügig, Eure Hoheit. Ich danke Ihnen dafür. Das wird den kleinen Menschen wirklich helfen, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!" antwortete er mir, nun deutlich professioneller. Ich konnte ihm jedoch ansehen, dass er am liebsten vor Freude im Kreis springen wollte, Harry war ganz hibbelig geworden. Es freute mich, dass ich ihn damit glücklich gemacht hatte.
„Gebunden daran ist laut Vertragsstatuten jedoch, dass ein Vertreter der Foundation regelmäßig kommt und sich die Fortschritte ansieht, wofür das Geld verwendet wurde. Dieser Vertreter wäre typischerweise meine Wenigkeit, verbunden mit einem Presseartikel." Ich sah ihn an, versteckte meine Unsicherheit so gut es ging. „Ich hoffe, das stellt für Sie kein Problem dar. Es gehört zu unserem Protokoll und ich denke, dass es unumgänglich ist."
Ich warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.Harry lachte jedoch leise auf und zog an seiner Zigarette. Einen Moment musterte ich seine Kleidung. Er trug einen Kapuzenhoodie und eine Hose, die enger nicht hätte sein können. Trug man das heutzutage? Ich musterte sie neugierig, ehe seine Worte mich wieder zurück in die Realität holten.
„Von mir aus können Sie so oft kommen, wie Sie wollen, Eure Hoheit!"
Ich nickte. „Sie müssen mich nicht so nennen. Prinz Louis oder nur Louis, das reicht völlig, glauben Sie mir." Tief atmete ich durch. „Zumindest, wenn Zayn nicht in der Nähe ist, um Ihnen die Etikette näher zu bringen."
Der Mann sah mich überrascht an. „Sollte das ein Scherz sein?"
Ich nickte. „In der Tat."
Ich schämte mich, denn der Spruch war alles andere als witzig gewesen. Doch Harry lachte ein leises und höfliches Lachen, schnipste die Zigarette weg und sah zu mir.
„Prinz Louis, also", sagte er lächelnd.
Ich lächelte ebenso und nickte, ehe ich wieder auf den Boden sah. „Es ist hier wirklich unglaublich ruhig. Aber auf eine friedliche Art und Weise. Sie haben sich einen wunderbaren Platz für das Heim ausgesucht", sprach ich meine Gedanken aus, war davon und von mir selbst für einen Moment überrascht. Ich musste Außenstehenden gegenüber eigentlich immer professionell bleiben. Automatisch atmete ich tief ein und setzte mich aufrechter hin, spannte die Schultern ein wenig an.
Harry schien es zu bemerken. „Sie können hier sein, so oft Sie wollen. Nur das nächste Mal wäre es schön, wenn Sie sich anmelden. Nur dass Niall keinen Herzinfarkt bekommt." Er zwinkerte mir zu und ich nickte sofort.Unser Gespräch wurde von Zayn unterbrochen, der zu uns kam und Harry einen Moment musterte, ehe er mich ansah.
„Eure Hoheit, wir sollten so langsam den Rückweg antreten. Die Nacht-Patrouille geht gleich los." Er sah mich eindringlich an und ich verstand sofort, nickte und stand auf. Sollten die Nachtwachen das Fehlen seines Wagens bemerken, würde das Fragen aufwerfen. Fragen, die er nicht beantworten konnte, weil er nicht im Palast war. Genau wie ich.
Ich sah zu Harry, der auf der Steinmauer sitzen blieb und mich aufmerksam ansah, ein Lächeln auf den Lippen. Sofort lächelte ich auch.
„Richten Sie Prinzessin Emma bitte einen lieben Gruß aus. Entschuldigen Sie mich bitte bei ihr, weil ich Sie beide um den Schlaf gebracht habe."
Er nickte mir zu. „Das werde ich tun. Kommen Sie gut nach Hause."
Lächelnd nahm ich all meinen Mut zusammen und sah kurz zur Tür des Heimes, dann wieder zu ihm. „Bis bald, zukünftiger Ehemann!" scherzte ich in Anlehnung an Emma's vorangegangene Frage, drehte mich jedoch sofort scheu weg und lief an Zayn vorbei zu dessen Wagen. Ich sah nicht noch einmal zu Harry, ich wollte nicht wissen, wie er auf meinen dummen Witz reagierte. Sicherlich war er vollkommen irritiert von mir.
„Auf Wiedersehen, Mister Styles", hörte ich Zayn sagen und er beeilte sich, mir zu folgen.Wir stiegen in den Wagen und als wir den Hof verließen, vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und seufzte laut auf. „Wer sagt denn bitte sowas zu jemand Fremdem?!" rief ich verzweifelt aus. „Er wird denken, ich bin geisteskrank!"
Zayn lachte kopfschüttelnd, während er den Wagen auf die Hauptstraße manövrierte.
„Das war fantastisch, Louis!" sagte er lachend und ich sah ihn schmollend an. Anscheinend amüsierte ihn meine absolute Unfähigkeit mit Menschen zu sprechen. „Kann es sein, dass der Kerl dir gefällt?"Ich sah ihn ein wenig erschrocken an und zog die Augenbrauen zusammen. „Wie kommst du nur darauf? Er ist ein Mann, Zayn!" sagte ich sofort.
Der Schwarzhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Und wenn schon? Ich habe gesehen, wie er dich angestarrt hat, als du in das Haus gelaufen bist. Er hat dir auf den Hintern geguckt."
Ich riss die Augen auf und sah auf meine Jogginghose, dachte über seine Worte nach und bemerkte, dass ich ein wenig nervös wurde.
„Wirklich? Ich wusste nicht...das, aber...er ist doch ein Mann."
„Louis, ich bitte dich. Ist doch egal, wer wen mag. Mann, Frau, Mann und Mann, wen interessiert das?" bemerkte Zayn und ich sah durch den Rückspiegel zu ihm. Das Königshaus interessierte das, so viel stand fest. Was wohl Kitty dazu sagen würde, dass der Heimbesitzer mir auf den Hintern gesehen hatte?„Es wird schon einen Grund haben, wieso du da hinwolltest. Diese unbequeme Steinmauer wird es wohl nicht gewesen sein. Und deinen bescheuerten Vorwand mit der Fördersumme, den hat dir dort auch niemand abgenommen!" sagte Zayn, lachte wieder und amüsierte sich köstlich.
Ich sah aus dem Fenster und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, was du meinst. Ich musste mir ja etwas einfallen lassen, wieso wir da sind. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir erwischt werden."
Zayn nickte schmunzelnd und sah durch den Spiegel zu mir, für einen Moment trafen sich unsere Blicke.
„Findest du diesen Harry denn hübsch?" fragte er mich vorsichtig.
Ich löste den Blick und sah scheu auf meine Hände, zuckte erneut mit den Schultern. „Schon, ja. Er sieht gut aus. Er könnte glatt als Royal durchgehen."
Zayn's leises Lachen drang durch das Auto und ich sah zu ihm, ehe ich aus dem Fenster sah.
„Vielleicht bist du ja ein wenig interessiert an ihm. Das wäre erstmal nichts Schlimmes."Ich versank in meinen Gedanken, während wir Buckingham Palace erreichten und uns auf dem gleichen Weg, wie wir herausgekommen waren, wieder hineinschlichen. Zayn half mir bei der Nachtroutine, ich legte mich in mein Bett und er zog alle Vorhänge zu, ehe er zur Tür ging und noch einmal zu mir sah.
„Schlaf gut, Louis. Wir sehen uns morgen früh", sagte er mit einem sanften Lächeln, ehe er das Licht löschte.
Ich kuschelte mich in die unzähligen Kissen und starrte in die Dunkelheit, dachte über den Ausflug nach und eine angenehme Gänsehaut überkam mich. Noch nie hatte ich etwas Aufregenderes gemacht. Ich hätte so gern mehr über Harry erfahren, jedoch war mir dies nicht möglich und ein Teil von mir fand das unglaublich schade. Beruhigt über die Tatsache, dass mich niemand bei meinem nächtlichen Ausflug erwischt hatte, ließ mich ruhiger werden, sodass ich kurz darauf in einen tiefen Schlaf fiel.
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Blue Crown | L.S.
FanficEine gemeinsame Story von @susiiTomlinson und @LorWriteBlue. ______________________________ Nur einen Moment Ruhe. Nur einen Moment durchatmen und die Geschehnisse der letzten Tage verarbeiten. Mehr wollte Louis, Sohn des Königs des Vereinigten Köni...