Kapitel 29 - Hochverrat an der Krone

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[Louis - susiiTomlinson]

"Wann kann ich zu ihm zurück?" fragte ich Kitty und sah sie fragend an. Die Blondine lachte leise und schüttelte den Kopf. "Nach dem Fototermin, wie ich schon zwei mal gesagt habe. Liebster, du musst dich entspannen! Ihr habt bald ein ganzes Wochenende nur für euch!" Sie streichelte mir über die Wange und ich lächelte glücklich und nickte ihr zu. "Kommt Oliver auch mit?"
Ihr Blick verhärtete sich und ich sah sie verwirrt an. Bei Kitty merkte man sofort, wenn etwas los war und gerade war definitiv etwas los.
"Wir legen gerade eine Pause ein."
"Wieso das denn?!" fragte ich schockiert und sie seufzte leise, senkte den Blick und wirkte regelrecht verletzt. Ich legte den Arm um sie, zog sie sanft an mich. "Rede mit mir", bat ich sie.
Sie sah mich unsicher an. "Er hat die Paparazzi gerufen denke ich", flüsterte sie.

Erschrocken sah ich sie an und sie nickte leicht, ehe sie den Kopf auf meiner Schulter ablegte. "Er hat einen....recht romantischen Grund dafür. Er hat gehofft, dass dadurch unser Abkommen beendet ist und er und ich glücklich sein können."
Sofort nickte ich leicht, schluckte die Wut über ihn herunter. Vermutlich hätte ich aus Verzweiflung heraus ähnlich gehandelt. "Und kannst du ihm verzeihen?" fragte ich sie leise. Kitty seufzte und wirkte ratlos. "Ich weiß nicht. Ich komme mir verraten vor und das Resultat dieser Aktion ist noch viel schlimmer. Du leidest Höllenqualen und das ist nicht richtig." Ich sah sie an, wusste genau, dass Kameras auf uns gerichtet waren, deshalb strich ich ihr das Haar aus dem Gesicht und lächelte sie sanft an. "Ich überstehe das alles."
Sie lachte humorlos auf. "Tust du nicht, Liebster. Ich kenne dich."

Ich blieb stumm und seufzte leise, wir brachten den Termin hinter uns und als die Presse uns verließ, sah ich sie erwartungsvoll an. Kitty lachte nur. "Geh schon!" Ich küsste ihre Wange erneut. "Ich schicke dir Niall!" rief ich noch, dann eilte ich zu der Hütte, in der Harry auf mich wartete. Sowie ich die Tür öffnete und ihn sah, schlug ich sie zu und ging auf ihn zu. Harry erhob sich von der Couch und ich warf mich fast schon in seine Arme und klammerte mich an ihn. "Alles okay?" flüsterte er und wie automatisch kamen die Tränen und ich schluchzte leise auf. Seine Arme schlangen sich noch fester um mich und ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge.
"Ich geh dann mal", hörte ich Niall sagen und löste mich von Harry, sah Niall an. "Kitty wartet auf dich."
Auf dem Gesicht des Iren entstand ein breites Grinsen und nur Augenblicke später war er schon weg. Ließ uns allein in dem Raum, gefüllt mit all unseren Gefühlen. Ich sah zu Harry, in seine wundervollen grünen Augen und verlor mich wie so oft darin, während ich herauszufinden versuchte, was sein Blick bedeuten könnte.
„Ich muss dir was sagen", sagte ich leise. Der Lockenkopf wirkte besorgt, nickte verhalten. „Sag mir, was immer du auf dem Herzen hast."
Ich nickte und nahm all meinen Mut zusammen, dann sprach ich es aus. „Ich bin vollkommen verliebt in dich, Harry", flüsterte ich unsicher.

Seine Augen wurden groß und er sah mich erschrocken an. Automatisch machte ich mich kleiner und ließ die Schultern hängen, schämte mich für meine Worte. Doch dann nahm Harry mein Gesicht sanft und zärtlich in seine Hände und küsste mich liebevoll. „Ich bin ebenso verliebt in dich", wisperte er gegen meine Lippen und in dem Moment glaubte ich zu spüren, wie mein Herz explodierte. Sofort zog ich ihn näher, schlang die Arme fest um ihn und seufzte in den Kuss, den ich sofort vertiefte. Wir verloren uns ineinander und noch niemals hatte ich so eine Zufriedenheit gespürt wie in diesem Moment. Er war ebenso verliebt in mich. Es kam mir so unwirklich vor, dass ich mich löste und ihn ansah. „Du hast gesagt, du würdest mich mehr mögen, wäre ich nicht der Kronprinz", flüsterte ich. „Ich dachte, dass du mich nicht magst wie ich dich. So hat es sich angehört."

Harry lachte leise auf und zog mich näher an sich. „Es tut mir so leid, dass du das so verstanden hast. Ich meinte es nicht so wie du denkst. Ich wünschte einfach nur, du wärst nicht Englands nächster König, Louis. Denn das würde alles so viel einfacher machen!"
Ich nickte leicht und sah ihn an, schluckte erneut und konnte die Tränen nicht aufhalten. Er strich sie mir sanft aus dem Gesicht.
„Wieso hast du nie gesagt, dass es dir schlecht geht?" fragte er mich leise.
„Ich darf nicht darüber sprechen", sagte ich. „Außerdem...ich bin so privilegiert und habe so viel Glück gehabt im Leben. Über was soll ich mich beschweren?" fügte ich leise hinzu.
„Fehlende Liebe? Zu viel Druck?"

Er traf genau ins Schwarze mit seiner Frage. Ich wusste, es stand mir nicht zu, doch in diesem Moment hatte ich keine Kraft mehr, meine Gefühle zurückzuhalten. Ich brach in seinen Armen förmlich zusammen und schluchzte auf, weshalb er mich auf die Couch zog und direkt in seine Arme, er zog mich an sich und ich vergrub mich beinahe in ihm. Für nie enden wollende Augenblicke weinte ich mich einfach an seiner Schulter aus, während er mich sanft streichelte und mir liebevolle Worte zuflüsterte, die sich tief in meine Seele brannten und dort vermutlich für immer sein würden. „Hätte ich gewusst, wie schlecht es dir geht, hätte ich dich mehr unterstützt."
Ich sah ihn an. „Du kannst da nichts tun, Harry. Ich bin auf mich gestellt, das war ich schon immer", antwortete ich ihm heiser und er strich mir über die Wange. „Ich wünschte, es wäre nicht so. Ich würde dich gern entführen und dich beschützen", erwiderte er flüsternd.
Ich kicherte leise. „Das nennt sich Hochverrat an der Krone, das weißt du, ja?"
Harry lachte leise und nickte. „Ja, das weiß ich, sonst hätte ich es bereits getan. Aber ich würde dafür wohl in deine angeblich nichtexistierenden Kerker gesperrt!"
Ich konnte nicht anders und lachte laut auf, kuschelte mich an den Lockenkopf und seufzte leise. „Du bist der Einzige, bei dem ich mich wohlfühle, Harry", sagte ich fast lautlos.
Er küsste meinen Kopf sanft und strich mir durch die Haare. „Dann sollten wir schauen, dass wir eine Lösung finden, okay?" flüsterte er.

Ich sah hoch zu ihm, voller Hoffnung. Hoffnung, die ich auch in seinen Augen sah und die mir ein warmes, lebendiges Gefühl verschaffte. „Wirklich?"
Er lächelte glücklich und nickte mir zu, die Grübchen wurden tiefer und etwas in seinem Blick leuchtete auf, ehe er mich sanft küsste. „Natürlich", antwortete er schlicht.
Lächelnd küsste ich ihn erneut und wir verloren uns darin, bis erneut ein Klopfen die Zweisamkeit störte.

Ich löste mich von ihm und räusperte mich leicht, richtete noch schnell meine Haare, da ging die Tür auch schon auf. Niall und Kitty steckten die Köpfe hindurch und ich schmunzelte. Sie hatten die Hände über die Augen gelegt. „Seid ihr nackt?"
„Nein!" sagte Harry lachend und nun traten sie beide ein und schlossen die Tür, sahen uns erwartungsvoll an. „Leider müssen wir gehen. Habt ihr eine schöne Zeit gehabt?" fragte Kitty uns und lachte, als Harry und ich gleichermaßen glücklich lächelten und synchron nickten.
„Dann ist ja alles fein!" sagte sie grinsend.
Ich sah zu Harry und lehnte mich gegen ihn. „Ich werde die Stunden zählen, bis wir uns wiedersehen, Harry", flüsterte ich leise, während er mich noch einmal umarmte, fester als sonst, eine Abschiedsumarmung eben, doch nicht so fest, als wäre es ungewiss, wann wir uns erneut sehen würden. Ich konnte das Wochenende kaum abwarten und wünschte mir, es wäre bereits jetzt soweit.

Wir standen schlussendlich auf und ich umarmte auch Niall, der mir sanft auf den Rücken klopfte. „Pass auf dich auf, okay?" sagte er leise zu mir und ich nickte ihm mit tapferem Lächeln zu. Harry umarmte Kitty herzlich, bedankte sich bei ihr für ihre Bemühungen.
„Hast du ein Auge auf ihn?" hörte ich ihn fragen und lächelte glücklich, denn ich hatte wirklich endlich jemanden gefunden, dem mein Wohl so sehr am Herzen zu liegen schien. In meinem Magen kribbelte es und als wir uns schließlich verabschiedeten und uns zärtlich küssten, fühlte ich mein Herz beinahe erneut explodieren vor Glück.
„Ich bin immer bei dir okay?" wisperte er kaum hörbar. Ich sah noch einmal in seine Augen, wurde ein wenig schwermütig und legte die Lippen noch einmal ganz kurz auf seine. „Sag Emma, dass sie mir fehlt. Ihr beide fehlt mir schon jetzt."
Wir sahen uns noch einmal tief in die Augen, dann drückte er meine Hand und einen Augenblick später waren sie weg.

Tief atmete ich durch und sah zu Kitty, die die Arme um mich legte und ihren Kopf gegen meine Stirn lehnte. „Du hast genau das verdient, das weißt du oder?" fragte sie leise und ich nickte leicht, lächelte erneut glücklich. Es war kein Zufall gewesen, dass wir uns trafen und es war kein Zufall, dass wir uns ineinander verliebt hatten. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass alles so hatte kommen sollen und es ließ mich innerlich ruhiger werden. Gelassener was die nächsten Tage anging, denn ich wusste, ich würde ihn wiedersehen. Was danach kam, war ungewiss, doch ich war mir sicher, dass ich es mit Harry an meiner Seite schaffen konnte. 

Blue Crown | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt