Kapitel 18 - In höchsten Tönen

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[Harry - LouisWriteBlue]

„Hallo Harry", begrüßte Louis mich mit einem nervösen Lächeln vor dem Haupteingang des Buckingham Palace. „Eure Hoheit", sagte ich mit zitternder Stimme und reichte ihm die Hand. „Eigentlich ist es nicht üblich, dass die Mitglieder der Königsfamilie die Gäste in Empfang nehmen, doch ich bat Vater um eine Ausnahme. Bitte folge mir", sagte er und lief durch die Eingangstür, die in diesem Moment geöffnet wurde. Wir betraten den Eingangsbereich, der meine Kinnlade nach unten klappen ließ. Alles war mir rotem Saum ausgelegt und die Geländer der Treppen waren vollständig vergoldet. Die Halle war derart pompös, wie ich es hätte mir niemals vorstellen können. „Ist das echtes Gold?", fragte ich und tippte mit dem Zeigefinger das Geländer an. Louis nickte mit aufeinander gepressten Lippen. „Vater erwartet dich bereits, ich werde dir später gerne eine Führung geben", sagte Louis und forderte mich mit einer einfachen Geste auf, ihm zu folgen. Nervös sah ich zwischen ihm und Zayn hin und her. „Bleib cool, Harry", flüsterte Zayn mit einem Zwinkern.

Wir liefen die langen Gänge mit zahlreichen Gemälden entlang, bis wir eine vollständig vergoldete Tür erreichten. Louis öffnete die Tür und trat hinein. Ich wollte ihm gerade folgen, doch Zayn hielt mich am Zaum meines neuen Jackets zurück. „Erst nach Aufforderung", flüsterte er. „Danke. Ich bin etwas nervös", erwiderte ich. „Merkt man wirklich kaum", sagte er leise lachend. „Mr. Styles, bitte treten Sie ein", hörte ich eine raue Stimme sagen. Mit noch immer zitternden Gliedmaßen betrat ich den Speisesaal und blickte auf die unendlich lange Tafel, die mit allerlei verschiedenster Speisen gefüllt war. Ich sah an das Ende der Tafel, an welcher sich der König höchstpersönlich von seinem Stuhl erhob. „Geh zu ihm", flüsterte Louis, der nun wieder neben mir stand. Ich straffte meine Schultern und lief direkt auf ihn zu.

„Eure Majestät, es ist mir eine außerordentliche Ehre, hier zu sein. Ich bedanke mich vielmals für die Einladung", sagte ich und reichte ihm die Hand. Er ergriff sie sofort. Ein Handschlag, der geeignet wäre, meine Hand in der Mitte durchbrechen zu lassen. Er musterte mich mit einem aufgesetzten Lächeln. „Hallo Harry, es ist wirklich schön, dass Sie der Einladung gefolgt sind", sprach die Frau neben ihm, bei der es sich offenbar um Louis' Mutter handelte. „Ich habe zu danken. Ich freue mich sehr darüber, Sie kennenzulernen", sagte ich und reichte ihr ebenfalls die Hand. „Bitte setzen Sie sich", sprach sie außerordentlich freundlich und verwies auf einen der freien Plätze. Louis platzierte sich neben mir und lächelte mich sanft an.

Eine etwas unbehagliche Stimmung breitete sich aus, in der ich stumm auf das Buffet blickte. Während Louis' Mutter eine angenehme Wärme ausstrahlte, wirkte sein Vater, der König, eher kühl. Auch, wenn er lächelte, erreichte das Lächeln seine Augen nicht. „Harry, unser Sohn spricht in den höchsten Tönen von Ihnen. Bitte erzählen Sie uns doch, wie Sie auf die Idee kamen, ein Waisenhaus zu gründen", sprach Louis' Mutter und lächelte mich währenddessen sympathisch an. Ich erzählte ihnen die Geschichte, wie ich auf Emma traf und wie ich kurz darauf mit meinem besten Freund den alten Bauernhof kaufte. Gespannt sahen mich alle anwesenden Personen an. „Die kleine Emma klingt ganz zauberhaft und wenn ich das sagen darf, ich bin wahrlich beeindruckt von Ihnen", sprach Louis' Mutter.

Die Gespräche blieben eher oberflächlich und während Louis' Mutter sichtlich an mir und meiner Person interessiert war, saß sein Vater eher still daneben und lauschte uns mehr oder weniger aufmerksam, was mich sichtlich verunsicherte. „Und Sie verstehen sich gut mit meinem Sohn?", fragte er dann jedoch. Kurz räusperte ich mich, bevor ich ihn ernst ansah. „Das ist korrekt. Ihr fabelhafter Sohn hat uns mit dieser Fördersumme enorm geholfen. Die Kinder lieben ihn sehr, sie spielen seit seiner ersten Rede durchgehend Königshaus", antwortete ich. „Eine sehr schöne Antwort, die jedoch nicht meine Frage beantwortet. Ich wollte wissen, ob Sie sich gut mit meinem Sohn verstehen?", fragte er erneut und ließ mich nur noch unsicherer werden. „In der Tat. Es war stets ein angenehmer Besuch. Ihr Sohn ist ein unglaublich sympathischer Mensch", antwortete ich und versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu verbergen.

Blue Crown | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt